Umwelt- und Naturschutz
Naturnahe „Parkfläche“ für das Regenwasser angestrebt
Naturnahe „Parkfläche“ für das Regenwasser angestrebt
Naturnahe „Parkfläche“ für das Regenwasser angestrebt
Diesen Artikel vorlesen lassen.
Der Flächentausch im nördlichen Teil des Margrethenkoogs ist angelaufen. Das Wasser soll unter dem Slusevej in das angestrebte Speichergebiet geleitet werden.
Für das millionenschwere Klima- und Naturprojekt im nördlichen Margrethenkoog bei Hoyer werden mittlerweile die Weichen gestellt.
Auf den bislang landwirtschaftlich genutzten Flächen soll Naturschutz mit Maßnahmen im Zuge des Klimawandels kombiniert werden.
Wir hoffen, dass die Flurbereinigung mit dem, was erreichbar ist, im Herbst abgeschlossen ist.
Keld Hansen, Direktor
Der angestrebte Flächentausch in Regie der Landwirtschaftsbehörde mit Sitz in Tondern (Tønder) ist gut angelaufen“, erläutert der Direktor von Tøndermarsk Initiativet, Keld Hansen.
Klärung für Herbst erwartet
„Wir hoffen, dass die Flurbereinigung mit dem, was erreichbar ist, im Herbst abgeschlossen ist“, so Hansen, während er von der Aussichtsplattform des Turms der Wiedauschleuse mit der Hand in Richtung der 248 Hektar Landwirtschaftsfläche zeigt.
Er berichtet, dass die betreffenden Ländereien sieben Grundbesitzern gehören. Der achte Eigentümer im Bunde ist die Naturbehörde. „Wir stehen in einem positiven Dialog“, so Hansen zum Stand der Dinge.
Das Vorhaben erhielt im Oktober 2020 grünes Licht als Life-Projekt, das mit EU-Mitteln gefördert wird.
An die 70 Millionen Kronen
Die Ausgaben belaufen sich auf 69 Millionen Kronen. Die EU bringt sich mit bis zu 41 Millionen Kronen ein. Die Initiative Tonderner Marsch und weitere Partner sind mit 28 Millionen Kronen mit von der Partie. Federführend bei der Umsetzung ist die Kommune Tondern.
Speicher für Niederschlag
Auf den Ländereien ist nicht nur ein Eldorado für Vögel, sondern auch ein Reservoir für Regenwasser geplant. Damit soll der Problematik beigekommen werden, dass sich bei starkem und anhaltendem Regen im Kombination mit Westwind das Wasser zwischen den Au-Deichen staut und Überschwemmungsgefahr droht.
„Das ist ein recht spannendes Projekt", so Vizekommunaldirektor Keld Hansen in Gedanken an die Kombination von Klimaschutzmaßnahmen und bessere Bedingungen für die Vogelwelt.
„Es ist eine Herausforderung, wenn es 14 Tage aus dem Westen stürmt und die Schleuse deswegen geschlossen ist“, berichtet Hansen mit Blick darauf, dass das Oberflächenwasser aus dem Hinterland dann nicht in die Nordsee abfließen kann, sondern sich staut.
Ein großes Einzugsgebiet
Die Wiedau befördert Oberflächenwasser aus einem 1.350 Quadratkilometer großen Bereich – der sich auch auf die Kommune Apenrade (Aabenraa) erstreckt – ins Wattenmeer.
Die Wiedau wird aus den vier Zuläufen Arnau, Wirlau, Grünau und Süderau gebildet. Mit der neuen Maßnahme soll unter anderem die Überflutungsgefahr für die niedrigliegende Wiedaustadt und weitere Siedlungen eingedämmt werden.
Unterführung für das Wasser
„Angedacht ist, dass das Wasser auf den Flächen im nördlichen Teil des Margrethenkoogs in 40 Zentimeter Höhe stehen soll. Entlang des Slusevejs ist eine Art Deich vorgesehen, damit das Wasser dort bleibt“, erläutert Hansen.
Zudem müsse das Wasser aus der parallel mit der Straße verlaufenden Wiedau unter die Straße geführt werden, um ins Reservoir zu gelangen.
Laut Projektbeschreibung soll eine Pumpenstation aus dem Verkehr gezogen werden.