Umwelt und Natur

Eis und Schnee machen nachtaktive Waldschnepfen sichtbar

Eis und Schnee machen nachtaktive Waldschnepfen sichtbar

Eis und Schnee machen nachtaktive Waldschnepfen sichtbar

Tondern/Tønder
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Die normalerweise sehr scheuen Waldschnepfen lassen sich nach dem Wintereinbruch in Nordschleswig tagsüber in der Nähe von Siedlungen blicken, wo sie nach Futter suchen. Foto: Jan Skriver / DOF

Auch in Nordschleswig werden die meist sehr versteckt lebenden Vögel an Höfen und Stadträndern gesichtet. Der lange sehr milde Winter hat die Kurzstreckenzieher vom Flug in mildere Gefilde abgehalten.

Während der vergangenen Tage mit Schnee und eisigen Temperaturen haben sich beispielsweise rund um Tondern und Hoyer (Højer) an Bauernhöfen und in der Nähe von Siedlungen auffallend langschnäbelige Vögel in Taubengröße blicken lassen. Es sind Waldschnepfen, die auf der Futtersuche als normalerweise nachtaktive und meist sehr versteckt in Wäldern, Waldlichtungen und kleinen Gehölzen lebende Watvögel in die Nähe der Menschen gekommen sind.

Abflug in wärmere Gegenden verpasst

Der dänische Vogelschutzverein „Dansk Ornitologisk Forening“ (DOF)  berichtet, dass die im lange milden Winter in Dänemark gebliebenen Waldschnepfen durch den Wintereinbruch von ihren Speisekammern in Feuchtgebieten abgeschnitten worden sind. Zu sehen sind sie momentan auch an noch offenen Gewässern, wo sie auch bei Helligkeit versuchen, Nahrung, meist Würmer und Insekten, zu finden.

Jagd trotz Schutzbemühungen

In der kälteren Jahreszeit kommen oft mehrere Hunderttausend Waldschnepfen aus den nordischen Ländern, dem Baltikum und Russland nach Dänemark, von denen nach wie vor jährlich viele Tausend in Dänemark erlegt werden. In Deutschland stehen die Vögel in einigen Regionen auf der roten Liste bedrohter Arten, weshalb die Jagd in einigen Bundesländern untersagt worden ist. Während des Zuges bekommt man die mit der allerdings sehr viel kleineren Bekassine zu verwechselnde Waldschnepfe am ehesten zu Gesicht. Auf der Insel Röm (Rømø) kommt es mitunter zu größeren Ansammlungen rastender Waldschnepfen.

Der heimische Brutbestand in Dänemark soll laut DOF nur einige Tausend Exemplare umfassen. Die männlichen Waldschnepfen sind bereits ab Mitte März während der Dämmerung unterwegs, um Singflüge auszuführen, dabei ist ein dumpfes Knarren zu vernehmen. Aufgrund von intensiver Forstwirtschaft und Unruhe in vielen Gehölzen sind die Waldschnepfen in vielen Gegenden selten geworden.  

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