Coronavirus

Nach 14 Tagen im Hausarrest zurück in den „Alltag“

Nach 14 Tagen im Hausarrest zurück in den „Alltag“

Nach 14 Tagen im Hausarrest zurück in den „Alltag“

Tondern/Tønder
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Lene und Dirk Andresen sind wieder vereint und genießen einen Spaziergang durch die Tonderner Fußgängerzone. Foto: Brigitta Lassen

14 Tage lang saß Lene Andresen mit ihrem Sohn nach einem Skiurlaub in Norditalien in Quarantäne. Der Ehemann Dirk war ausquartiert, die beiden älteren Söhne, die auch Skilaufen gewesen waren, hielten sich isoliert in ihren Wohnungen in Tondern und Sonderburg auf. Jetzt ist die Familie in den „Alltag“ zurückgekehrt.

Geschafft hat sie so einiges in den eigenen vier Wänden. Nach zweiwöchiger Quarantäne sind Lene Andresen und ihre drei Söhne wieder in den Alltag zurückgekehrt und haben die Isolation nach einem Skiurlaub in Norditalien überstanden. Weder sie noch ihr Nachwuchs haben Symptome gehabt, die auf eine mögliche Corona-Ansteckung hindeuten konnten.

Sie habe die Quarantäne strikt eingehalten und habe das Haus nicht eine Minute lang verlassen. Ihr jüngster Sohn Jesper, der gemeinsam mit seiner Mutter im „Hausarrest“ war, hatte diese einen Tag zu früh nur für 15 Minuten unterbrochen, als er einer Kollegin seiner Mutter zur Hand gehen wollte. „Prompt wurde er zweimal im Spaß angesprochen, ob seine Quarantäne dann wirklich schon beendet sei“, lacht Lene Andresen.

Mit ihrem Sohn Jesper befand sich Lene Andresen im „Hausarrest“. Foto: privat

Sie kehrte am Montag an ihren Arbeitsplatz bei „Imerco“ in Tondern zurück, wo sie Geschäftsführerin ist. Ihr Arbeitgeber hat entschieden, dass die Läden im Gegensatz zu anderen trotz Corona-Krise geöffnet sein müssen, wenn auch mit verkürzten Öffnungszeiten. Sie muss den Laden bis auf Weiteres selbst schmeißen.

Frische Luft auf der Terrasse

Die dreifache Mutter ist froh, wieder an der frischen Luft sein zu können, obwohl sie während der Isolation auch auf der Dachterrasse der Familie gesessen hat. Sie sei erleichtert, wieder „frei zu sein“, besonders froh seien aber ihre drei Söhne. Die waren dabei, einen Koller zu bekommen, lacht sie.

Während der 14 Tage im Hausarrest hat sie sich mit praktischen Aufgaben beschäftigt, die sie normalerweise im Alltag nicht schafft. Sie hat Schränke und Schubladen aufgeräumt, Bilder sortiert und mehrere Räume gestrichen.

 

Ich habe noch nie so viele Boller wie in den 14 Tagen gebacken.

Lene Andresen

„Und ich habe noch nie so viele Boller gebacken wie in den 14 Tagen“, erzählt die Tonderanerin. Für ihren ausquartierten Ehemann (er nahm nicht am Skiurlaub teil) wurden auch einige vor die Tür gestellt. Er wohnte während der Isolation seiner Familie im Haus seiner verstorbenen Mutter und versorgte die „Eingesperrten“ mit Nahrungsmitteln. „Tja. Jetzt ist der Frieden vorbei“, lacht er.

Eine Art „Wiedervereinigungsfest“ ist nur im kleinen Kreis gefeiert worden. Dazu hatte die Familie auch Tonderns neue deutsche Pastorin Dorothea Lindow und Anke Haagensen eingeladen. Letztgenannte und Dirk Andresen sind Mitglieder des Kirchengemeinderats in Tondern.

 

Chefin Lene Andresen wurde am Mittwoch von einer Mitarbeiterin, die sich im Urlaub befindet, mit frischgebackenen „Bollern“ überrascht. Foto: Brigitta Lassen

Mit ihrem Sohn habe sie auch Filme gesehen. Vorgenommen hatte sie sich auch, endlich mal eine Serie zu sehen. Das habe sie aber nicht geschafft. Zu viele Projekte standen auf der To-do-Liste.

Einkaufsstraße menschenleer

Zwar ist der familiäre Alltag wieder eingekehrt. Beruflich sieht die Welt für Lene Andresen anders aus. „Imerco“ hat geöffnet. Neben den beiden Bäckern sind nur drei Geschäfte („Imerco“ und die beiden Drogerien „Matas“ und „Normal“) in der Innenstadt offen. Die geschlossenen Läden verweisen auf ihre Webshops. Geöffnet zu haben, lohnt sich kaum. Denn die Fußgängerzone ist fast menschenleer. Am Spätnachmittag ist die Straße vollkommen verwaist.

Nur ganz wenige Geschäfte haben in der Fußgängerzone geöffnet. „Imercos“ Kollege, der Laden Hans Iversen, bleibt zu. Foto: Brigitta Lassen
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