Flugzeughangar

100 Jahre zurück in der Zeitgeschichte

100 Jahre zurück in der Zeitgeschichte

100 Jahre zurück in der Zeitgeschichte

Tondern/Tønder
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Westfront 1916
Jung und alt begaben sich in den Schützengraben, Erklärungen gab es dazu von Mitglieder der Gruppe „Westfront 1916“. Foto: Brigitta Lassen

Gut besuchte Veranstaltung zur Rettung des historischen Flugzeughangars bei Tondern.

Sie wollen den Ersten Weltkrieg nicht verherrlichen. Mit diesem Vorsatz haben sich gestandene Männer zur Gruppe „Westfront 1916“ zusammen getan und treten in ihren deutschen Uniformen und mit ihren antiquierten Waffen als 86. Infanterieregiment Königin auf. Angeführt werden sie vom Historiker Kåre Johannesen.

Zur Truppe zählen Laienhistoriker und in der Vermittlung historischer Themen erfahrene Kräfte, die bei einer  sehr gut besuchten Veranstaltung bei dem vom Abriss bedrohten Flugzeughangar der früheren Zeppelinbase Tondern auftraten. Dort sollten den  Besuchern die Existenz des ehemaligen Luftschiffhafens ins Bewusstsein gerufen  werden. Und um neue Mitglieder   für den Erhalt des baufälligen Hangars zu finden – dem einzigen erhaltenen Originalgebäude dieser Art in ganz Europa.

Dafür leistet auch der 18-jährige Florian Mehnert aus Köln  als Oberstleutnant Florian Ritter von Mehnert seinen Einsatz. Er gehört ganz entgegen seines eigenen Naturells – der Westfront-Gruppe als trinkender, rauchender, arroganter, prahlender  Marineflieger und Schürzenjäger der Westfront-Gruppe an. Dass es so weit kam, ist dem Umstand zu verdanken, dass er zurzeit als  Freiwilliger (mit Gehalt)  im Mittelaltercenter in Nykøbing Falster arbeitet. Dort hat er auch seine Freundin   Katja Sonny Darre Petersen aus Kopenhagen  kennengelernt, die dort als Freiwillige arbeitet. Der junge Mann ist historisch interessiert und will später Geschichte studieren, während die 18-Jährige Schauspielerin werden will. Als Rot-Kreuz-Schwester agierte sie am Sonntag in Tondern.

 

Krankenschwester und Marineflieger. Foto: Brigitta Lassen

Modeschau der besonderen Art

„Für mich geht es darum zu zeigen, was im Ersten Weltkrieg passiert ist. Und natürlich um die Unterstützung der Bemühungen,  den alten Hangar zu retten“, erklärt der 18-Jährige.
Gleiches wollen das Zeppelinmuseum und sein  Förderverein  unterstützt von Historisk Samfund, dem Museum Sønderjylland, dem lokalhistorischen Archiv in Tondern  und  Hagges Musik Pub, der die Besucher nach einer ausgedehnten Führung durch den Wald zu Resten der früheren Zeppelinbase mit Grillwürsten und Getränken versorgt. Auch geht Jung und Alt in den ausgehobenen Schützengraben.

Eine Modenschau der ganz besonderen Art wird von Kåre Johannesen humorvoll moderiert, als er die Uniformen,  Waffen und Kennzeichen der deutschen Soldaten  verschiedener Dienstgrade und sogar einen Tommy (britischer Soldat) vorstellt. „Und wir sind keine Nazis, obwohl wir oft danach  gefragt werden“, stellt Johannesen  deutlich heraus.

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