Energiekrise

Keine kalte Dusche: Hallenchefin lobt Bürgermeister Popp für sein Eingreifen

Keine kalte Dusche: Hallenchefin lobt Bürgermeister Popp für sein Eingreifen

Keine kalte Dusche: Hallenchefin lobt Bürgermeister Popp

Tondern/Tønder
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Um zwei Grad wird die Temperatur in den großen Schwimmbecken auf 26 Grad runtergeschraubt. Foto: Kommune Tondern

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Im Finanzausschuss entscheidet sich, ob unter anderem die Duschen in den Sporthallen auf kalt umgestellt werden. Die kommissarische Centerleiterin der Tondernhallen, Lone Rahr Madsen, lobt Jørgen Popp Petersen.

Die Stunde der Wahrheit, oder in diesem Fall der Temperaturen, schlägt für die kommunalen Sporthallen und Schwimmbäder am Mittwoch, 16. November.

Werden die Temperaturen aufgrund der Energiekrise und Inflation heruntergeschraubt?

Über den vom Finanzausschuss im Oktober getroffenen ersten Beschluss war die kommissarische Leiterin der Tondernhallen, Lone Rahr Madsen, entsetzt. „Ich dachte, das war ein schlechter Witz“.

Auch in der Öffentlichkeit wurde der Vorschlag kommentiert.

Doch die vom Ausschuss festgesetzten Richtlinien, die am 1. November hätten in Kraft treten sollten, wurden durch ein persönliches Eingreifen von Bürgermeister Jørgen Popp Petersen. Schleswigsche Partei, gebremst.

„Alle Ehre und Respekt für sein Agieren“, lobt die Hallenchefin sein Anziehen der Bremse.

Lone Rahr Madsen in der Saunahütte. Auch diese ist seit Monaten schon geschlossen. Foto: Archivfoto: Brigitta Lassen

Die Verwaltung setzte sich mit den Sportzentren an einen Tisch. „Das war gut so, man hat uns zugehört und unsere Bedenken ernst genommen“, lobt sie.

 

An ihrem Arbeitsplatz ist einiges unternommen worden, die Kosten einzudämmen. Viele Lampen wurden ausgeschaltet, die Saunen drinnen und draußen sowie das Dampfbad sind geschlossen worden. Und die Eintrittspreise für die Schwimmhalle wurden hochgesetzt.

 

10.000 Kilowatt in einem Monat gespart

„In Bezug auf die Energiekosten haben wir im September 10.000 Kilowatt Strom weniger verbraucht. Ich habe sie mit dem Wert von September 2021 verglichen, als die Aktivitäten nach Corona nur zögerlich anfingen.“

 

„Unsere Gäste haben großes Verständnis für unsere Einsparungen. Kein Verständnis hatten diejenigen, die mit Rheuma-Leiden ins Warmwasserbecken kommen, um ihre Schmerzen zu lindern. Wir haben wöchentlich sieben eigene Teams mit je 15 Personen. Auch die Krebshilfe nutzt dieses Bassin und es wird auch von Privatpersonen für eigene Aquafitness-Kurse gemietet. Für dieses Becken ist die Nachfrage besonders groß“, erzählt Lone Rahr Madsen.

 

 

Auch der Vorschlag der Politiker, das warme Wasser in den Duschen der Sporthallen abzustellen, erwies sich als schwieriger umzusetzen, als von den Politikern geglaubt.

 

Ich will nicht Polizei spielen, wer wann wie warm duschen darf.

Lone Rahr Madsen

Die Sporthallen schätzen, dass nur zwischen 30 und 50 Prozent nach dem Sport unter die Dusche gehen. „Dabei ermutigen die Schulen, Vereine und wir die Kinder und Jugendliche, nach dem Sport zu duschen. Aus Schamgefühl wollen sie sich nicht nackt vor den anderen zeigen. Wir wollten ihnen aber beibringen, dass das Duschen nach dem Sport ein Teil der Kultur ist“.

In vielen Hallen würden Turniere stattfinden, bei denen die Teilnehmenden hinterher nicht warm duschen können. Gleiches gilt für die Gegner vom TMT Tønder, wenn die Tonderaner Heimspiele haben. „Ich verstand es nach dem ursprünglichen Vorschlag so, dass Auswärtige warm duschen durften, die eigenen Leute aber nicht. So geht das nicht. Ich will nicht Polizei spielen, wer wann wie warm duschen darf“.

Kein Gratisbaden in Tondern

Die Befürchtung der Politiker, dass mehr Menschen, die zum Duschen ins Sportzentrum zu kommen, um das warme Wasser zu Hause zu sparen, habe sie in Tondern nicht erlebt, aber die anderen Hallen.

„Ich kann nichts anderes glauben, als dass die Politiker der neuen Empfehlung der Verwaltung folgen werden“, ist sich Lone Rahr Madsen sicher.

Der neue Vorschlag

  • Die Temperaturen in Sporthallen werden auf 17 Grad gesenkt, in Tagungsräumen und Büros darf des zwei Grad wärmer sein.
  • In großen und mittelgroßen Schwimmbecken wird die Wassertemperatur von 27 auf 26 Grad gedrosselt, in den Baby- und Warmwasserbecken von 34 auf 32 Grad.
  • Die Kommune wird einen Geldtopf mit 3,7 Millionen Kronen für die steigenden Energiekosten bereitstellen.
  • Alle Preise und Zuschüsse werden im Zuge der Inflation um 10 Prozent vom 1. März bis zum 30. Juni 2023 erhöht. Dies gilt auch für Vereine. Die Preiserhöhung bringt Mehreinnahmen von 1,9 Millionen Kronen.
  • Für Mehrausgaben für Energie wird ein Zuschuss in Höhe von 40 Prozent (1,6 Millionen Kronen) in der Zeit vom 1. März 2022 bis zum 30. Juni 2023 auf Antrag bezahlt. Der Vergleichswert ist der entsprechende Zeitraum des vergangenen Jahres.
  • Die kalten Duschen sind vom Tisch
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