Kulturhistorisches Archiv

Eine Ausstellung, die Frauen anzieht

Eine Ausstellung, die Frauen anzieht

Eine Ausstellung, die Frauen anzieht

Tondern/Tønder
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Ein Lampenschirm mit Gestricktem gefällig? Foto: Elise Rahbek

Filigrane Strickarbeit von Frauen für Frauen, gibt es derzeit in einer Sonderausstellung im Kulturhistorischen Archiv in Tondern zu sehen.

Wer stricken kann, tut dies entweder nach freier Fantasie und mit Erfahrung. Andere halten sich an ein Strickmuster. Anders fünf Frauen, die sich zu GEM (De GarnelskendeMesdammes) zusammengetan haben. Sie lassen die Stricknadeln für eigenes Design klimpern.  Für eine Reihe von Produkten, die zurzeit in einer Sonderausstellung im Kulturhistorischen Archiv in Tondern gezeigt werden, ließen sie sich von den feinen Tonderner Spitzen inspirieren.  Entsprechend heißt die Ausstellung „Fra knipling til strik – Tønderkniplinger som inspiration til strik i dag“.

Dabei entstand zum Teil filigrane Strickarbeit für Frauen. Als Material wurde Leinen, Seide, Wolle und Baumwolle gewählt. Auch bei der Farbwahl orientierten sie sich viel an Naturtönen.

Es kommt aufs Detail an

Wer hat schon ein Hochzeitskleid, dessen Oberteil per Hand gestrickt ist, eine gestrickte Handtasche oder eine Libelle, die an einem Weckglas für Kerzen, umhüllt mit einem gestrickten Netz, sitzt. Auch das  Flügelinnere wurde mit ganz feinem Faden und feinen Nadeln gestrickt. In langen mit Lochmuster gestrickten Strümpfen, die sogar noch über das Knie reichen, wurden als zusätzlicher Schmuck Perlen genäht. Fast zu schön, um sie zu tragen.  
Denn bei den Damen kommt es  auch aufs Detail an. Da werden die Seitennähte kunstvoll gedreht, auf dem anderen Modell  wird die Naht mit einem im Ton passenden Seidenband verdeckt. Ohne  Schnörkel und ganz klassisch präsentiert sich die gestrickte Damenmode.

Museumsleiterin Elsemarie Dam-Jensen bewundert das Handwerk. Foto: Elise Rahbek

Museumsleiterin Elsemarie Dam-Jensen holte die Ausstellung nach Tondern, aus einem ganz besonderen Grund: Mitglied der  Strickgruppe ist  Hanne Pjed-sted, die wie Dam-Jensen aus Vejle kommt. Sie sangen im selben Kirchenchor,  und Hanne Pjedsted war ihre Pfadfinderleiterin. „Schon damals strickte die Kunsthandwerkerin, die in früheren Jahren Leiterin des ehemaligen Handarbeitsseminars in Hoyer war, sehr viel besser als wir“, erinnert sich die Museumsleiterin. Sie weiß, dass sich diese Ausstellung vornehmlich an Frauen wendet. Obwohl es auch strickende Männer gibt. Ihr Sohn etwa. „Und er strickt besser als seine Freundin“, lacht Elsemarie Dam-Jensen.

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