Corona-Folgen

Bürgermeister: „Ich hatte nicht mit Grenzöffnung gerechnet“

Bürgermeister: „Ich hatte nicht mit Grenzöffnung gerechnet“

Bürgermeister: „Ich hatte nicht mit Grenzöffnung gerechnet“

Tondern/Tønder
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Unter anderem der Grenzübergang in Møllehus-Aventoft war geschlossen. Foto: Monika Thomsen

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Tonderns Bürgermeister Henrik Frandsen war nicht enttäuscht, als am Dienstag über die ersten Schritte der Wiedereröffnung informiert wurde.

Gastwirte, Friseure, Sommerhausbesitzer, ja ganz Dänemark saß gebannt vor dem Fernseher, als Staatsministerin Mette Frederiksen (Soz.) über die ersten Schritte der Wiedereröffnung im Zuge der Corona-Pandemie informierte, auf die sich eine Mehrheit der im Folketing vertretenen Parteien verständigt hatte.

„Ich war nicht enttäuscht, dass die Grenzfrage und die geschlossenen Grenzübergänge nicht erwähnt wurden. Von den Verhältnissen im Grenzland hat man im Folketing nicht viel Ahnung“, erklärte Tonderns Bürgermeister Henrik Frandsen (Tønder Listen) gestern auf Anfrage.

Grenze ist nicht zu

Und reell sei die Grenze ja nicht geschlossen, da man immer noch an besonderen Übergängen ein- und ausreisen kann. In Frandsens Kommune ist nur der Sether Übergang für den Grenzverkehr geöffnet.

„Ich bin aber froh, dass die Grenze nach Ostern auf der Tagesordnung der politischen Gespräche stehen wird. Die Parteien haben vor den Gesprächen ja ganz offen zu erkennen gegeben, dass ihre Prioritäten bei Kindern, Jugendlichen und den jungen Leuten liegen“, unterstrich das Stadtoberhaupt auf Anfrage.

 

Bleiben die Sommerhäuser in Dänemark in diesem Sommer unbewohnt? Foto: Henning Bagger/Ritzau Scanpix

Verständnis habe er für die Ungeduld der Gastronomie und zum Beispiel auch für die Sommerhausvermieter. Auch für sie hätten Lockerungen nicht wirklich auf der Tagesordnung gestanden. „Sie vermissen eine zeitliche Perspektive und Planungssicherheit, die aber natürlich bei einer vollkommen aus dem Ruder laufenden Infektionslage über den Haufen geworfen wird."

Sie vermissen eine zeitliche Perspektive und Planungssicherheit, die aber natürlich bei einer vollkommen aus dem Ruder laufenden Infektionslage über den Haufen geworfen wird.

Henrik Frandsen, Bürgermeister

„Dabei denke ich nicht nur an die eigenen Leute. Die Tourismusbranche wird genug Gäste während der Ostertage haben, da viele Dänen ihre Osterferien im eigenen Land verbringen können. Für Ostern gibt es aber keine Probleme. Brenzliger sieht es mit dem Sommer aus. Die Deutschen buchen nicht jetzt Sommerhäuser, wenn sie nicht sicher sein können, dass sie nach Dänemark kommen können. Und die Dänen, die dann in eigenen Monaten vielleicht Ferien im Ausland buchen werden, werden dann auch fehlen.

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