Stadtrat Tondern

Henrik Møller rückt für SF nach – und wird Alternativer

Henrik Møller rückt für SF nach – und wird Alternativer

Henrik Møller rückt für SF nach – und wird Alternativer

Tondern/Tønder
Zuletzt aktualisiert um:
Henrik Møller
Henrik Møller ist seit dem 1. Juni Mitglied bei den Alternativen. Beim zurückliegenden Alternativet-Parteitag ließ er sich zusammen mit dem Parteigründer und -chef Uffe Elbæk fotografieren, der 2015 mit seiner bunten Truppe ins Folketing einzog. Foto: Privat

Neues Tonderner Stadtratsmitglied sieht für sich kein Glaubwürdigkeitsproblem: „Hatte Anteil an SF-Stimmen“.

Neues Tonderner Stadtratsmitglied sieht für sich kein Glaubwürdigkeitsproblem:   „Hatte Anteil an SF-Stimmen“.

Kaum hatte der langjährige SF-Vertreter Søren Ebbesen Skov im Tonderner Kommunalparlament am Mittwoch seinen letzten Auftritt bei der Stadtratssitzung, platzte die politische Bombe, dass  sein SF-Nachfolger im Stadtrat, Henrik Møller, der 2013 eine Wiederwahl verpasst hatte,  in die Partei Alternativet gewechselt ist. Gegenüber dem Nordschleswiger erklärte Møller, dass er für sich kein Glaubwürdigkeitsproblem gegenüber den Wählern sehe, die seinerzeit ihr Kreuz bei SF gesetzt hatten, nun aber ihr Mandat bei Alternativet wiederfinden.

„Ich hatte als SF‘er meinen Anteil an den Parteistimmen.“ SF hatte 2013 in der Kommune Tondern 656 Stimmen erhalten, gegenüber 1.128 vier Jahre zuvor. Von den persönlichen Stimmen hatte Søren E. Skov, der sein Mandat wegen Fortzugs aus der Kommune niederlegen musste,  277 bekommen. Henrik Møller bekam das zweitbeste Ergebnis mit 89 Stimmen.

Henrik Møller, der in früheren Jahren der SF-Parteiführung auf Landesebene angehört hat, war während der Krise der Partei während der Regierungsbeteiligung unter Helle Thorning-Schmidt (Soz.) in der Partei verblieben, zugleich hatten zahlreiche Spitzenleute wie Jesper Petersen oder Ida Auken einen Wechsel zu Sozialdemokraten bzw. Radikalen vollzogen.  

„Während der vergangenen Jahre hat sich SF aber immer mehr in eine Richtung bewegt, die nicht meinen Überzeugungen entspricht“, erklärte Henrik Møller. „Ich bin eher in Richtung Schutz für  Natur und Umwelt orientiert und betrachte mich als freisinnig“, erklärt er und unterstreicht, dass er diese Ausrichtung heute vor allem in einer Partei wie den Alternativen finde. Er berichtet, dass es bereits während seiner Mitgliedschaft in der SF-Regionsratsfraktion nicht einfach gewesen wäre. Auch auf lokaler Ebene habe er zunehmend Gegenwind verspürt.

Møller, der in Söllstedt aufgewachsen und nach dem Studium der Geschichte und dänischen Sprache in Odense in die Heimatkommune zurückgekehrt ist, lebt seit Jahren in Hostrup. Er berichtet, dass es einen Kreis von 25 Sympathisanten der Alternativen in der Kommune gebe. Am Dienstag, 6. Juni, soll ab 19 Uhr die Gründungsversammlung für einen Alternativet-Kommunalverband im Tonderner Mitbürgerhaus an der Osterstraße 63 in Tondern stattfinden. Dort werde man auch die Weichen für eine Kandidatur bei den Kommunalwahlen stellen.

Mehr lesen