Deutsche Minderheit

Jugendliche startbereit für den nächsten Lauf

Jugendliche startbereit für den nächsten Lauf

Jugendliche startbereit für den nächsten Lauf

Tondern/Tønder
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Auf dem roten Teppich wurde so manches Foto geschossen. Foto: Jane R. Ohlsen

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Die neunte Klasse der Ludwig-Andresen-Schule in Tondern wurde in fröhlicher Runde herzlich verabschiedet. Die Schulleiterin forderte die jungen Menschen dazu auf, kritisch zu sein und auf die Freiheit aufzupassen.

Über den roten Teppich schritten die Schülerinnen und Schüler der Ludwig-Andresen-Schule in Tondern, die am Mittwochabend bei der Abschlussfeier offiziell in fröhlicher, herzlicher und auch zum Nachdenken anregender Runde entlassen wurden.

„Herzlich willkommen, es ist schön, dass wir zusammen sind. Ich bin begeistert, dass es sich machen lässt, nachdem es wie im vergangenen Jahr wieder lange in den Sternen gestanden hatte, ob die Feier machbar war“, sagte Schulleiterin Bonni Rathje-Ottenberg in ihrer Begrüßung.

Wir haben alle gespürt, wie die Freiheit eingeengt wurde und durch Richtlinien und Restriktionen Unfreiheit entstand.

Bonni Rathje-Ottenberg

Corona spielte wieder mit

„Ihr seid gut durch die Prüfungen gekommen und hinter jedem Zeugnis steckt sehr viel Arbeit. Das letzte Schuljahr gestaltete sich wieder nicht leicht, da wir erneut Corona als Gegenspieler hatten“, so die Schulleiterin.

Sie thematisierte in ihrer Ansprache den Begriff „Freiheit“.

Der Wert von Freiheit

„Freiheit ist die Abwesenheit von Zwang und die Möglichkeit nach eigenem Ermessen zu entscheiden und handeln zu können“, so die Schulleiterin, welches im Zuge der Corona-Restriktionen nicht immer möglich gewesen sei.

„Wir haben alle gespürt, wie die Freiheit eingeengt wurde und durch Richtlinien und Restriktionen Unfreiheit entstand.“

Heiterkeit auf dem roten Teppich Foto: Jane R. Ohlsen

Sie ging darauf ein, dass Corona gerade den Jugendlichen in der Altersgruppe von 15 bis 25 Jahren viel abverlangt habe. Sie durften sich nicht mit Freunden treffen, konnten keinen Freizeitaktivitäten nachgehen und mussten zu den Großeltern Distanz wahren.

„Hohes Maß an Eigenständigkeit"

„Die Zeit mit dem Online-Unterricht hat ein hohes Maß an Eigenständigkeit von euch erfordert. Für einige war es einfach und für andere schwerer. Ihr habt es aber toll gemacht“, lobte sie die Abgängerinnen und Abgänger.

„Passt auf euch auf und passt auf eure und unsere Freiheit auf. Verhaltet euch kritisch. Die Freiheit ist nicht selbstverständlich und sie ist jeden Tag herausgefordert“, so Bonni Rathje-Ottenberg.

Die Kolleginnen Katja Bock und Jette Frisk Hansen (r.) verabschiedeten gemeinsam die Jugendlichen, die für den nächsten Lauf gut gerüstet seien. Foto: Jane R. Ohlsen

Klassenlehrerin Jette Frisk Hansen und ihre Kollegin Katja Bock verhehlten nicht, dass ihnen der Abschied nach zwei schönen und ergiebigen Jahren schwerfallen würde.

„Als Gruppe seid ihr nie so richtig zu zusammengewachsen, jeder hatte aber in der Gruppe seinen Platz“, sagte Jette Frisk Hansen. Die Lehrerinnen bescheinigten den Jugendlichen, dass sie in der Corona-Zeit für Veränderungen bereit gewesen waren.

Vorne (v. l.): Schulleiterin Bonni Rathje-Ottenberg, Julie B. Jepsen, Thor-Bjørn P. Andresen, Jean B. Mann und Klassenlehrerin Jette Frisk Hansen. Mittlere Reihe (v. l.): Niklas Nissen, Ana Andziulyte, Julia Terp, Rosaline Olczak, Rikke Ruhlmann, Kaja B. Søndergaard, Kerim Husagic. Hintere Reihe (v. l.): Niklas J. Frandsen, Patnarin Phakham, Mads Andersen, Oscar M. Meyer, Christopher Hüttmann und Lasse S. Weng-Ludvigsen. Auf dem Foto fehlt Jonatan M. von Oettingen. Foto: Jane R. Ohlsen

„Genießt den Augenblick"

Die Klassenlehrerin forderte die Abgängerinnen und Abgänger dazu auf, in der schnelllebigen Zeit auch mal die Bremse zu ziehen und den Augenblick zu genießen.

„Manchmal fühlt sich das Leben wie ein Wettlauf an, für den man verschiedene Strategien benötigt. Ich hätte gerne mehr Zeit mit euch verbracht, jetzt seid ihr aber bereit für einen neuen Lauf. Dabei werdet ihr Berge besteigen und schwierige Passagen überwinden. Es fällt gar nicht leicht, euch loszulassen. Jeder von euch liegt uns am Herzen“, erklärte Frisk Hansen.

Rikke Ruhlmann (im Kleid) und Kerim Husagic (r.) wurden wie auch Lasse Wemg-Ludvigsen mit dem Thorlichen-Legat ausgezeichnet. Foto: Jane R. Ohlsen

Danach hielten die zwei Kolleginnen ein persönliches Rezept für die jungen Menschen bereit, wie sie jeweils den bevorstehenden Lauf bestreiten würden.

Teamgeist trotz Unterschiede

Nach einer Zeit mit Aufs und Abs sei es trotzdem etwas traurig daran zu denken, dass es nun Schluss sei. Fünf Schüler seien seit dem ersten Schultag mit dabei gewesen, erklärten die Neuntklässler Kerim Husagic und Patnarin Phakham, genannt Potter.

Sie skizzierten die Zeit mit Humor und freuten sich, dass sie zwischen Deutsch und Dänisch switchen können.
„Trotz der Unterschiede haben wir guten Teamgeist gezeigt. Ich hoffe, dass wir den in unser neues Kapitel mitnehmen und daran denken, den anderen mit offenen Sinnen zu begegnen“, lautete die Aufforderung von Kerim.

Kerim (l.) und „Potter" sprachen auf der Abschiedsfeier stellvertretend für ihre Mitschülerinnen und Mitschüler. Foto: Jane R. Ohlsen

Danach war die Zeit reif für die Zeugnisübergabe. Außer „dem Ticket für den weiteren Verlauf“ gab es auch eine rote Rose. Die Schulleiterin überbrachte Grüße von den Paten aus dem Kreis Nordfriesland.

Drei Auszeichnungen

Die Schulvereinsvorsitzende Randi Damstedt zeichnete ein Mädchen und zwei Jungen mit dem Thorlichen-Legat aus.

Lasse Weng-Ludvigsen wurde ausgezeichnet, da er leistungsmäßig einen riesigen Entwicklungssprung unternommen hatte. „Man kann sich auf ihn verlassen und sicher sein, dass er sein Bestes gibt“, sagte die Vorsitzende.

Als zielstrebige Schülerin, die durch ihre fachlichen Leistungen und zuverlässige Art überzeugt, wurde Rikke Ruhlmann geehrt. Kerim Husagic kam in den Genuss des Legates, da er gerne Verantwortung übernimmt und hilfsbereit ist. Seine Lehrkräfte beschrieben ihn als organisatorisches Talent. Er sei zielorientiert und habe Teamfähigkeit und Teamgeist bewiesen.

Für manche Familien war es die letzte Abschlussfeier an der LAS. Foto: Jane R. Ohlsen

Zu den traditionellen Klängen von „Time To Say Goodbye“ gab es eine Diashow mit Schnappschüssen von den Neuntklässlern.

Für einige Familien schloss sich mit dem Abgang ihrer Nesthäkchen damit auch definitiv das Kapitel an der LAS. Der Abend des Abschieds klang mit leckeren Häppchen aus.

Der Artikel ist um 19.40 Uhr um das Gruppenbild ergänzt worden.

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