Kommunalpolitik

Karussell dreht sich unentwegt: Venstre-Zoff geht weiter

Karussell dreht sich unentwegt: Venstre-Zoff geht weiter

Karussell dreht sich unentwegt: Venstre-Zoff geht weiter

Toftlund
Zuletzt aktualisiert um:
Lisbeth Bang Pedersen warb für eine Wahl von Henrik Frandsen. Foto: Archivfoto: Elise Rahbek

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Am vergangenen Wochenende teilte Stadtratspolitiker Allan Skjøth seinen Parteiaustritt und seinen Wechsel zur Borgerlisten mit. Nun ist der Vorstand im Toftlunder Wählerverband geschlossen zurückgetreten.

Nach dem Wechsel zur Borgerlisten des früheren Venstre-Stadtratsmitglieds Allan Skjøth aus Toftlund ist nun auch der Venstre-Parteivorstand aus seinem Wohnort geschlossen zurückgetreten, schreibt „JydskeVestkysten“.

Angeführt wird der Verband von Lisbeth Bang Pedersen. Die frühere Stadtratsabgeordnete verpasste es bei der Kommunalwahl 2017, ihr Mandat zu verteidigen.

Dafür ist sie beziehungsweise war Vorsitzende in Toftlund und war ein warmer Fürsprecher für die Wiederwahl von Henrik Frandsen als Bürgermeisterkandidat. Bei der Aufstellungsversammlung im vergangenen Jahr hatte sie sich von der Bühne aus für die Wahl Frandsens starkgemacht. Bekanntlich vergeblich: Herausforderer Martin Iversen setzte sich knapp durch.

Um die Lager zu einen, wurde sie stellvertretende Vorsitzende des Kommunevereins (sie vertrat den Frandsen-Flügel), während der Vorsitzende Kim Tygesen eher dem Iversen-Lager zuzuordnen ist. Auch den Vizevorsitz hat sie jetzt geschmissen.

Zu viel Macht für Iversen

Dem neuen Bürgermeisterkandidaten würde ihrer Ansicht nach zu viel Macht eingeräumt. Außerdem würde sie nicht vom Parteivorstand informiert und sei auch ausgeschimpft worden. Dieses wolle sie nicht mehr mitmachen. Ihr folgten auch die anderen Vorstandsmitglieder. Ihr Rücktritt habe nichts mit dem Parteiwechsel von Allan Skjøth zu tun.

Kim Tygesen kann ihre Kritik nicht nachvollziehen, meint aber immer noch, dass Venstre für die Wahl am 16. November gut aufgestellt ist.

Bürgermeisterkandidat Martin Iversen will nach vorne blicken. Foto: Archivfoto: Elise Rahbek

Bürgermeisterkandidat Martin Iversen kann das von Lisbeth Bang Pedersen gezeichnete Bild nicht wiedererkennen. „Ich bin weder arrogant noch machtgierig. Ich höre allen zu. Es gibt bei Venstre Regeln für alle, die befolgt werden müssen. Auch von mir“, unterstreicht Iversen.

Tondern ist seit jeher eine starke Venstre-Kommune und wird es auch nach der Wahl sein. Vielleicht nicht wie 2017 mit 15 Mandaten, aber doch.

Martin Iversen, Bürgermeisterkandidat von Venstre

Vorgänge wie in Toftlund seien immer ärgerlich, aber halt nicht zu ändern. Er meint auch wie der Kommunalvorsitzende, dass Venstre immer noch stark dastehe. „Tondern ist seit jeher eine starke Venstre-Kommune und wird es auch nach der Wahl sein. Vielleicht nicht wie 2017 mit 15 Mandaten, aber doch.“ Wenn Mitglieder die Partei verlassen wollten, dann lieber jetzt als kurz vor der Wahl oder in der Wahlnacht.

Lieber jetzt als später

Dass sich die Venstre-Fraktion kurz nach der Veröffentlichung eines eigenen Plans für erneuerbare Energien bei der Stadtratssitzung im Februar spaltete, sei nicht so smart gewesen. In der Partei dürfe diskutiert werden, aber am liebsten intern. Zudem hätte Venstre einen strategischen Fehler begangen, als eingegangenen Energieprojekte nicht zurück an den Stadtrat geschickt wurden. Dass der Venstre-Politiker Poul Erik Kjær einen Monat später erneut das Thema erneut in den Stadtrat brachte, aber ohne Chancen war, eine Mehrheit zu erzielen, wollte Iversen nicht direkt kommentieren.

 

Der Verzicht auf eine neue Kandidatur des amtierenden Fraktionsvorsitzenden Preben Linnet sei auch absehbar gewesen, nachdem er zum Vorsitzenden der Sparkasse Bredebro gewählt worden war. „Wir sind deswegen dennoch nicht geschwächt mit weiter über 800 Parteimitgliedern. Ich will nach vorne schauen."

 

Mehr lesen

Leserbrief

Antje Beckmann, Elke und Herbert Delfs
„Horups Hotelträume …“