Uni-Exkursion

Einblicke ins Minderheiten-Leben

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Tondern/Tønder
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Die Teilnehmer - links Jana Trepte - im Brennerhaus, wo neben Gespräche auch eine Brotzeit wartete Foto: M. Thomsen

Vier Tonderaner stellten sich für eine Gesprächsrunde mit Volkskundlern der Christian Albrecht Universität zu Kiel zur Verfügung. Deren Exkursion führt sie zu verschiedenen Orten in Nordschleswig.

„Es ist hier niedlich. Walter hat uns wirklich alles gezeigt. Das war total spannend. Man sieht der Stadt den Wandel der Zeit an. Das war total klasse“, lautete es unter anderem gestern, nachdem die Exkursions-Gruppe des Seminars für Europäische Ethnologie/Volkskunde von der Christian Albrecht Universität zu Kiel im Brennerhaus in Tondern   zu einer Brotzeit zusammen kam.  Zuvor hatte  Walter Nissen die rund 20-köpfige Truppe durch den Kern der Wiedaustadt geführt.  

Die Volkskundler  (gemischt aus den Studiengängen Bachelor und Master) interessierten sich dafür, wie die Menschen in der Minderheit ihr Alltagsleben gestalten. „Wir können auch über Häuser viel erfahren, für uns ist es aber spannend, mit Menschen direkt in Kontakt zu kommen“, erläuterte Exkursionsleiter und Dozent Sven Reiss.

Brotzeit in der Bücherei

Erste Anlaufstelle in Tondern war die deutsche Bücherei, wo die Studierenden von der Leiterin Marie Medow empfangen wurden. Medow und ihrer Vorvorgängerin Edith Tröster, Ulla und Horst Terp  hatten für mittags die reichhaltige „Brotmahlzeit“ vorbereitet, die  neben „sild“, Aufschnitt, Aufstrich, Käse, auch Kaltschale und rote Grütze beinhaltete. Die drei erwähnten Tonderaner mitsamt Ilse Christensen stellten sich für die anschließende Gesprächsrunde zur Verfügung.

„Die Geschichte ist hier an jeder Ecke im Ort präsent und Walter Nissen kennt zu jedem eine Geschichte“, erklärt Reiss u. a. mit Blick auf die Eisenringe an Hauswänden an denen die Ochsen früher befestigt waren.

Studienort Kopenhagen

Im Rahmen des  europäischen Erasmusprogramms auf den Geschmack gekommen, wo sie ein Jahr lang in Kopenhagen studierte, hat sich Jana Trepte im Dezember 2017 in der dänischen Hauptstadt niedergelassen. Mit dem Ziel vor Augen, in der archäologischen Textilforschung voran zu kommen, will sie dort prähistorische und historische Archälogie studieren, welches in Kiel ihr zweiter Fachbereich war. „Ich habe während  der vergangenen zwei Jahre Dänisch gelernt, weil ich die Sprache mag. Von der „Hygge“ bekommt man erst durch die Sprache viel mit. Im Dänischen wird vieles entspannter angegangen“, so die 29-jährige, die aus Norderham im Kreis Wesermarsch in Niedersachsen kommt. Von Tondern hatte sie im Vorfeld nur auf der Durchreise den Bahnhof kennen gelernt. Sie hatte sich die Stadt größer vorgestellt. „Die Kirche ist unfassbar schön“, schwärmte Jana Trepte. Später ging es noch nach Hoyer zur alten Schleuse und zur Wiedauschleuse.

Die Haidburg in Süderlügum bildet das Quartier. Heute wird u. a. das Haus Nordschleswig in Apenrade besucht und morgen geht es nach Düppel und Sonderburg.
 

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