Wiederaufbau

Armenhaus „reich beschenkt“

Armenhaus „reich beschenkt“

Armenhaus „reich beschenkt“

Tingleff/Tinglev
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Kreuz und quer: Der Ausschussvorsitzende Bo Jessen (2.v .r.) und sein Stellvertreter Poul Erik Kjær (r.) gratulieren Carina und Thomas Thimsen. Foto: Elise Rahbek

Carina und Thomas Thimsen haben für den Wiederaufbau ihres Hofes einen Preis bekommen. Weitere Auszeichnungen gingen nach Hoyer und Husum-Ballum.

Familie Thimsen aus Mögeltondern musste einiges durchmachen. Nach jahrelanger Restaurierung ihres ehemaligen Hofes am Rande des alten Ortskerns brannte ihr Anwesen kurz nach der Fertigstellung am 25. November 2015. Die ganze Arbeit war umsonst. Carina und Thomas Thimsen machten sich daran, ihr Haus originalgetreu und nach alten Zeichnungen wieder aufzubauen. Dass es sich um einen Neubau aus dem Jahr 2017/2018 dreht, ist kaum zu sehen (bis auf das  Mauerwerk und die Fugen). Am Dienstag wurde das Paar mit einem Hauspreis der Kommune in der Kategorie für gelungene Restaurierung/Neubau ausgezeichnet. Die Ehrung besteht aus  einem Preisgeld in Höhe von 5.000 Kronen und einer Plakette als Erinnerung an die Auszeichnung.

Mit seinen fünf Kindern bewohnt das Paar das 300 Quadratmeter große Wohnhaus. Der Hof wurde ungefähr im Jahr 1660 von Godske Hansen gebaut. Er zählte bis zum Brand zu den ältesten Häusern Mögeltonderns. 1831 wurde dort ein  neues Armenhaus der Gemeinde  eingerichtet. Vor etwa zehn Jahren kauften Thimsens  das Haus. Ihr Anwesen nennt das Ehepaar immer noch Æ Armhus. Auch als Lager für russische Gefangene hat es gedient, das Nebengebäude auch als Feuerwache.

Lob für die Entscheidung

Der Vorsitzende des Technischen Ausschusses, Bo Jessen, lobte die Entscheidung des Ehepaars – Thomas Thimsen stammt aus Mögeltondern und ist Sohn des letzten Schlachters des Ortes – das Haus im alten Stil wieder einzurichten. Damit sei ein weiterer Beitrag zum Erhalt des reichlich in der Kommune vorhandenen Kulturguts geleistet worden. In der ganzen Kommune gebe es ein starkes Bewusstsein für den Wert und die Bedeutung des Kulturguts. Die Kommune, die seit 2011 die Preise verleiht, hofft, dass  andere Hausbesitzer von diesem Willen und der Lust der Preisträger angesteckt würden, so Jessen. Für den Technischen Ausschuss seien die jährlichen Preisverleihungen ein wahrer Festtag.  

Der Preis in der Kategorie Wirtschaftsgebäude ging an die beiden Brüder Gert und Jan Müller. Sie haben ihre Schlachterei Højer Pølser im Ortskern von Hoyer auf vorbildliche Weise mit einem Windfang als Kundeneingang ausgebaut. Højer Byfond, der ein Teil der Tonderner Marsch Initiative ist, hat einen Zuschuss für die Außenarbeiten gewährt.

Der Preis für die gelungenste Re-staurierung des Jahres 2018 ging an Josef Soberra, der sein kleines reetgedecktes Haus in Husum-Ballum ebenfalls auf vorbildliche Weise wieder auf Vordermann gebracht hat. Das   Gebäude wurde 1633 erbaut. Auch dieses, immer noch unter Denkmalschutz stehende Haus wurde nach einem Brand wieder aufgebaut, und präsentiert sich heute als ein prachtvolles Reetdachhaus. 

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