Küstenschutz

Deicherhöhung noch kein Thema

Deicherhöhung noch kein Thema

Deicherhöhung noch kein Thema

Hoyer/Højer
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An einem Abschnitt des Margrethenkoogdeichs wurde im Frühsommer gearbeitet. Foto: V. Heesch

Das staatliche Küstendirektorat spricht nach alljährlich durchgeführter Deichschau von gutem Zustand der Küstenschutzanlagen am Wattenmeer.

Anfang Juli hat das staatliche dänische geologische Institut GEUS eine Studie mit alarmierenden Prognosen hinsichtlich der Folgen des beschleunigten Meeresspiegelanstiegs in Kombination mit einer Senkung des Landes im Bereich des Wattenmeers veröffentlicht.  

Die GEUS-Voraussagen sind für das staatliche Küstendirektorat allerdings nichts Neues, so  der dort für die Sicherheit der Seedeiche an der Wattenmeerküste zuständige Mitarbeiter, Holger Toxvig. Für den Küstenbereich bei Hoyer geht man davon aus, dass dort der mittlere Meeresspiegel einen Meter über dem heutigen Niveau liegen wird.

„Die Behörde  bilanziert die Entwicklung alle zehn Jahre, zuletzt wurde 2011 die Situation  beschrieben“, so Toxvig.  „Wir bekommen laufend von lokaler Seite Aufforderungen, dass Deiche verstärkt und erhöht werden müssen“, so der Küstenschutzexperte. Es gebe aber keinen Anlass zur Panik.  

Hält Entwicklung im Auge

Das Küstendirektorat hält die Entwicklung bei Meeresspiegel und Wasserständen bei Sturmfluten landesweit mithilfe von knapp 100 Messstationen  im Auge. Die Behörde für geologische Daten „Geodatastyrelsen“ hatte in Hoyer erst vor wenigen Jahren die Höhe von Deichen und Flächen im Hinterland nachgemessen und dabei u. a. auf alte Messdaten der preußischen Landesvermessung zurückgegriffen, deren Angaben beispielsweise am Fuß des Kirchturms in Hoyer noch in Metallinschriften lesbar sind.

„Als Küstendirektorat kontrollieren wir aktuell jährlich, ob die Deiche in gutem Zustand sind. Ob die vorgeschriebene Höhe eingehalten wird, die Grasnarbe in Ordnung ist und Schäden feststellbar sind“, so Toxvig. Und er berichtet, dass mitunter Füchse mit ihren Bauten in den Deichen Probleme bereiten.

Politische Entscheidung

Zu Forderungen des Deichverbandes der Ballummarsch, dort das Niveau des nur etwas über sechs Meter hohen Deiches auf 7,45 Meter wie beim Deich des Margrethenkooges zu erhöhen , erklärt Toxvig, dass darüber politisch entschieden werden müsse. Bisher sei ausschlaggebend gewesen,  dass nur dort die Deiche erhöht werden, wo besonders große Werte beschützt werden müssen. So sei es beim Deichbau 1978 bis 1982 bei Hoyer und zuvor bei Ripen gewesen, wo es um den Schutz ganzer Städte ging. In der Ballummarsch, deren Deich 1919 fertig wurde, gebe es kaum Besiedlung.

Mit Rückendeckung des Küstendirektorates war im vergangenen Jahr ein unzureichend hoher Abschnitt des Deichs bei Havneby erhöht worden. Eingestellt hat die Behörde Landgewinnungsarbeiten, zuletzt noch 1997 am Römer Damm durchgeführt. „Der Einsatz hatte in Relation zu den Kosten kaum Resultate gebracht“, so der  Küstenschutzexperte Toxvig.

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