Gesundheit

Mehr Geborgenheit und Nähe für Menschen mit Demenz angestrebt

Mehr Geborgenheit und Nähe für Menschen mit Demenz angestrebt

Mehr Geborgenheit und Nähe für Menschen mit Demenz

Tondern/Tønder
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Ältere Menschen, die im Umfeld von Pflegeheimen wohnen, sollen verstärkt die Angebote dieser Stätten nutzen können (Symbolfoto). Foto: Monika Thomsen

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Die Kommune Tondern setzt sich dafür ein, die Erkrankung frühzeitiger zu erkennen. Neue Vorstöße für die Bewohnerschaft im Umfeld von Pflegeeinrichtungen auf dem Reißbrett.

In den kommenden Jahren werden mehr Menschen an Demenz erkranken. Das geht aus dem Zahlenmaterial des nationalen Wissenscenters für Demenz hervor.

Daher hat sich die Kommune Tondern vorgenommen, die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger zu verbessern, die an Demenz leiden.

Ein neues Projekt soll mehr Nähe und Geborgenheit für die Betroffenen schaffen. Außerdem soll dem Umfeld bewusst gemacht werden, wie Zeichen, die auf Demenz hindeuten, frühzeitig entdeckt werden können, um schneller Hilfe und Unterstützung zu gewährleisten.

Frühzeitiger Einsatz angestrebt

„Wir wissen, dass die Angehörigen vielleicht einen Verdacht haben, aber nicht unbedingt wissen, auf welche Zeichen sie achten sollen. Zudem kann es auch für Familienmitglieder schwer sein, es in Worte zu fassen“, sagt die Vorsitzende des Gesundheitsausschusses, Anette Abildgaard Larsen (Konservative), in einer Pressemitteilung.

Deswegen solle mit dem Projekt untersucht werden, was es erfordert, damit noch mehr Menschen Hilfe und Unterstützung von ihrem nahen Umfeld erfahren können, um zu klären, ob es sich um Demenz handelt.

Es bestehe Bedarf für eine frühzeitigere Klärung der Lage. Je eher die Diagnose feststehe, desto früher kann an verschiedenen Schrauben in der Behandlung gedreht werden. Mit verschiedenen Formen von Training könne die Entwicklung der Krankheit verzögert werden.

Pflegeheime werden eingebunden

Mit dem Projekt soll auch geprüft werden, inwieweit in den Pflegezentren zugunsten der Bewohnerschaft und Bürgerinnen und Bürger, die im Umfeld wohnen, mehr Leben und Aktivitäten auf die Beine gestellt werden können. In diesem Zusammenhang werden Vereine und Gewerbetreibende zu Workshops eingeladen.

Die Kommune Tondern habe das Trainingsangebot für Menschen mit Demenz erweitert, da es dokumentiert sei, dass Training und soziales Beisammensein positiv auf die Lebensqualität von Menschen mit Demenzerkrankungen einwirken.

Für die Bewohnerschaft von Seniorenwohnungen sollen mehr Überschaubarkeit, Geborgenheit und Nähe gewährleistet werden.

Gemeinsame Suche nach Lösungen

Die älteren Menschen, die im Umfeld der Pflegestätten in Seniorenwohnungen leben, sollen aktiv an den Aktivitäten teilnehmen und Pflege und Fürsorge  aus den Heimen erfahren können.

„Das soll in einer aktiven Zusammenarbeit mit den Nutzerinnen und Nutzern erfolgen“, sagt John Zachariasen, kommunaler Bereichsleiter für die Pflegeheime.

„Gemeinsam mit Bürgerinnen, Bürgern, Angehörigen, Vereinen sowie Gewerbetreibenden sollen Lösungen ausfindig gemacht werden, die ihnen den größten Wert bringen“, so Zachariasen, der Vorsitzender des Lenkungsausschusses für das Projekt ist.

Das Projekt mit dem Titel „Gemeinsames zum Thema Demenz – Demenzfreundlichkeit ist Menschlichkeit in der Kommune Tondern"  läuft bis Ende 2023. Es wird aus finanziellen Mitteln der Sozialbehörde finanziert.

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