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Alkoholberatung nun auch online möglich

Alkoholberatung nun auch online möglich

Alkoholberatung nun auch online möglich

Tondern/Tønder
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Die Drogen- und Alkoholberatungsstelle Foto: Monika Thomsen

Die Beratungsstelle in Tondern bietet eine flexiblere Lösung an. Ab 1. Dezember brauchen Menschen, die wegen eines erhöhten Alkoholkonsums Hilfe suchen, nicht mehr laufend vor Ort vorstellig werden.

Die an der Østergade 65 in Tondern angesiedelte Beratungsstelle ist die Adresse für Menschen, die sich wegen ihres übermäßigen Alkoholkonsums behandeln lassen wollen.

Ab 1. Dezember ist es nicht mehr erforderlich, dort laufend persönlich vorstellig zu werden, da die Beratungsstelle ihr Angebot dahingehend erweitert, dass für Teile der Behandlung eine Online-Lösung möglich ist.

Wir erleben leider, dass sich eine Behandlung gegen Alkoholabhängigkeit schwer in einen vollgepackten Alltag einpassen lässt. Das neue Angebot bringt für diejenigen, die eine Behandlung suchen, mehr Flexibilität. Damit wird es leichter, Arbeit, Freizeit und Behandlung unter einen Hut zu bekommen.

Ina Lorenzen Kier, Leiterin

„Wir erleben leider, dass sich eine Behandlung gegen Alkoholabhängigkeit schwer in einen vollgepackten Alltag einpassen lässt. Das neue Angebot bringt für diejenigen, die eine Behandlung suchen, mehr Flexibilität. Damit wird es leichter, Arbeit, Freizeit und Behandlung unter einen Hut zu bekommen“, sagt die Leiterin der Beratungsstelle, Ina Lorenzen Kier.

Einleitende Gespräche

Das Behandlungsangebot fängt auf herkömmliche Weise mit Gesprächen mit einem Berater am Sitz an der Østergade an. Nach drei Beratungsgesprächen hat man dann auf Wunsch die Möglichkeit, die Behandlung online fortzusetzen.

Die Leiterin sieht einen Bedarf für diesen neuen Vorstoß, der aus den Niederlanden stammt und in mehreren dänischen Kommunen als Pilotprojekt getestet worden ist.

„Einige werden es typisch weiterhin vorziehen, in die Beratungsstelle zu kommen. Ich denke aber, dass wir auch Menschen erreichen, zu denen wir sonst nicht vordringen würden, da ihnen dieses Konzept besser passt“, so Ina Lorenzen Kier.

Ina Lorenzen Kier (Zweite v. r.) und ihre Kollegen im Gespräch mit Pernille Rahbek (l.), die in der Schweizerhalle über ihr Leben mit einer alkoholsüchtigen Mutter berichtete. (Archiv) Foto: Archiv Elise Rahbek

Auch im Bewusstsein, dass Tondern eine Landkommune mit verhältnismäßig langen Wegen ist, gelte es, bei der Beratung flexibel zu sein. Ina Lorenzen Kier berichtet, dass gemeinsam mit dem Behandler ein Plan erstellt wird, wie man sich den Verlauf der Behandlung vorstellt.

Kombinierte Lösung möglich

„Das kann eine Kombination zwischen Online-Aufgaben mit Feedback und physischen Gesprächen sein oder ausschließlich eine Online-Behandlung mit Folgegesprächen bei Bedarf. Der Plan kann laufend angepasst werden“, erläutert die Leiterin.

Im Durchschnitt würde eine Therapie ungefähr ein halbes Jahr dauern. Dies sei aber sehr unterschiedlich und hänge von den verschiedenen Umständen ab.

Jeder Achte spricht dem Alkohol zu sehr zu

Laut Zahlen der Gesundheitsbehörde trinkt ungefähr jede achte Person der etwa 37.366 Einwohner in der Kommune Tondern im Verhältnis zu den Empfehlungen der Behörde zu viel Alkohol.

Mit dem Zutritt zur Online-Plattform können die Aufgaben zu dem Zeitpunkt beantwortet werden, wenn es in den jeweiligen Kram passt.

Alkoholabhängige müssen für eine Therapie nicht mehr laufend die Beratungsstelle aufsuchen, sondern können online dem Programm folgen und den Kontakt zu ihrem Behandler halten. Foto: Monika Thomsen

Online-Beratung wird erforscht

Die Erfahrungen aus Tondern fließen in ein neues Forschungsprojekt der Süddänischen Universität ein.

Daher erhalten alle, die das Angebot nutzen, die Möglichkeit, einen Fragebogen auszufüllen. Eine weitere Umfrage gibt es nach einem halben Jahr Therapie. Die Erfahrungen werden dazu genutzt, den Effekt einer Online-Behandlung zu untersuchen.

 

 

 

 

 

 

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