Wirtschaft

Industrieunternehmen Hydro Precision Tubing produziert wieder mit voller Kraft

Hydro Precision Tubing produziert wieder mit voller Kraft

Hydro Precision Tubing produziert wieder mit voller Kraft

Tondern/Tønder
Zuletzt aktualisiert um:
Im stark exportorientierten Unternehmen Norsk Hydro Precision Tubing in Tondern (Foto) und den Werken der Firma in den Nachbarorten Bredebro, Lügumkloster und Bedstedt läuft die Produktion wieder auf vollen Touren nach einem Einbruch nach Beginn der Corona-Krise. Foto: JydskeVestkysten/H. C. Gabelgaard

Die Arbeitslosigkeit in Nordschleswig hat sich bis Ende Juli deutlich vermindert. Die Vorsitzende des regionalen Arbeitsmarktrates freut sich über eine seit Juni positive Tendenz.

Es gibt gute Nachrichten vom Arbeitsmarkt in den vier nordschleswigschen Kommunen Apenrade, Hadersleben, Sonderburg und Tondern. Nachdem nach Arbeitslosenquoten zwischen 3,3 und 3,6 Prozent im Januar 2020 nach Beginn der Corona-Krise die Arbeitslosigkeit bis zum Mai auf 5,1 bis 5,6 Prozent in die Höhe geschnellt ist, meldet der regionale Arbeitsmarktrat nach einer Verbesserung der Lage im Juni auch bis Ende Juli einen andauernd positiven Trend.

Ende der Kurzarbeit

„Wir haben alle unsere Mitarbeiter wieder zur Produktion einberufen. Wir sind nicht auf Kurzarbeit angewiesen“, so Tommy Seeberg, geschäftsführender Direktor des aluminiumverarbeitenden Unternehmens „Hydro Precision Tubing“ mit 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und Produktionsstätten in Tondern, Bredebro, Lügumkloster/Løgumkloster und Bedstedt/Bedsted. Seeberg, der auch stellvertretender Vorsitzender des Wirtschaftsverbandes Dansk Industri (DI) im Bereich Nordschleswig/Sønderjylland ist, berichtet, dass die Nachfrage der Kunden des von ihm geleiteten Unternehmens deutlich angestiegen ist.

„Wir beliefern die Automobilindustrie in ganz Europa“, so Seeberg, der allerdings keinen Kommentar zur wirtschaftlichen Lage in Nordschleswig insgesamt abgeben kann. Er erläutert, dass „Hydro Precision Tubing“ nach Auslaufen der sogenannten „Trepartsaftale“ zwischen Regierung, Gewerkschaften und Arbeitgebern Ende August keine öffentliche Unterstützung für Kurzarbeit mehr benötigt.

„Wir sind nicht auf die seit September geltende Nachfolgeregelung angewiesen“, so der Unternehmensleiter unter Hinweis auf das neue Förderprogramm, mit dem Entlassungen vermieden werden und Mitarbeiter im Mitarbeiterstab von Unternehmen gehalten werden können, damit sie bei Abklingen der Krise wieder zur Verfügung stehen.

Arbeitslosenquote sinkt in den Kommunen

In der Kommune Apenrade gab es Ende Juli laut Regionalem Arbeitsmarkt Südjütland mit 4,5 Prozent die niedrigste Arbeitslosenquote. In Tondern sind 4,6 Prozent ohne Arbeit, in Hadersleben 4,5 Prozent. Schlusslicht ist die größte Kommune Sonderburg mit 5,0 Prozent.

Arbeitsmarktrat zufrieden

„Im Arbeitsmarktrat Süd (RAR Syd) freuen wir uns, dass sich der Rückgang der Arbeitslosigkeit im Juni auch im Juli fortgesetzt hat. Es zeichnet sich ein Bild mit positiver Tendenz ab“, so Marita Geinitz, die Vorsitzende des Gremiums, in dem Arbeitgeber, Arbeitnehmer und Politik repräsentiert sind. Und sie fügt hinzu: „Es zeigt sich, dass die Krisenpakete der Regierung Wirkung zeigen. Außerdem  erwähnt sie auch Erfolge durch Maßnahmen zur Linderung der Krise in der Regie des Arbeitsmarktrates. Dazu zählen Programme zur Weiterbildung und Umschulung von Arbeitskräften nach Verlust ihres Jobs.

„Im Bereich des RAR Syd sehen wir vor allem einen Rückgang der Arbeitslosigkeit im Bereich Industrie- und Bauwirtschaft sowie Handel und Verwaltung, was positive Indikatoren in Relation zu den Verhältnissen sind, wo die Corona-Krise den Arbeitsmarkt getroffen hat“, so Geinitz. Sie sei froh, dass es gelungen ist, dass sich die Politik auf eine Fortsetzung der finanziellen Unterstützung von Kurzarbeitsvereinbarungen in Unternehmen verständigt hat.

Laut Arbeitsmarktrat gab es im Juli den größten Rückgang bei der Arbeitslosigkeit in Industrie und Bauwirtschaft. Nach Gewerkschaftssparten betrachtet, weist „Teknisk Landsforbund“ in Nordschleswig mit 6,9 Prozent die höchste Arbeitslosenquote auf. Auch im Akademikerverband „Dansk Magisterforening“ liegt mit 6,7 Prozent ohne Job unter seinen Mitgliedern die Arbeitslosigkeit auf überdurchschnittlich hohem Niveau.

Jüngere mit höchster Arbeitslosigkeit

Beunruhigend ist auch, dass in der gesamten Region mit 12,3 Prozent Arbeitslosigkeit die Altersgruppe 25 bis 29 Jahre die höchste Arbeitslosenquote aufweist. Vielen jungen Leuten ist seit Ausbruch der Krise offenbar nicht der Sprung auf den Arbeitsmarkt gelungen. Auch haben viele Jüngere ihre Jobs vor oder nach ihrem Studium verloren.

Mehr lesen