Deutsche Minderheit

Kunst im Club: Kinder lernten das Neinhorn kennen

Kunst im Club: Kinder lernten das Neinhorn kennen

Kunst im Club: Kinder lernten das Neinhorn kennen

Lügumkloster/Løgumkloster
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Matilde malte ihr Traumzimmer. Foto: Brigitta Lassen

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Mit der Kulturkonsulentin des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN) war große Bastelstunde in der Schulfreizeitordnung der deutschen Schule in Lügumkloster angesagt. Die Kinder lernten Fantasietiere mit ihren ganz besonderen Eigenschaften kennen. Das Neinhorn sagte zu allem Nein; Schlange Schlangeweile hatte Langeweile.

Die Freizeitordnung der Deutschen Schule Lügumkloster hatte sich für Dienstag einen kreativen Gast eingeladen. „Großes“ Theater war angesagt. Es kam die BDN-Kulturkonsulentin Jana Surkus, die mit ihrem Koffertheater um das Neinhorn auf einer Tournee durch die deutschen Schulfreizeitordnungen (SFO)  in Nordschleswig ist.

So lernten die jüngsten Schülerinnen und Schüler das kleine Neinhorn, das zu allem eine ablehnende Haltung einnimmt, die Schlangeweile, den Schnarchopterix, den Wasbär oder den Nahund kennen.

Mit viel Mimik und Temperament entführte die Besucherin ihr Publikum von der Klasse 0 bis 2 in den Herzwald, wo diese Fantasietiere leben. Lediglich fünf ältere Jungen der insgesamt 32 SFO-Kinder hatten dazu keine Lust und wollten lieber draußen Fußball spielen.

 

Jana Surkus stellte die Geschichte vom Neinhorn und der Schlangeweile im Club der Deutschen Schule Lügumkloster vor. Foto: Brigitta Lassen

Drinnen wurden die Kinder aber auch aktiv. Nach dem Märchen vom Neinhorn und der Schlangeweile durften sie kreativ sein. Mit Kartons als „Leinwand“ oder Theaterbühne konnten sie das Märchen mit von Surkus mitgebrachten Papiermustern der Fabeltiere in ihrem eigenen Koffertheater darstellen.

Die Kinder durften aber auch eigene Motive und Geschichten wählen. Ein Junge malte einen Sonnenuntergang. Matilde richtete in ihrem Karton ihr Traumzimmer ein, in dem auch der Familienhund Carla schlafen durfte. „Sie schläft sonst bei meinen Eltern. Und ich habe eine Lichterkette mit bunten Glühbirnen. In meinem Zimmer habe ich eine mit normalen Birnen. Die Lichterkette brennt, wenn ich zu Bett gehe. Wenn meine Eltern schlafen gehen, machen sie sie aus. Wenn ich dann nicht schlafen kann, mache ich sie wieder an“, erzählte die Schülerin, während sie fleißig an der Hundehütte ihres Traumzimmers weitermalte.

Konzentriert bei der Sache sind diese drei Mädchen. Foto: Brigitta Lassen

„Ich bin froh, dass so viele unserer Kinder mitmachen wollen. Als ich von Janas Angebot hörte, habe ich sie sofort angerufen und einen Termin abgemacht“, erklärte die begeisterte Clubleiterin Sandra Rehse.

Nachdem die Kulturkonsulentin die Kinder mit Material versorgt und einige Tipps gegeben hatte, legte ihr aufgeregtes Publikum los, malte und schnippelte und lief zur Märchenerzählerin Jana. Sie saß mit einer Heißluftklebepistole, damit schwierige Details im Koffertheater auch dort blieben, wo die Kinder es wünschten.

Mit der Heißklebepistole wurde die Kulisse festgemacht. Foto: Brigitta Lassen

„Ich glaube, ich habe schon zwei Drittel der Schulfreizeitordnungen besucht. Ich kenne die Geschichte mittlerweile auswendig und könnte sie im Schlaf erzählen“, lacht die zweifache Mutter.

 

Jana Surkus und ihr Koffertheater (Archivfoto) Foto: Karin Riggelsen

Die Kinder durften mit ihren Koffertheatern nach Hause gehen, wo sie ihren Eltern und Geschwistern ihre eigenen Geschichten erzählen konnten.

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