Royal dinieren
Mit einem munteren Froschkonzert öffnen sich die Schlosstore
Mit einem munteren Froschkonzert öffnen sich die Schlosstore
Mit einem munteren Froschkonzert öffnen sich die Schlosstore
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Auf Schackenborg in Mögeltondern können die Gäste jetzt ungehindert hinter die Hecken schauen. Im früheren Pferdestall ist ein gemütliches, edles Café eingerichtet worden.
Kein lauter Folk oder klassische Musik erwartet die Gäste, die jetzt ungehindert durch den Schlossgarten von Schackenburg in Mögeltondern spazieren können. Die Frösche in den kleinen Seen geben ein munteres Quak-Konzert und gibt dem Besuch im royalen Ambiente eine extra Dimension.
Im alten Pferdestall des Schlosses, der 1785 erbaut und in den vergangenen Jahren aufwendig restauriert und in ein elegantes, aber keinesfalls protziges Café verwandelt wurde, ist fast noch das Scherren der Hufe der gräflichen und adeligen Pferde zu hören. Nur der Pferdeduft und das Rascheln des Strohs fehlen. Während der Öffnungszeiten des Cafés kann jetzt auch der Schlossgarten besucht werden. Das war früher nicht so.
Denn die Pferdeboxen sind, wie so manches andere Detail aus früheren Zeiten, bewusst erhalten geblieben. Die Gäste sitzen quasi in den Boxen, stellenweise ist der Kopfsteinbelag erhalten geblieben. Sonst sind edle Holzböden im Café und dem Konferenzraum im ersten Stock verlegt worden. Alles zeugt von erlesener Qualität.
Mit der Eröffnung des Cafés erreicht die Schackenburg-Stiftung, die 2014 das Schloss und die dazugehörigen Besitztümer nach Prinz Joachim und seiner Frau Marie übernahm, eines ihrer Ziele.
„Damit hat der Schackenburg-Fonds eines seiner wichtigen Ziele erreicht: Schackenburg soll sich für das Publikum öffnen“, freut sich Schlossdirektorin Trine Jepsen. Vom Schloss, das einige Jahre lang auch das Zuhause von Prinz Joachim und seiner Familie war, sieht man von außen eigentlich nur den ersten Stock und das Dach. Zu hoch sind die Hecken, um darüber zu schauen.
Nur bei Garten- und Schlossführungen öffneten sich früher die Tore. Obwohl die Blumenbeete den Besucher mit botanischen Interessen nicht sprachlos machen, so ist der Garten ganz offensichtlich in Schuss gebracht worden. Sogar der Schlossgraben ist entkrautet worden. Darüber staunt Susanne Linnet aus Mögeltondern mit ihrer Tochter. Die Stadträtin wohnte einige Jahre im Pförtnerhaus des Schlosses. „Damals sah es im Garten wahrlich nicht so gut aus“, erzählt die 60-Jährige, die nicht die einzige Einheimische ist, die sehen wollte, was sich hinter den hohen Hecken in den vergangenen Monaten getan hat.
Auch Carsten Borg und sein Sohn Magnus warfen interessierte Blicke auf Garten und Pferdestall. Magnus wird nach seinem Abitur in einigen Tagen im nahen Schlosskrug und im Café kellnern. Sonja und Hans Sønnichsen, ebenfalls aus dem Ort, konnten es ebenfalls nicht sein lassen, beim Eröffnungstag dabei zu sein und im Pferdestall ein kühles Bier zu trinken.
Hartvig Fritzen aus Fåborg auf Fünen (Fyn) zählte zu den Premierengästen. „Ich war in einem Antiquitätenladen in der Schlossstraße. Dort wurde mir erzählt, dass der Schlossgarten geöffnet würde. Daher bin ich jetzt hier. Und ein bisschen romantisch bin ich auch veranlagt“, lacht der Besucher.
„Ich bin also ein ganz normaler Tourist und wohne zurzeit im Grenzkrug in Ruttebüll. Im August wollen meine Tochter und ich Husum besuchen, wenn das aufgrund der Anti-Corona-Restriktionen machbar ist. Im vergangenen Jahr waren wir in Friedrichsstadt. Aber in Husum haben wir uns verliebt“, erzählt Fritzen, der am Sonnabend wieder die Heimreise antritt.
Und was sagt er nun von seinem Aufenthalt an der nordschleswigschen Westküste? „Es ist sehr schön hier, aber auch sehr flach. Hier kann man 20 Kilometer weit schauen und einen Pfannkuchen backen, ohne dass er schief wird“, lacht der Rentner schallend, bevor er sich auf einen Inspektionsgang durch den Garten begibt.
Das Café ist in Zusammenarbeit mit der Möbelarchitektin Marianne Wegner eingerichtet worden. Sie ist die Tochter des weltbekannten Möbeldesigners Hans J. Wegner, der in Tondern geboren wurde. Auch ein Plakat, das ihren Vater in seiner Lehrzeit als Tischler in Tondern zeigt, hat mit ihren Stühlen und Tischen Platz im Pferdestall gefunden, wo leichte Gerichte und Kaffee mit Torte serviert werden.
Gutgelauntes Personal
Das gutgelaunte Personal strahlte mit der Sonne um die Wette. Nach monatelangem Lockdown habe man am 8. Mai wieder die erste Schlossführung durchführen können, erzählt Schlossdirektorin Trine Jepsen. „Wir freuen uns, dass wir wieder Touren anbieten können, dass der Pferdestall fertig ist und dass jetzt hoffentlich viele Gäste kommen werden“, strahlt die Schlossherrin.
Im vergangenen Jahr schlugen die Besucherzahlen alle Rekorde, als viele Dänen wegen Corona Urlaub im eigenen Land machten. „Wir haben die Anzahl der Schlossführungen verdreifachen können“, erzählt sie stolz.
Die Schackenburg-Stitung hat kürzlich auch die Pacht des Schlosskruges mit Gästehäusern, die Prinz Joachim und dem Hongkonger Geschäftsmann Hans Michael Jebsen gehören, übernommen. Während die Handwerker im Pferdestall fertig sind, wird in der Nachbarschaft kräftig gewerkelt.
Die kleinen Details aus Pferdestallzeiten