Klostermarkt

Sportlicher Wettstreit: Jens Møller eroberte die Bürgermeisterkette

Sportlicher Wettstreit: Jens Møller eroberte die Bürgermeisterkette

Wettstreit: Jens Møller eroberte die Bürgermeisterkette

Lügumkloster/Løgumkloster
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An Torwart Jens Møller, der die Bürgermeisterkette einfing, kamen Frandsen (l.) und Popp Petersen nicht vorbei. Foto: Jane Rahbek Ohlsen

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Tore erzielen stand in Regie von Spaßmacher Ole Caspersen für Bürgermeister Henrik Frandsen und Jørgen Popp Petersen auf dem Programm. Die Gaukler-Fähigkeiten von Caspersen wurden gewürdigt.

In Lügumkloster lachte am frühen Donnerstagabend nicht nur die Sonne. Das Publikum in und vor dem Festzelt beim Central Hotel bog sich vor Lachen, als Tierarzt Ole Caspersen während seines Klostermarkt-Monologs zum unterhaltsamen Höhenflug ansetzte.

Er spannte Bürgermeister Henrik Frandsen (Tønder Listen) und Jørgen Popp Petersen (Schleswigsche Partei) vor seinen humorvollen Karren.

„Ihr müsstet eigentlich zusammenarbeiten. Seit dem Erlebnis auf dem Feld in Aggerschau weiß Frandsen, was es heißt, in der Minderheit zu sein“, so Caspersen. Damit spielte er darauf an, dass Frandsen im Juni 2020 als Venstre-Bürgermeister-Kandidat gegenüber seinem Herausforderer Martin Iversen den Kürzeren zog.  

Das Publikum amüsierte sich. Foto: Jane R. Ohlsen

Entscheidungsschwere Würfe

Beim Wettstreit vor den gespannten Gästen erhielten die beiden Bürgermeisterkandidaten für die Kommunalwahl je zwei Würfe aufs Handballtor. Wer die meisten Tore erzielte, hatte für die nächsten vier Jahre den Bürgermeister-Titel sicher.

Da der dänische Handball-Nationalspieler und Silbermedaillengewinner bei der Olympiade, Kevin Møller, nicht das Klostermarkt-Tor hüten konnte, musste sein Vater, Jens Møller, diese Aufgabe übernehmen.

Die Rolle als die „Unparteiische" übernahm Markt-Sekretärin Vera Warncke.

Treffsicherheit war gefragt. Foto: Jane R. Ohlsen

Erfolgreicher Torhüter

Venstre-Stadtratspolitiker Møller machte seine Sache so gut, dass er prompt die Bürgermeisterkette eroberte.

Møller wusste, dass etwas auf ihn zukommen würde, aber nicht was. Caspersen hatte ihm einen Eintritt zum Nulltarif als Köder ausgeworfen, wenn er zum geselligen Abend kommen würde.

Stehender Applaus

Die von dem sportlichen Zwischenspiel begeisterten Teilnehmerinnen und Teilnehmer revanchierten sich bei Caspersen mit stehendem Applaus für die erstklassige Unterhaltung.

Somit bewahrheitete sich die anfängliche Prophezeiung von Gastredner Jørgen Popp Petersen: „Es ist so sicher wie das Amen in der Kirche, dass Tierarzt Caspersen den letzten Stich erzielen wird.“

Die Lachmuskeln wurden strapaziert. Foto: Jane R. Ohlsen

Aufs Glatteis geführt

Caspersen  kam aber nicht umhin, selbst aufs Glatteis geführt zu werden. Der Vorsitzende von Danmarks Tivoliforening, Kjeld Christensen, holte ihn zum Abschluss nach vorne und gab ihm die Gauklerstatue.

Als Caspersen dankte, meinte Christensen: „Ich habe nicht gesagt, dass sie für dich ist.“

Ein richtiger Gaukler

Danach beruhigte er jedoch den etwas aus dem Konzept gebrachten Markt-Entertainer: „Ole, du bist ein richtiger Gaukler“, meinte Christensen und überreichte dem stolzen Empfänger die kleine Ausgabe des Modells, während wenige Schritte entfernt auf dem Marktplatz die Gauklerstatue in Groß steht.

 

Der Tivolivereinsvorsitzende Kjeld Christensen (r.) zeichnete Ole Caspersen mit der Gauklerstatue aus. Foto: Monika Thomsen

Die echte Marder-Ware

Sprechstallmeister Bent Beim steuerte die „echte Version“ der Geschichte bei, als Christian Marquardsen und sein Nachbar Gerd Christensen vor einigen Jahren einen Marder eingefangen hatten, der jedoch im Auto wieder ausbüxte.

Der Marder war weg, sein penetranter Gestank jedoch nicht. „Das Auto haben sie dann mit Christians Hugo-Boss-Deo besprüht und an den Autohändler in Emmerschede verkauft“, so Beim, der Lacher erntete.

Christian Marquardsen wiederum gab eine Anekdote aus der Anfangszeit von Ole Caspersen als Tierarzt zum Besten.

Christian Marquardsen erzählte eine Episode aus Ole Caspersens Anfangszeit als Tierarzt. Foto: Jane R. Ohlsen
Bürgermeister Henrik Frandsen weiß aus Erfahrung, dass er bei dieser Veranstaltung mit Sticheleien durch den Kakao gezogen wird. Foto: Jane Rahbek Ohlsen

Eine Anlaufzeit von 37 Jahren

Jørgen Popp Petersen unterhielt in einem bunten Cocktail mit amüsanten und ernsten Elementen unter anderem aus seiner Schul- und Jugendzeit in Lügumkloster.

Mit einem Beispiel veranschaulichte er, dass in der Politik Geduld erforderlich sei. Als er 1978 an der Kommunalschule im Schülerrat saß, ging es darum, dass der Grønnevej an der Schule zur Einbahnstraße werden sollte.

„Das Thema sagte mir damals nicht so viel. Ich sperrte aber die Augen auf, als es 37 Jahre später im Dezember 2015 auf der Tagesordnung des Stadtrats als Teil des neuen Verkehrssicherheitsplans auftauchte und konnte es wärmstens empfehlen“, so Popp Petersen verschmitzt.

Die Rentnerband vom Center Royal bekam nicht nur Würste, sondern auch 5.000 Kronen aus der Stiftung des Gauklerpastors. Foto: Jane Rahbek Ohlsen

Wildes Wechseln

„Ich denke mir, wir haben gute Chancen, den Titel als Dänemarks wildeste Kommune zu gewinnen“, sagte Popp. Dabei brachte er jedoch nicht wie erwartet die Natur ins Spiel, sondern führte das zahlreiche Wechseln der Parteibücher im Stadtrat ins Feld.

Er ging auf das reiche und besondere Vereinsleben in Lügumkloster ein und forderte dazu auf, die Angebote zu nutzen. Die Corona-Zeit habe gezeigt, dass TV und Computer in keiner Weise das Zusammensein ersetzen können.

Jens Møller war vorgewarnt, dass etwas auf ihn zukam. Er wusste aber nicht, was. Foto: Jane R. Ohlsen

Seniorenband und Lokalhistoriker bedacht

Geschenke aus dem Gedenkfonds des Gauklerpastors Anders Bork Hansen gab es für die Seniorenband Center Royal und den Lokalhistorischen Verein. Sie wurden jeweils mit einer Ausschüttung in Höhe von 5.000 Kronen bedacht.

Frede Gotthardsen und Vagn Lauritzen (v. l.) vom Lokalhistorischen Verein hatten nicht nur an der Unterhaltung ihren Spaß, sondern freuten sich auch über 5.000 Kronen für die Vereinskasse aus der Stiftung des Gauklerpastors. Auch beim Vorsitzenden des Klostermarkts, Henning Christiansen, und seiner Frau Anne-Mette stand das Stimmungsbarometer auf Hoch. Foto: Jane Rahbek Ohlsen

Und läuft der Klostermarkt in diesem Jahr auch auf Sparflamme, so kamen der Humor und die Gemütlichkeit beim Auftakt des Markts, der keiner ist, nicht zu kurz. Kreischende Stimmen von den Karussells vermittelten außerdem den Eindruck, dass die Post trotzdem abgeht.

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