Prozessauftakt
Lehrer von deutscher Schule in Tondern erneut im Verhör – in zweiter Instanz
Lehrer von deutscher Schule in Tondern erneut im Verhör – in zweiter Instanz
Lehrer von deutscher Schule in Tondern erneut im Verhör
Vorwurf der Gewalt gegen Schüler: Der 41-Jährige ehemalige Lehrer der Ludwig-Andresen-Schule bestreitet Würgegriffe. Der Prozess im Landgericht in Sonderburg soll noch bis Donnerstag laufen.
In Sonderburg ist im Westlichen Landgericht das Berufungsverfahren gegen einen inzwischen 41-jährigen, früheren Lehrer der Ludwig-Andresen-Schule in Tondern eröffnet worden.
Er war Ende November 2018 zu einem Jahr Gefängnis ohne Bewährung wegen Gewaltanwendung gegen Schüler der 1. und 2. Klasse der deutschen Privatschule im Zeitraum 2016 bis 2018 verurteilt worden.
Das Schöffengericht hatte den südlich der Grenze wohnhaften Lehrer, der u. a. in den Fächern Musik und Sport unterrichtet, einstimmig schuldig gesprochen und im Urteil von „Gewalttaten besonderer Schwere“ gesprochen.
Angeklagter mit neuem Anwalt
Der Angeklagte, der gleich nach der Verurteilung im November Berufung eingelegt hatte, erschien mit einem neuen Verteidiger vor dem mit drei Laien- und drei professionellen Juristen besetzen Gericht.
Der Kopenhagener Anwalt Rune B. B. Pedersen, er ist Spezialist für Verfahren, in denen es um Fälle mit Kindern geht, stellte im erneuten Verhör des Angeklagten eine Reihe von Fragen zum Verhältnis des Lehrers zu den laut Gerichtsurteil von diesem misshandelten Kindern.
Der 41-Jährige berichtete über viele positive Erlebnisse in den Unterrichtsstunden, trotz der immer wiederkehrenden Probleme mit dem Kreis verhaltensauffälliger Jungen, deren Eltern gegen Schuljahrsende 2018 Anzeige gegen ihn erstattet hatten.
Auf die dem Angeklagten gestellte Frage, ob die Kinder im Falle einer Gewalttätigkeit andere Lehrer informiert hätten, meinte der Angeklagte: „Ich kenne die Kinder, sie wären rasch zu jemanden gegangen, wenn etwas Gewalttätiges gegen sie vorgefallen wäre.“
Der Prozess dauert vier Tage.