Gewaltanwendung an der LAS
Lehrer-Revisionsprozess beginnt im Juli
Lehrer-Revisionsprozess beginnt im Juli
Lehrer-Revisionsprozess beginnt im Juli
Vom 1. bis zum 4. Juli wird der Fall eines ehemaligen Lehrers der Ludwig-Andresen-Schule in Tondern, der wegen Gewaltanwendung an Schülern verurteilt wurde, vom Landesgericht neu aufgerollt. Die Verteidigung will fünf neue Zeugen vorladen.
Der Prozess gegen einen früheren Lehrer der Ludwig-Andresen-Schule in Tondern (LAS) wird Anfang Juli in zweiter Instanz vor dem Westlichen Landesgericht in Sonderburg neu aufgerollt. Die Lehrkraft war am 29. November 2018 wegen Gewaltanwendung gegen Schüler der ersten und zweiten Klasse von einem Schöffengericht im Gericht in Sonderburg zu einem Jahr Gefängnis verurteilt worden.
Ihm wurde das Recht aberkannt, sich beruflich mit Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren zu beschäftigen oder sich an Freizeitaktivitäten zu beteiligen. Zudem wurde nach der Verbüßung der Haft eine Ausweisung angeordnet und für die Dauer von sechs Jahren ein Einreiseverbot verhängt. Der verurteilte 40-Jährige, der in Deutschland lebt, ging sofort in die Berufung.
Beim Prozess im November wurden dem Gericht Videoverhöre von Schülern vorgespielt. Dies wird vor dem Landesgericht erneut der Fall sein, wie von Anklägerin Anette Wolf Pedersen zu erfahren ist. „Ich habe aber nicht alle Zeugen wieder einberufen, da die Aussagen dem Gericht vorliegen. Ich habe nur die zentralen Zeugen einberufen, bei denen eine ergänzende Befragung erforderlich ist“, erläutert die Anklägerin. Sie berichtet, dass der Verteidiger fünf neue Zeugen einberufen hat. Insgesamt werden 13 Zeugen gehört. Für den Berufungsprozess sind ab Montag, 1. Juli, vier Tage vorgesehen und der Urteilsspruch wird für Donnerstag, 4. Juli erwartet.
Schulrätin hofft auf Abschluss
Abgesehen vom Tag des Prozessauftakts wird die Schulrätin und Dienststellenleiterin des Deutschen Schul- und Sprachvereins für Nordschleswig, Anke Tästensen, entsprechend wie im Stadtgericht den anderen Tagen dem Berufungsverfahren beiwohnen. „Für alle Beteiligten, vor allen Dingen für die Kollegen und Schulleitung, ist es gut, dass jetzt hoffentlich ein Abschluss gefunden wird, auch wenn der Kollege nicht mehr bei uns ist“, so Tästensen.
Er ist seit Ende November nicht mehr beim DSSV angestellt. Es seien verschiedene Maßnahmen ergriffen worden, um den Fall aufzuarbeiten und auch im gesamten DSSV wurden Vorkehrungen getroffen. „Eine Arbeitsgruppe hat einen Handlungsplan bei Gewaltanwendung ausgearbeitet. Zu Schuljahresbeginn liegt der Handlungsplan allen Schulen vor, wie wir vorgehen können“, erklärt die Dienststellenleiterin. Auch in der LAS sei intern ein Bearbeitungsprozess ingang gesetzt worden und es gab eine Fortbildung.
„Das setzt sich immer weiter fort, da viele Dinge und auch Emotionen bearbeitet werden müssen, dafür muss man Verständnis haben. Ich denke, das Revisionsverfahren ist auch ein wichtiger Teil, damit rein formell ein Punkt gesetzt werden kann“, so die Schulrätin.