Wattenmeer

Nationalpark: „Wir hinken hinterher“

Nationalpark: „Wir hinken hinterher“

Nationalpark: „Wir hinken hinterher“

Ballum/Seth
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Angeregte Diskussion in der Arbeitsgruppe von Hanne Frisk und Uwe Carstensen. Foto: Nationalpark Wattenmeer

404 Vorschläge, wie sich der Park entwickeln soll gab es – 226 Personen kamen zum Bürgertreffen.

Den Nationalpark Wattenmer gibt es zwar schon seit zehn  Jahren, dennoch ist der  erhoffte positive Effekt  in der Kommune Tondern im Gegensatz zu den anderen drei Wattenmeerkommunen Esbjerg, Fanø und Varde noch nicht eingetroffen. Das meint Hanne Frisk, die mit ihrem Mann den Bed&Breakfast-Betrieb in Seth besitzt.

„Es kommen nicht viele Gäste, die wissen, dass wir hier einen Nationalpark haben“, erzählt sie. „Wir sind seit der Eröffnung Partner des Nationalparks  und legen die Nationalpark-Magazine in allen unseren Zimmern aus und informieren darüber auch auf unserer Homepage. Esbjerg und Varde haben großen Nutzen vom Nationalpark gehabt“, unterstreicht sie. Erst seit vergangenem Jahr sei die Planung strukturierter geworden, während die Informationsarbeit sehr gut laufe.

Die Genehmigung eines neuen Plans sei ein langer und mühseliger Prozess, der einem den Geist raube,  da er erst durch verschiedene Instanzen laufen müsse. Im deutschen Teil des Nationalparks könnten Beschlüsse selbst gefasst werden. Zudem stehe nicht viel Geld zur Verfügung, bedauert die Unternehmerin.

„Bekanntheitsgrad des Nationalparks muss größer werden“

Sie und ihr Mann Uwe nahmen  mit 66 weiteren Teilnehmern auf dem Hof Klægager  an einem Bürgertreffen teil, bei dem Vorschläge für den neuen Nationalparkplan für die Jahre 2019 bis 2025 diskutiert wurden. Der Bekanntheitsgrad des Nationalparks muss größer werden, und es wurde in mehreren Arbeitsgruppen diskutiert, wie sich der Park in den kommenden Jahren entwickeln soll.

In den drei anderen Nationalpark-Wattenmeer-Kommunen waren entsprechende Veranstaltungen schon durchgeführt worden. „Insgesamt kamen 404 Vorschläge  – davon 138 in Ballum – zusammen“, freut sich der Sekretariatsleiter Peter Saabye Simonsen. Die 226 erschienenen Bürger hätten großes Interesse und großen positiven Willen gezeigt, Ideen und Vorschläge neugierig und zuvorkommend vorzulegen. „Viele wollen behilflich sein, die Vorschläge umzusetzen“,  freut sich Simonsen.

In Ballum betrafen die meisten Vorschläge die Themen örtliche Gemeinschaften, Wirtschaft und tragfähiger Tourismus. Auch ein Reisepaket für den Besuch der Inseln Mandø, Röm, Fanø und Sylt wurde vorgeschlagen. Mehr in den Vordergrund sollten auch mehr Wanderwege, mehr Informationen und örtliche Handwerkertraditionen gerückt werden. Die Vorschläge werden dem Vorstand des Nationalparks präsentiert. Die vom Vorstand  Ausgewählten werden in den neuen Plan aufgenommen. Alle kommen in einen Ideenkatalog.

Neuer Plan in Arbeit

Das Wattenmeer wurde 2008 zum ersten von fünf Nationalparks ausgerufen. Sechs Jahre später wurde es sogar in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.  Das Nationalpark-Sekretariat wurde auf Röm angesiedelt. Alle sechs Jahre muss ein neuer Plan vorgelegt werden, nun ist der für den  Zeitraum 2019 bis 2025 in Arbeit. Bis zum 25. März können Vorschläge an npvplan@danmarksnationalparker.dk geschickt werden.

 

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