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Drei Storchenjunge im Nest in Jeising

Drei Storchenjunge im Nest in Jeising

Drei Storchenjunge im Nest in Jeising

jeising/Jejsing
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Zwei Junge strecken ihre Schnäbel empor, während Mutter Annika ihr Gefieder putzt. Foto: Eivor Rosenquist Johannsen

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Die Familie vom bekannten Storchenpaar Annika und Alfred wächst. Die Storchenbetreuerin hat ein weiteres Küken der Familie Adebar beobachtet.

„Seit Sonntag wissen wir, dass es drei Storchenjunge im Nest in Jeising gibt. Das ist eine sehr positive Nachricht. Dass es zwei Küken waren, wussten wir schon länger“, freut sich wohl nicht nur der Vorsitzende der Storchen-Innung in Tondern, Hans Tonnesen über den tierischen Zuwachs.

Über die zwei Geschwister hätten unlängst Aufnahmen von einer Drohne Aufschluss gegeben.

Domizil mit Verpflegung

Eva Andresen aus Jeising hatte Tonnesen nun am Sonntag mitgeteilt, dass sie ein drittes Küken im Storchennest beobachtet hat. Sie und ihr Mann Henning sind in die Rolle als Gastgeberin und Gastgeber für das Storchenpaar geschlüpft und füttern sie.

Wenn die Störche brüten, schlüpfen die Küken nicht alle gleichzeitig, sondern kommen peu á peu hintereinander.

Hans Tonnesen, Vorsitzender von Tønder Storkelaug

Annika und Alfred hatten sich während der Osterfeiertage für das Nest in Jeising entschieden, das auf einem Pfahl auf einem Feld platziert ist.

Henning Andresen gehörte zu den drei privaten Initiatoren, die 2021 das Nest mit Unterstützung von Tønder Storkelaug errichteten.

„Die Jungen schlüpfen nicht auf einen Schlag"

„Wenn die Störche brüten, schlüpfen die Küken nicht alle gleichzeitig, sondern kommen peu á peu hintereinander“, erläutert Tonnesen. Daher sei es nicht ungewöhnlich, mit einem Nachzügler in der Storchenfamilie.

„Ohne das Zufüttern geht es nicht. Anfangs bekamen sie Hähnchen. Die wurden sie aber leid. Nun bekommen sie insbesondere Fisch“, so Tonnesen zu den Änderungen auf dem Menüplan.

Storchenvater Alfred passt auf das Nest auf. Foto: Monika Thomsen

Nachwuchs mit der Kamera festgehalten

Zu den Menschen, die den Storchennachwuchs gesehen haben, gehört Eivor Rosenquist Johannsen. Der Hobbyfotografin aus der Kommune Sonderburg ist es auch gelungen, die zwei Küken mit ihrer Kamera festzuhalten.

„Ja, es erfordert schon Geduld. Ich liebe es aber, Aufnahmen in der Natur zu machen", erläutert die Hobbyfotografin.

Sie berichtet, dass sie eine gute Tele-Ausrüstung hat und somit die stattlichen Vögel, auf die sie Rücksicht nimmt, aus der Ferne fotografieren kann.

Trautes Familienglück im Storchennest Foto: Eivor Rosenquist Johannsen

Langfristig bessere Bedingungen anstreben

Langfristig wäre es toll, wenn die Verhältnisse zum Beispiel durch mehr Biotope, Grasfelder und Schutzpflanzungen storchenfreundlicher gestaltet werden könnten.

„Sie mögen nicht nur Frösche, sondern fangen auch gerne Insekten und Mäuse. Mehr Biodiversität wäre gut“, so Tonnesen.

Das Umfeld in Jeising mit einem Hühnerhof und einigen Ponys auf dem Feld, würde den Störchen gut gefallen.

Schilder warnen im Dorf davor, auf die Störche Rücksicht zu nehmen. Foto: Monika Thomsen

2021 hatten Annika und Alfred auch drei Junge

„Es ist ganz fantastisch, dass das Storchenpaar in diesem Jahr prompt dort gebrütet hat“, so Hans Tonnesen.

2021 brüteten Annika und Alfred in Renz (Rens) ebenfalls drei Junge aus, wie die Storchenfreunde von storkene.dk schreiben.

Langjährige Storchenpause

Das letzte bewohnte Storchennest in Jeising hat es laut storkene.dk 1954 bei dem Hofbesitzer Mikkelsen gegeben. In der Kommune Tondern gelang es zuletzt 1996 in Ruttebüll (Rudbøl), dass Storchenjunge flügge wurden. Damals verließen vier Jungstörche das Nest.

Zehn Jahre später verhungerte der Storchennachwuchs in Ruttebüll. Den Hungertod erlitten auch 2011 Storchenjunge in einem Nest in Hjemstedt (Hjemsted) bei Scherrebek (Skærbæk). Seither ist laut storkene.dk kein Storchenpaar in der Kommune Tondern sesshaft gewesen.

Alfred hält Ausschau nach seiner Liebsten. Foto: Monika Thomsen

Eine bekannte Storchendame

Annika ist in Nordschleswig, wo sie seit 2012 brütet, keine unbekannte Größe. Sie und ihr Partner Tommy hatten viele Jahre ihre Sommerresidenz in Schmedagger (Smedager).

Aus diesem Sitz wurde die „Witwe“ 2020 nach dem Tod ihres Partners Tommy vertrieben.

Der fünf Jahre alte Alfred, der beringt ist, stammt aus Stänkelösa im schwedischen Schonen.

Den Störchen gefällt es in Jeising, wo man auch auf ein Reh stoßen kann. Foto: Monika Thomsen

Quartier war ausgebucht

Ihr Renzer Quartier anno 2021 war bei der Ankunft in diesem Frühjahr besetzt. Alfreds Bemühungen, die neue Bewohnerin und ihren Partner zu vertreiben, scheiterten.

Somit wich der Schwede am 15. April auf das Nest in Jeising aus. Während eines „Ausflugs“ am Tag danach begegnete er seiner Annika und brachte sie nach Jeising ins neue Heim.

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