Musik

Blütezeit für die schwarze Tulpe

Blütezeit für die schwarze Tulpe

Blütezeit für die schwarze Tulpe

Tondern/Tønder
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Rasmus Jusjong, Kjartan Arngrim, Henrik Queitsch, und Rasmus Dall (v. l.) im Gespräch Foto: Elise Rahbek

Die in Tondern beliebte Band Folkeklubben präsentierte ihre neue Scheibe. Im 7. Jahr ihres Bestehens suchte die Band Veränderung. Und die konnte das Publikum hören.

Einen anregenden Abend in angenehmer und unterhaltsamer Gesellschaft, gewürzt mit neuer Musik, verlebten die Teilnehmer an der Vorpremiere der Band Folkeklubben.  Während mit  „Sort Tulipan“ heute das vierte Album auf den Markt geschickt wird,  gab es   am Mittwoch schon eine Kostprobe für  550 Teilnehmer in Tondern.

In der Schweizerhalle saß es sich mit Songschreiber und Frontfigur Kjartan Arngrim, Rasmus Jusjong, und Rasmus Dall quasi wie in der guten Stube, während sie in Regie von Musikjournalist Henrik Queitsch vermittelten, wie die Band  im verflixten siebten Jahr ihres Bestehens anno 2018 tickt. Nach der Trilogie (Nye Tider 2013,  Danmarksfilm 2014, Slå Flint 2016)  sei die Zeit reif für eine Erneuerung des musikalischen  Ausdrucks, um nicht auf der Stelle zu treten. Dazu arbeiteten sie mit dem Produzenten Frederik Thaae aus Los Angeles zusammen. Und dem  Publikum gefiel, was aus den Lautsprechern herauskam.

Mit  Thorvaldsens Museum in Kopenhagen,  dem psychiatrischen Hospital in Aarhus und Tondern hatten die sympathischen Musiker für ihre Vorpremieren Stätten ausgewählt, die  sie inspirieren und für sie von Bedeutung sind.  Als Kind von zwei Psychiatern  sei Arngrim    nahezu im Hospital aufgewachsen.  Ihren musikalischen Durchbruch erzielten sie seinerzeit auf dem Tønder Festival. Die Aussage: „Wir können ja keine Platte herausgeben, ohne sie in Tondern zu präsentieren“, wurde bei dem  Date in Zusammenarbeit mit dem Festival prompt mit Applaus  quittiert.  2016 erfolgte die Präsentation im Zug von Esbjerg nach Tondern und auf dem Tønder Festival. „Diese Scheibe ist vielleicht mehr reflektierend und nach innen gekehrt. Obgleich viel vom Tod die Rede ist, ist sie jedoch lebensbejahend. In dem Moment, in dem du erkennst, dass der Tod die einzig sichere Tatsache ist, kannst du viel Überflüssiges wegschneiden und  wirst völlig frei gesetzt, um  leidenschaftlich im Augenblick zugegen zu sein“, so  Arngrim, der  nicht nur als Texter mit den Wörtern spielt. Sie würden sich selbst  dazu auffordern, das Leben ernst zu nehmen und versuchen, an den anfänglich Träumen festzuhalten, und diese auszuleben.

Die hellen Sommernächte beflügelten die Aufnahmen, die im Laufe von acht Tagen erfolgten.  Wenn im  Frühjahr mit 18 Konzerten die bislang größte Tournee ansteht, tritt die Band in Nordschleswig  am 1. März in Sonderburg auf.   Inspiration für den Titel gaben die schwarzen Tulpen im   Schrebergarten der Familie Arngrim  – in voller Blüte und während ihres Verfalls.

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