Kirche

Ein neues Geschäftsmodell wird auf dem Friedhof umgesetzt

Ein neues Geschäftsmodell wird auf dem Friedhof umgesetzt

Ein neues Geschäftsmodell wird auf dem Friedhof umgesetzt

Tondern/Tønder
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Anna Thidemann Jensen ist gespannt, wie die Besucherinnen und Besucher ihren Selbstbedienungsladen finden. Foto: Brigitta Lassen

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Die angehende Blumenbinderin Anna Thidemann Jensen kam auf die Idee: Grabschmuck wird vor Ort verkauft. Dieser wird auch Thema ihrer Gesellenprüfung im Februar sein.

Straßen- und Hofläden kennen wir. Aber was ist ein Friedhofsladen? Einen solchen gibt es seit kurzer Zeit in Tondern. Die Idee dazu ist Anna Thidemann Jensen gekommen, die im Blumenladen Pernilles Blomster eine Lehre als Blumenbinderin macht.

Seit dieser und auch in der kommenden Woche wird Grabschmuck auf dem Friedhof zum Verkauf angeboten. Bezahlt wird mit MobilePay.

„Ich kenne keinen anderen Friedhof, auf dem das möglich ist. So erspart sich die Kundschaft, in unsere Geschäfte bei Kvickly oder in der Fußgängerzone zu kommen“, erzählt die 29-jährige Tonderanerin.

Dieses Gesteck ist so ganz im Geschmack von Anna Thidemann Jensen. Foto: Brigitta Lassen

Grabschmuck wird das Thema ihrer Abschlussprüfung sein, die sie im Februar bestehen will. Damit wäre ihre zweijährige Ausbildung beendet. Diese fing sie an, als ihre Kinder etwas größer geworden waren.

Der kleine Selbstbedienungsladen auf dem Friedhof und die Resonanz darauf wird auch Teil ihrer Gesellenprüfung sein, denn auch handelstechnische Fähigkeiten müssen die Gesellinnen und Gesellen mitbringen, wenn sie in einem Laden bedienen oder vielleicht auch später sich selbstständig machen.

Ihre Lehrmeisterin Pernille Chris Nielsen gefiel die Idee mit dem Selbstbedienungsladen. Auch Jørn Skov, leitender Gärtner des Friedhofs, kann dem Vorschlag Positives abgewinnen.

Dass sie Grabschmuck und nicht einen kunterbunten, eleganten oder duftenden Brautstrauß gewählt hat, ist der Jahreszeit geschuldet. „In dieser Zeit haben wir nicht viele Hochzeiten. Daher wurde es Grabschmuck, von dem wir zurzeit richtig viel im Blumenladen verkaufen“, erzählt sie.

Viele Angehörige legen geschmückte Kränze aus Tannengrün auf die Gräber ihrer Familien. Foto: Brigitta Lassen

Bei ihrer Gesellenprüfung muss die zweifache Mutter alle Bindetechniken beherrschen. Das Examen besteht aus zwei praktischen Aufgaben. Nach einem kleineren Grabschmuck-Modell muss sie ein sehr großes, üppiges Gebinde anfertigen. „Ein solches unverkäufliches Exemplar darf dann auch 3.000 Kronen oder mehr kosten. Das Material müssen wir selbst mitbringen“, erzählt sie. Was sie wählen wird, weiß sie noch nicht. Dafür bleibt auch noch ein bisschen Zeit. Ende Februar müsste sie ihren Gesellenbrief in der Tasche haben.

 

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