Deutsche Minderheit

Der Wahlkampf ist angepfiffen

Der Wahlkampf ist angepfiffen

Der Wahlkampf ist angepfiffen

Lügumkloster/Løgumkloster
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Popp Petersen in Lügumkloster: Links das Wahlmaterial anno 2017, rechts der neue Roll-up-Banner und in der Mitte die echte Ware Foto: Monika Thomsen

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SP-Politiker Jørgen Popp Petersen wies auf der Generalversammlung des BDN NorderLügumkloster darauf hin, dass der Wahlkampf sehr früh gestartet ist. Er gewährte den interessierten Zuhörerinnen und Zuhörern einen Blick hinter die Kulissen.

Dass der Wahlkampf in der Kommune Tondern bereits eingeleitet worden ist, darauf machte Stadtratsvertreter Jørgen Popp Petersen (Schleswigsche Partei) in seinem Beitrag auf der Generalversammlung des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN) NorderLügumkloster aufmerksam.

Die SP war wie weitere Parteien am 3. September bei der Open-By-Night-Aktion in Toftlund dabei gewesen.

Tatkräftige Hilfestellung

Einige Startschwierigkeiten gab es dort für den VW-Käfer der SP.

„Er sprang nicht an. Es waren aber viele nette Leute zum Schieben da“, sagte Popp mit einem verschmitzten Lächeln.

„Meistens ging es nach den Herbstferien los, aber nun läuft der Wahlkampf schon“, so Popp. Facebook werde noch stärker als vor vier Jahren eine Rolle spielen, so Popp, der sehr gespannt darauf ist, was der Wahlkampf bringt.

„Es dreht sich nicht darum, wer die meisten Visionen hat, sondern welche Personen sich an der Spitze des Stadtrats für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit einsetzen können“, sagte er.

„Ein alter Hase"

„Wer auf dem Sofa liegt, erreicht nichts“, so Popp. Er nannte sich in Sachen Wahlkampf einen alten Hasen, da er 1997 erstmals einen Wahlkampf mitmachte – damals ohne gewählt zu werden – und mittlerweile für seine vierte Wahlperiode kandidiert.

Es dreht sich nicht darum, wer die meisten Visionen hat, sondern welche Personen sich an der Spitze des Stadtrats für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit einsetzen können.

Jørgen Popp Petersen, SP-Stadtratspolitiker

Er bezeichnete sich und seine Stadtratskollegin Louise Thomsen Terp als sehr gutes Team.

„Mancher stellt sich vielleicht die Frage, wie viel Einfluss man mit zwei Mandaten hat? So viel Einfluss, wie man selbst haben will“, lieferte er gleich die Antwort mit.

Einfluss hinter den Kulissen

„Sehr viel liegt hinter den Kulissen, und manchmal kann man es nicht laut sagen, wenn man etwas erreicht hat“, berichtete der Bürgermeisterkandidat der SP.

Er gewährte Einblick, wie er seinerzeit bei der Platzierung des Nationalparksekretariats in der Kommune Tondern einen einflussreichen Finger mit Spiel gehabt hatte.

In seinen aufschlussreichen Ausführungen wies er auf die Wichtigkeit von Kompromissbereitschaft hin. „Wenn man keine Kompromisse eingeht, kommt man nirgends hin“, so Popp Petersen.

Für die nordschleswigsche Allianz

Er ging darauf ein, dass die Schleswigsche Partei von Anfang an als einzige darauf gepocht hatte, dass Tondern sich im Tourismus der nordschleswigschen Lösung anschließen sollte.

„Die Schienen waren für eine Lösung mit Esbjerg Fanø gelegt. Wir haben dies die ganze Zeit hinterfragt. Die Entscheidung fiel auf der Stadtratssitzung, entschieden wurde die Frage aber zwischen Sitzungen“, so Popp Petersen.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer folgten interessiert den Ausführungen des Stadtratspolitikers. Foto: Monika Thomsen

Mehr Verkehrssicherheit

Er erwähnte außerdem, dass sich seine Stadtratskollegin sehr energisch für eine Verbesserung der Verkehrsverhältnisse bei der McDonalds Kreuzung eingesetzt hatte, wo Harald Nyborg derzeit baut.

„Der erste Plan, den die Kommune veröffentlichte, war chaotisch. Wir entdeckten zudem, dass der Behindertenrat nicht eingeschaltet worden war“, berichtete der SP-Politiker.

Das SP-Duo habe gemeinsam mit dem Stadtratsmitglied der Sozialistischen Volkspartei, Bjarne Henneberg, der Fahrlehrer ist, dort ein Video gedreht, um auf die Problematik aufmerksam zu machen.

„Keine drastischen Einschnitte"

Auf die bevorstehenden Haushaltsverhandlungen bezogen, erläuterte Popp Petersen: „Wir haben 300 Millionen Kronen an liquiden Mitteln, und es herrscht keine Not am Mann, dass drastische Einschnitte vorgenommen werden müssen.“

Die Lage sei anders als vor acht bis zehn Jahren, als große Strukturänderungen erfolgten. „Unsere ganz große Herausforderung ist die Demografie. Dem Service fehlt nichts. Man kann aber immer diskutieren, ob hier und da justiert werden soll“, so Popp, der auch darauf hinwies, dass die Kommune Tondern vom Staat subventioniert wird.

Für den Marsk Tower und eine Neugestaltung des früheren Geländes des Oltidsparks haben örtlich Investoren millionenschweren Investitionen getätigt. (Archivfoto) Foto: Jane R. Ohlsen

Steigende Zahlen im Tourismus erwartet

Er erwartet, dass der Tourimus künftig einen größeren Umfang annehmen wird.  Als sich die SP vor Jahren in ihrem Wahlprogramm dafür starkmachte, dass die Kommune sich aus dem Oldtidspark zurückziehen sollte, da der Freizeitpark keine Perspektive hatte, sei dies in Scherrebek (Skærbæk)  nicht populär gewesen.

„Jetzt haben dort örtliche Kräfte sehr viel Geld investiert“, so Popp Petersen.

„Alles in allem finde ich, dass wir eine sehr gute Kommune mit guten Lebensverhältnissen haben. Die Arbeitsverhältnisse im Stadtrat dürfen aber nach der Wahl gerne besser werden“, hoffte er auf ein besseres Arbeitsklima und Vertrauensverhältnis im kommunalen Parlament.

 

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