Corona-Schutzmaßnahmen

Kochschul-Landheim schließt mittelfristig

Kochschul-Landheim schließt mittelfristig

Kochschul-Landheim schließt mittelfristig

Hoyer/Højer
Zuletzt aktualisiert um:
Die Kochschürzen werden vorerst nicht genutzt. (Archiv) Foto: Elise Rahbek

Schüler und Schülerinnen aus dem ganzen Land werden frühestens im neuen Schuljahr Kurs auf Hoyer nehmen. Den vier Angestellten in der Einrichtung wurde gekündigt.

Sehr viel ruhiger als geplant ist es seit geraumer Zeit im Kochschul-Landheim der Stiftung des Meierei-Konzerns Arla Fonden in Hoyer.

Im weihnachtlich dekorierten Umfeld wird dieser unerwünschte Zustand mit den fehlenden Kinderstimmen auch noch monatelang anhalten.

Ausschlaggebend dafür sind die Corona-Schutzmaßnahmen, die den einwöchigen Aufenthalten von Sechst- und Siebtklässlern aus dem ganzen Land im Marschenort einen Riegel vorschieben.
 

Wir blicken auf ganz viel Unsicherheit. Daher haben wir den schweren Beschluss gefasst, die Einrichtung für den Rest des Schuljahres zu schließen.

Sanne Vinther, Direktorin

„Wir blicken auf ganz viel Unsicherheit. Daher haben daher den schweren Beschluss gefasst, die Einrichtung für den Rest des Schuljahres zu schließen“, sagt  die Direktorin der Arrla-Stiftung, Sanne Vinther, dem „Nordschleswiger".

Dieser notwendige, aber vorübergehende Schritt erfolge zum Schutz der finanziellen Mittel der Stiftung.

„Wir reduzieren unsere Ausgaben, indem wir proaktiv zur Schließung schreiten und hoffentlich im September 2021 wieder öffnen können", so die Direktorin.

Kündigungen ausgesprochen

Den drei Vollzeit-Beschäftigten und einer Teilzeitkraft sei gekündigt worden. Für den Betrieb des Gebäudes ist die Kommune Tondern zuständig, und die Stiftung mietet sich ein, wie die Direktorin berichtet.

Das erste Jahr in Hoyer lief coronabedingt für die Stiftung sehr viel anders als erwartet.

Fantastischer Auftakt

„Wir hatten einen fantastischen Start im Januar, als wir loslegten. Die Gebäude sind fantastisch, die Umgebung ist toll, und es ist ein spannender Lokalbereich. Wir wurden bis zum Lockdown am 11. März von einem Hochgefühl getragen", sagt die Direktorin.

„Vor den Sommerferien lief es dann wieder in einem gewissen Umfang. Das war schön. Dann kamen Ende September jedoch die Auflagen für die Schulen, dass sie ihre auswärtigen Aktivitäten einschränken sollen.

„Seit den Sommerferien und bis zu den Weihnachtsferien haben wir gesamt gesehen nur etwa ein Drittel der erwarteten Kinder gehabt. Die restlichen Aufenthalte wurden abgesagt", berichtet Sanne Vinther.

Infektionsdruck und Restriktionen ausschlaggebend

Die Stiftung hofft, dass die Kochschul-Landheime zum Auftakt des neuen Schuljahres im Sommer 2021 wieder geöffnet werden können.

Dabei würden jedoch unter anderem Faktoren wie der Corona-Infektionsdruck und Restriktionen eine Rolle spielen.

Die zeitweilige Schließung betrifft auch die Einrichtung in Helnæs auf Fünen.

Dort wurde sechs Personen gekündigt.

An der sommerlichen Verleihung des Gebäudepreises durch die Kommune Tondern nahm Direktorin Sanne Vinther (r.) teil. (Archiv) Foto: Elise Rahbek

Die Stätte am Markt in Hoyer hatte zum Jahresanfang in frisch restaurierten Gebäuden den Betrieb aufgenommen.

In der Küche im früheren Wirtschaftsgebäude werden die Schüler und Schülerinnen zu guten Essgewohnheiten inspiriert, und auch Wohlbefinden und Nachhaltigkeit stehen auf dem Stundenplan.

Die Stiftung Real Dania By og Byg hatte Hoyergaard mit der Sönnichsen-Villa und dem früheren deutschen Pastorat restauriert.

Platz für 56 Kinder und 4 Lehrkräfte

Die Anlage wurde im Juni in der Kategorie Kulturerbe mit dem Gebäudepreis der Kommune Tondern ausgezeichnet.

Im früheren deutschen Pastorat und in der gegenüberliegenden Sönnichsen-Villa gibt es jeweils Übernachtungskapazität für 28 Schüler und zwei Lehrer sowie mehrere Aufenthaltsräume.

Mehr lesen