Kultur

Müll-Kunst in der Schwebe

Müll-Kunst in der Schwebe

Müll-Kunst in der Schwebe

Hoyer/Højer
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Die Installation in der Nähe der Schleuse in Hoyer verzeichnet viel Interesse. Es wird fotografiert und diskutiert. Foto: Volker Heesch

Dem Projekt könnte an einem anderen Standort mit einer neuen Sammelaktion neues künstlerisches Leben eingehaucht werden. Das Werk in der Nähe der Schleuse in Hoyer wird weiterhin eifrig frequentiert und findet Beachtung.

Die Kunstinstallation aus den Altlasten, die das Meer am Watt hergab, übte nicht nur bei ihrer Einweihung Anfang Oktober Anziehungskraft aus. Das Werk in der Nähe der Schleuse in Hoyer wird weiterhin eifrig frequentiert und findet Beachtung. Die vom Hoyeraner Fritz Sönnichsen speziell gebaute Ölpumpe und der von Schülern  gesammelte Unrat, der zwischen Faschinen gelagert wird, bleiben noch bis zum  19. November    an ihrem Standort. Auch abends zieht das dann beleuchtete Kunstwerk die Blicke auf sich.

Mit dem grenzüberschreitenden Projekt „Havfald – Wast for Life“ wollen die zwei Ideen- und Projektmacher, Jes Vagnby, Architekt und Künstler, und Fritz Sönnichsen, Unternehmer und Künstler,  das Bewusstsein der Bürger für die Problematik mit Müll in den Weltmeeren schärfen und Denk- und Diskussionsanstöße geben.

Zukunft nicht besiegelt

„Wir haben noch nicht beschlossen, was nach dem 19. November mit der Installation geschehen soll. Zu einem frühen Zeitpunkt, als wir das Projekt noch gar nicht konkretisiert hatten, gab es mal eine Anfrage von einem norddeutschen Museum“, erläutert Jes Vagny. Mit der Ölpumpe handele es sich um eine kompakte Angelegenheit, die nicht besonders leicht umziehen könne. Sie sei aber als eine Art Puzzle in mehreren Teilen hergestellt. „Sie bildet den Blickfang und illustriert, dass Plastik aus Öl hergestellt wird. Die Lösung mit den Faschinen muss ja nicht unbedingt wieder in Erscheinung treten. Uns gefiel die Idee gut, dass der Müll von 200 Schülern aus Deutschland und Dänemark gesammelt wurde. Wir könnten uns  gut vorstellen, dass wir die Abfallsammelaktion an einem anderen Ort, gerne südlich der Grenze, wiederholen und dann die dortige Lokalbevölkerung einbinden. Der Teil mit dem Plastik könnte dann ein örtliches Projekt sein, während die Ölpumpe wiederholt den Blickfang bildet. Das würde Sinn machen“, erläutert Jes Vagnby.

Das Projekt sei sehr arbeitsintensiv  und zeitaufwendig gewesen, und daher gebe es nicht unmittelbar einen Plan für den weiteren Verlauf. Die Aktion scheint jedoch bereits zu fruchten. „Die Leute sammeln Abfall und liefern ihn in der Abgabestelle bei Fritz Sönnichsen ab“, freut sich Vagnby über die Resonanz. In der flachen Landschaft sei das Werk der rauen Natur ausgesetzt, daher der begrenzte Verbleib. „Ich hatte schon Befürchtungen, als es Dienstag stürmte und habe es mir angeguckt. Es hat aber standgehalten“, so Vagnby.

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