Deutsch-dänisch
Kinder verwandeln Funde aus dem Wattenmeer in Kunst
Kinder verwandeln Funde aus dem Wattenmeer in Kunst
Kinder verwandeln Funde aus dem Wattenmeer in Kunst
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Nicht nur die Kinder in Mögeltondern und Neukirchen waren an ihren jeweiligen Standorten mit Feuereifer bei der Sache. Auch die Künstlerin ist von dem grenzüberschreitenden Projekt begeistert.
„Henrik, schau mal, der neue Kindergarten ist gekommen“, sagt ein kleiner Junge aus der Kindertagesstätte „Møgeltønder Naturbørnehus“ im Schlosspark in Mögeltondern.
Henrik Nielsen, Leiter der örtlichen Einrichtung, lächelt zustimmend. „Der neue Kindergarten“ sind sechs Kinder der Ev. Kita Neukirchen (Nykirke) mit ihren Betreuerinnen.
Sie sind nach Mögeltondern gekommen, um der Vernissage des Kunstprojektes „Deutsch-dänische Erzählwege“ beizuwohnen.
Premiere im Westen
Bei dem Projekt der Kulturvereinbarung Sønderjylland-Schleswig steht die Natur im Wattenmeer im Mittelpunkt. Die Erzählungen wurden in Regie der deutsch-dänischen Künstlerin Cilly Schröder erarbeitet.
„Die ersten Kontakte gab es im Frühjahr. Es ist das erste Projekt dieser Art im westlichen Nordschleswig“, erzählt Henrik Nielsen, unter einer großen Eiche stehend, wo von den Kindern gefertigte Windspiele die Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

Fundstücke sind verglast
„In den Kindergärten haben wir uns jeweils einmal gegenseitig besucht. Einschließlich heute gab es sechs Termine mit der Künstlerin. Die Kinder führte es mehrere Male zum Sammeln ans Wattenmeer. Auch Sachen, die nicht so gut rochen, wurden mitgenommen“, sagt Henrik Nielsen mit einem Lachen.
Inzwischen sind die Fundstücke hinter Glas. Dass die gläsernen Deckel der „Fenster“ nicht komplett verriegelt sind, obwohl sie nicht geöffnet werden dürfen, entdecken etwas später einige Kinder.
„Wir arbeiten von vornherein viel mit dem Wattenmeer. Wir haben aber bei dem Projekt jede Menge neue Techniken gelernt. Das ist super“, so der Leiter. Die Kunstgruppe bestand aus den zwölf Jüngsten der Einrichtung in Mögeltondern.
Die Wattenmeer-Kunst entstand auf dänischer Seite mit den Drei- und Vierjährigen aus der gelben Kiga-Gruppe.
Und während noch auf das Eintreffen der letzten der 51 Kinder des Natur-Kindergartens gewartet wird, läuft Mads schon mal los, mit dem Ziel, unter der roten Schnur hindurchzuschlüpfen.
Was das Meer hergab
Nachdem Cilly Schröder und Henrik Nielsen einige Minuten später das Band durchgetrennt haben, schauen sich die Kinder interessiert das Ergebnis mit Krabben, Muscheln, Seetang und was sonst noch aus dem Meer angespült wurde, an.
Aus Muscheln sind unter anderem Blumen und ein Fisch entstanden. Ein bewunderndes „Wow“ war beim Anblick einer Qualle aus Muscheln aus einem Kindermund zu hören.
Steine zum Mitnehmen
Am Strand wurden auch Steine gesammelt. Die bemalten „Wandersteine“ dürfen nun zu neuen und fernen Zielen auf Wanderschaft gehen.
Sie sind mit einer E-Mail-Adresse versehen, an diese können Fotos vom neuen Standort geschickt werden.
„Oh, oh“ lautete es erwartungsvoll aus dem Kreis der Kinder bei der Nachricht, dass es vom Regionskontor in Pattburg (Padborg) als Lohn für den künstlerischen Einsatz Kuchen geben sollte.
„Ich würde es jederzeit wieder machen. Ich bin heute hier mit einem lachenden Auge, weil es so schön war, und mit einem weinenden Auge, weil es zu Ende ist“, sagt die Künstlerin Cilly Schröder.
„Es ist ein tolles Projekt. Die Kinder waren engagiert, froh und voller Feuereifer“, erzählt Schröder, die Deutsch und Dänisch spricht und in Flensburg (Flensborg) eine Malschule betreibt.
Und wenn die 37 Kinder der Kita in Neukirchen, die alle an dem Projekt mitgewirkt haben, am Freitag, 6. Oktober, in ihrer Nachbarschaft im sogenannten Schulpark ihr Ergebnis vorstellen, dann wird auch die Kunst-Truppe aus Mögeltondern mit von der Partie sein.
Die Windspiele und Co. bleiben indes bis nach den Herbstferien (Woche 42) im Schlosspark.