Solide Spundwände

Kai in Hoyerschleuse wird renoviert

Kai in Hoyerschleuse wird renoviert

Kai in Hoyerschleuse wird renoviert

Hoyerschleuse/Højer Sluse
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Am Hafen Hoyerschleuse wird der Kai durch solide Spundwände befestigt. Foto: V. Heesch

Einstige Anlaufstelle der Dampferlinie Hoyer-Munkmarsch bekommt solide Spundwände. Theoretisch könnten wieder Schiffe anlegen.

Am 1.  Juni dieses Jahres ist es 90 Jahre her gewesen, dass die Dampfer Frisia und Freya  die Beförderung von  Passagieren und Fracht zwischen  Hoyer  und  Sylt eingestellt haben.  Seit der Eröffnung des Hindenburgdamms  durch das Wattenmeer bis zur  Nordseeinsel ist es vorbei mit dem hektischen Betrieb  an den Kaianlagen westlich der Hoyerschleuse, in deren Nachbarschaft der gleichnamige Bahnhof lag, über den von 1892 bis 1927 die  Bewohner  und vor allem  Gäste der Insel an- und abreisten.

In diesen Tagen laufen Bauarbeiten mit schwerem Gerät in Nachbarschaft der zwischen  1859  und 1861 erbauten einstigen Seeschleuse, durch die  das Wasser der Wiedau  auch nach der Eindeichung des Margrethenkoogs  und Errichtung der Wiedauschleuse   (1978-1982)  in Richtung Nordsee strömt.  
Der Kai, an dem     einst die Dampfer anlegten, war über Jahrzehnte unterspült worden und musste zuletzt abgesperrt werden. Provisorisch war der Uferbereich vor zwei Jahren durch große Felssteine gesichert worden.

„Diese Steine  werden jetzt zunächst wieder entfernt. Anschließend wird eine Spundwand gerammt“, so der Chef der Abteilung Technik, Umwelt, Immobilien, Planung und Betrieb der Kommune Tondern, Lars Erik Skydsbjerg. Er berichtet, dass die Kommune rund 750.000 Kronen ins Vorhaben investiert. Zur Vorbereitung hatte eine Spezialfirma Bohrungen durchgeführt, um die Verhältnisse im Untergrund zu erkunden.

Wieder befahrbar

Er erläutert, dass nach dem Abschluss der Bauarbeiten im Oktober die Fläche am Kai wieder befahrbar sein wird. Auch Veranstaltungen sind auf dem befestigten Platz möglich. Im Sommer  waren dort zahlreiche Fahrzeuge und Technik für eine Fernsehproduktion platziert worden.  Neben dem Kai, der bald neben den Metallspundwänden auch mit Beton ausgerüstet wird, sind entlang der Wiedau, die westlich  von Hoyerschleuse den Namen Hoyer Kanal trug, weil während der Jahrzehnte mit Verkehr  der Raddampfer laufend eine Fahrrinne ausgebaggert werden musste, noch Reste alter Anlegebrücken aus Holz sichtbar.
Auch nach Einstellung der Dampferlinie war der Außenhafen  Hoyerschleuse, der bei Sturmfluten bis zum Bau des neuen Seedeichs regelmäßig meterhoch überschwemmt wurde, noch gewerblich genutzt worden.  

Während kleinere Schiffe zum Be- und Entladen durch  die Schleuse in den Binnenhafen gelangten,  wurden größere Schiffe am jetzt zur Renovierung vorgesehenen Kai be- und entladen.  Seit Anfang der 1950er  Jahre bestand während der Sommermonate an einigen Tagen eine Schiffsverbindung nach  List auf Sylt.  Bis zum  Bau des Hafens in Havneby auf Röm   1964 wurden dort auch Miesmuscheln angelandet. Während des Baus des neuen Hafens auf Röm wurden dort benötigte Baustoffe in Hoyerschleuse auf Frachtschiffe umgeladen. Lars Erik Skydsbjerg meinte zu den immer wieder geäußerten Vorschlägen, Ausflugsschiffe  auf der Wiedau einzusetzen, dass das theoretisch möglich sei. „Aber nach unseren Informationen ist die  einstige Fahrrinne stark zugeschlickt“, fügt er hinzu.  

Während beim Bau der Hoyerschleuse 1859-1861 noch Wert darauf gelegt wurde, einen Durchlass mit einholbarer Brücke zu bauen, um Schiffen mit höheren Masten Durchfahrt in die Wiedau zu ermöglichen, war die neue Wiedauschleuse ohne einen Durchlass für größere Schiffe gebaut worden, was z. B. auch eine Nutzung des Binnenhafens in Hoyer für größere Jachten möglich gemacht hätte.

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