Neue Struktur

Freunde bangen ums Kunstmuseum

Freunde bangen ums Kunstmuseum

Freunde bangen ums Kunstmuseum

Tondern/Tønder
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Die gewaltigen Skulpturen des berühmten Bildhauers Henry Moore während ihrer Ausstellung im Tonderner Kunstmuseum: Das Museum Sønderjylland hat zehn Ausstellungsstandorte im ganzen Landesteil. Foto: Archivfoto: DN

Neue Struktur: Einrichtung in Tondern verliert wie die anderen Museen ihre selbst verwaltende Position. Der Förderkreis macht sich Sorgen.

Sie stehen zum Beispiel Wache bei der zurzeit laufenden Henry- Moore-Ausstellung, helfen bei praktischen Arbeiten und verdienen für das Museum ein wenig Geld dazu, damit neue Exponate gekauft werden können: die Mitglieder des  Freundeskreises des Kunstmuseums in Tondern. Nun fürchtet der Förderverein bei Umsetzung der neuen Struktur innerhalb des Museumsverbands Museum Sønderjylland um  seinen großen Schatz, der  weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt ist. Das Kunstmuseum verliert wie die anderen Museen seine Selbstverwaltung und wird eine Zweigstelle für Ausstellungen  des Haderslebener Museums.

„Wir verfolgen die weitere Entwicklung ganz genau, aber nicht ohne Bedenken. Das Museum ist eines der Juwelen in der Krone der Kommune Tondern. Es ist ein kultureller Leuchtturm und eine Attraktion“, so der Vorsitzende des Freundeskreises, Jens Gade. Bei der Wahl von Ausstellungen wird die Chefetage des Museumsverbands künftig die Entscheidungen treffen. In Tondern fürchtet man, dass das Kunstmuseum zum Provinzmuseum verkümmern könnte.

Die neue Struktur  ist eine Folge eines kritischen Gutachtens des Kulturministeriums als wichtigster Geldgeber.  Kritik wird von ministerieller Seite unter anderem in Bezug auf die gegenwärtige Betriebsform geäußert. Mit der vom Vorstand von Museum Sønderjylland gutgeheißenen Struktur fürchtet  Jens Gade fachliche und personelle Änderungen. Das Kunstmuseum zeichne sich  wegen seiner hohen Qualität aus. Sonst wäre es auch nicht gelungen, die Henry-Moore- Ausstellung nach Tondern zu holen. Es sei  in vielen Jahren von großen dänischen Stiftungen gefördert worden, unterstreicht Gade. Die durch viele Jahre geleistete Arbeit hätte das Kunstmuseum in Dänemark und im Ausland bekannt gemacht. 

Durch personelle Änderungen muss  die Leitungsposition im Kunstmuseum nicht mehr unbedingt von einem Kunsthistoriker besetzt werden.  Ihre Aufgabe  wird nur noch kunstfachlicher Art sein. In den nächsten vier bis fünf Jahren stünden, wie von der Kulturbehörde verlangt, neue Magazine ganz oben auf der Liste. Ein möglicher Ausbau des Kunstmuseums, geplant ist die Einrichtung eines Wegner-Museums – hätte  lange Aussichten, bedauert Jens Gade. „Wir fürchten, ein Museum ohne Leitung und ohne Leitfaden zu bekommen, was der Arbeitsmoral und dem Verantwortungsgefühl nicht dienlich ist.

Daher werden wir bei diesem Dialog auf unsere Bedenken aufmerksam machen“, unterstreicht der Vorsitzende. Man sei kein Feind vom Museum Sønderjylland und habe Verständnis für Effektivisierungen. „Wichtig ist für uns aber, dass wir auch weiterhin ein Museum mit einem klaren Profil und Entwicklungsmöglichkeiten haben. Wir als Bürger sind stolz auf dieses Museum und halten den Erhalt der Selbstverwaltung für die bessere Lösung.“ 

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