Coronakrise
Den Verstorbenen vom 18. April wurde auf Düppel gedacht
Den Verstorbenen vom 18. April wurde auf Düppel gedacht
Den Verstorbenen vom 18. April wurde auf Düppel gedacht
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Trotz Einschränkungen beteiligten sich doch einige Bürger an der Feier auf der Düppeler Höh. Mit Abstand versteht sich.
Der 18. April war in diesem Jahr ein Sonntag. Das Wetter war fantastisch – die Sonne schien vom strahlend blauen Himmel und es war schon morgens um 8 Uhr beim Hissen des Dannebrogs angenehm warm. Für die jährliche Gedenkfeier der am 18. April 1864 gefallenen Soldaten hätte der Rahmen nicht perfekter sein können.
Nächstes Jahr wieder größer
Wenn da nicht Corona wäre. Aufgrund der geltenden Einschränkungen musste die feierliche Gedenkfeier wie im vergangenen Jahr ohne Publikum durchgeführt werden.
„Viele wären gern dabei gewesen. Aber wir erwarten, dass wir im kommenden Jahr hoffentlich wieder einen größeren Kreis willkommen heißen können“, meinte der Vorsitzende vom Kontaktausschuss der militärischen Traditionen im Sonderburger Bereich, Jens Peter Rasmussen, in seiner Ansprache.
Soldatenverein übernimmt die Organisation
Für das Hissen der rot-weißen Flagge am 18. April auf der Flaggenbastion neben der Düppeler Mühle ist nun die Vereinigung „Danske Soldaterforeningers Landsraad“ zuständig. Es waren einst die Soldatenvereine, die den Flaggenmast und die Flaggenbastion im Zuge der dänischen Wiedervereinigung 1920 errichteten.
Das Hissen übernehmen aber immer noch die Mitarbeiter des Historiecenters 1864. In diesem Jahr kletterten der Leiter des Historiencenters, Bjørn Østergaard, zusammen mit Jens Jacob Beck und Palle Pallesen mit dem zusammengefalteten großen Dannebrog hinauf zur Fahnenstange, um den diesjährigen 18. April auf traditionelle Weise einzuleiten.
Nach dem offziellen Grusswort von Rasmussen spielte Ole Svensson aus Greve auf seinem schön geputzten alten Signalhorn einen Gruss für das Königshaus und die Flagge. Svensson kommt schon seit vielen Jahren zum 18. April nach Düppel.
Einige vor Ort dabei
Während keine Gäste beim Hissen der Fahne dabei waren, so wollten trotz Corona doch einige Männer und Frauen um 10 Uhr die Feier auf der Düppeler Höh vor Ort miterleben. Sie standen mit gebührendem Abstand auf der anderen Seite der Straße und verfolgten die Ansprache und das Niederlegen der Blumen und Kränze.
Bei den drei Gedenksteinen und bei der schönen alten Eiche wurde den einst bei der blutigen Schlacht auf Düppel verstorbenen Soldaten gedacht – „ob aus Dänemark, Deutschland oder von anderer Nationalität“, so Heimwehr-Distriktchef Claus Klaris in seiner Ansprache. In sechs Stunden fielen 8.000 Granaten und Tausende kämpften. 379 dänische Soldaten starben damals. „Wir dürfen die Opfer von Kriegen nie vergessen“, so Klaris. Auch er wünschte sich im kommenden Jahr wieder einen freien Zugang zu der Feier.
Die Feier auf Düppel lockt immer viele aus dem Sofa. 2019 hatten 405 Gäste teilgenommen. Eine Drohne der Presseabteilung der Heimwehr hatte die damalige Feier gefilmt.
Von Tondern nach Düppel
Als Gäste waren diesmal auch Marga und Jørgen Bendorff aus Tondern (Tønder) dabei.
„Die Geschichte interessiert mich einfach. Mein Uropa war damals hier oben dabei. Die Kämpfe damals hatten einen Riesen-Effekt. Die Wiege des deutschen Kaiserreichs liegt hier auf Düppel“, erklärt Bendorff.
Das Ehepaar kommt jedes Jahr zu den Feierlichkeiten am 18. April. Bei dem tollen Wetter wollten die beiden auf dem Nachhauseweg noch einen Schlenker unter anderem über Bøffelkobbel machen.