Kommunalpolitik

Kommune Tondern ist jetzt reif für den Klima-Einstieg

Kommune Tondern ist jetzt reif für den Klima-Einstieg

Kommune Tondern ist jetzt reif für den Klima-Einstieg

Tondern/Tønder
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Auf höhere Niederschlagsmengen hat man sich in Hoyer vorbereitet. Dort wird Regenwasser in das künstlich angelegte Überlaufbecken geleitet. Foto: Archiv: Jane Rahbek Ohlsen

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Im vergangenen Jahr zögerte der Stadtrat noch, sich dem gemeinsamen Vorstoß von Kommunernes Landsforening anzuschließen, Dänemarks Klimaneutralität bis ins Jahr 2050 zu schaffen. Politiker machten jetzt den Schritt.

Kampf den Treibgasen heißt es weltweit, um das schon geschundene Klima nicht in dem heutigen Maß zu belasten. Daher hat die Regierung ein Ziel gesetzt, dass Dänemark bis ins Jahr 2050 klimaneutral sein und der Ausstoß von Kohlendioxid gedrosselt werden muss. Der Ausstoß darf nicht größer sein, als dass die Natur aufnehmen kann.

Gemeinsamer Handlungsplan

Der Dachverband der dänischen Kommunen (Kommunernes Landsforening (KL), die Stiftung Realdania und die Regionen haben einen gemeinsamen Handlungsplan „DK 2020 – Klimaplaner i hele Danmark“ angeschoben. KL erwartet, dass sich bis 2023 alle 98 Kommunen angeschlossen haben. Mit dem Plan sollen die Kommunen ihre Bereitschaft zugunsten des Klimas signalisieren und dies auch gegenüber der Regierung und dem Folketing tun. Der Plan wird nur eine Dauer von eineinhalb Jahren haben.

Dies hat die Kommune Tondern noch nicht getan. Bei der zweiten und letzten Runde wird sie dabei sein, hat der Stadtrat einstimmig entschieden.  Man würde damit auf einem breiten Fundament stehen. „Die Kommune hat bereits Initiativen ergriffen, unter anderem im Rahmen der Tonderner Marschinitiative“, meinte Bo Jessen, Vorsitzender des Ausschusses für Technik und Umwelt.

Von den Dienstwagen der Kommune sind 129 Benziner und nur vier E-Autos. Wäre das Klima ein Mensch, würde er heute im Rollstuhl in den Stadtratssaal gefahren werden.

Bjarne Lund Henneberg, SF-Stadtratsmitglied

Nur zwei kleine Misstöne gab es dazu im Stadtrat. Bjarne Lund Henneberg (SF) meinte, dass es übertrieben und falsch sei, wenn geschrieben würde, dass die Kommune einen starken Fokus auf das Klima hätte. „Von den Dienstwagen der Kommune sind 129 Benziner und nur vier E-Autos. Wäre das Klima ein Mensch, würde er heute im Rollstuhl in den Stadtratssaal gefahren werden“, so seine kritische Bemerkung.

 

Peter Christensen (Sozialdemokraten) erwiderte, dass es einigen nicht schnell genug gehe, Initiativen umzusetzen. Es sei aber dennoch ein erster wichtiger Schritt.

Viel Müll

Für Jørgen Popp Petersen (Schleswigsche Partei) gab es keinen Zweifel, dass die Arbeit intensiviert werden müsse. Nicht nur die Kommunen, die Landwirtschaft und andere Wirtschaftszweige seinen gefordert, sondern ein jeder Bürger. „ Wir wälzen uns in so viel Abfall, dass die Preise für die Müllabfuhr angehoben werden müssen. Die Landwirtschaft habe aber gute Absichten, ihren Anteil zu leisten.

Holger Petersen (Einheitsliste) war einer von diesen, für die es nicht schnell genug gehen kann. “Für mich hätten wir auch ein Ziel bis 2040 oder 2035 setzen müssen. „Die Erde brennt. Im Jahr 2050 bin ich 97 Jahre alt und da freue ich mich auf die Klimaneutralität“, meinte er amüsiert.

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