Maaike Dommenget

Im alten Fährhaus blüht die künstlerische Kreativität

Im alten Fährhaus blüht die künstlerische Kreativität

Im alten Fährhaus blüht die künstlerische Kreativität

Ballum
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Maaike Dommenget
Die Künstlerin, die mit offenen Augen durchs Leben geht und alles sammelt, was ihr gefällt, an der Staffelei. Foto: Monika Thomsen

Maaike Dommenget lebt in Ballum ihren Schaffensdrang aus. Ab November gibt sie Kurse für Groß und Klein.

Im alten Fährhaus am Strandvej in Bådsbøl-Ballum, einen Katzensprung vom Meer entfernt,  hat die Künstlerin Maaike Dommenget mit ihrer Familie ein perfektes Plätzchen zum Arbeiten und Leben gefunden. „Ich habe mich sofort total  in das Haus verliebt, als mein Mann und ich es uns anguckten“, schwärmt sie.

Es blieb damals nicht beim Anschauen, sondern der Fährhof, von wo es seinerzeit mit dem Pferdewagen durch den Schlick zur Fähre ging, um nach Röm übergesetzt zu werden, wurde gekauft. Das war 2016. „Seit September 2017 pendele ich zwischen Hamburg und hier“, erläutert Maaike Dommenget, während  es  auf einer Außentreppe hoch in ihr  Atelier geht.

Dort konzentriert sie sich  auf ein  großes Projekt für einen Hamburger Auftraggeber mit zwei Serien in den Farben Orange und Blau/Gelb. „Ich arbeite mit Fotos und Malerei. Ich fotografiere verschiedene Dinge, die mir in den Sinn kommen, und die ich sehe und die mir von der Struktur und Form her gefallen. Ich ertaste es wie eine Blinde und stelle es dann bildnerisch da“, so die 52-Jährige, die   von Gegenständen  und Sachen fasziniert ist, die von der Natur verändert werden.

Die zweifache Mutter arbeitet nicht nur gern mit den Händen, sondern sie möchte auch, dass die Menschen ihre Werke anfassen und erfühlen, was sie dargestellt hat. Parallel zur aktuellen Arbeit an der Staffelei arbeitet sie plastisch. Dieser Prozess findet am Tisch oder auf dem Fußboden statt. „Ich bin jemand, der sich sehr gerne erdet“, sagt sie mit einem Lächeln.

 

In Bådsbøl-Ballum hat Maaike Dommenget, die auch gerne tischlert und mit Ton und Stoffen arbeitet, einen Ruhepunkt gefunden. Foto: Monika Thomsen

Zwischen Hamburg und Ballum

Die Künstlerin, die schon während ihrer Kindheit in Nordrhein-Westfalen kreativ war,  hat in Maastricht in den Niederlanden studiert. Zuvor machte sie nach dem Abitur eine Schneiderlehre. „Ich habe ganz lange beim Film gearbeitet und als Kostümbildnerin viele historische Filme ausgestattet“, erläutert sie.

In Hamburg hatte sie mal ein Atelier für Kinder.  Ab November, wenn sie ihren Auftrag abgegeben hat, will sie  in Ballum Kurse für Erwachsene und Kinder anbieten. Außerdem ist sie mobil und  rückt zu Kindergeburtstagen oder  anderen Veranstaltungen an.  „Wir hatten schon immer eine Affinität zu Dänemark“, erläutert sie den Sprung ins Königreich.

War sie als Kind stets auf Bornholm, so waren ihr Mann und sie viel in der hiesigen Region unterwegs. Vorerst bleibt es  beim Pendeln, da die zwölfjährige Tochter und der 17-jährige Sohn in Hamburg  zur Schule gehen.  In der Rolle als Filmregisseur ist ihr Mann viel auf Achse, und  das Pendeln wird  durch die Hilfe ihrer Schwiegermutter unterstützt.

„Hier ist es fürs künstlerische Schaffen schöner als an der Ostsee. Auch der Wind gefällt mir. Nur nicht, als er im Garten fünf bis sechs Bäume umgeknickt hat“, so die Künstlerin, während durch die geöffneten Atelierfenster eine leicht erfrischende Brise hereinweht.  Am Strandvej hat sie einen Ruhepunkt gefunden, den sie für ihre Seele braucht.

Der Großstadt-Wahn reicht ihr  in kleinen Dosen für Inputs. „Das macht mich nur unruhig. Ich habe jeden Tag Millionen Ideen, die ich bündeln muss. Ich mag es beschaulich wie hier“, sagt sie – mit dem Wattenmeer in Sichtweite.

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