Tønder Festival 2019

Festival erhöht den Hygge-Faktor

Festival erhöht den Hygge-Faktor

Festival erhöht den Hygge-Faktor

Tondern/Tønder
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Annette Just auf der Vogelinsel im Festivalcamp. Hier findet am Wochenende auch eine Hochzeit statt – ein Pärchen aus Nordjütland heiratet. Foto: Gwyn Nissen

Das Tønder Festival hat zwei Gruppen, die sich ganzjährig mit der Atmosphäre an den Festivaltagen beschäftigen. Erstmals sorgt das Festival auch auf dem Campingplatz für mehr Gemütlichkeit. Eine Sonderaufgabe für die Esbjerger Szenografin Anette Just.

Um es grob auszudrücken: Vor zehn Jahren bestand das Festivalgelände in Tondern aus zwei großen Feldern. Eins für die Musik und eins für den Campingplatz. Doch seit 2014, als Maria Theessink und Kirstine Uhrbrand die Leitung des Festivals übernahmen, wird systematisch mit dem Hygge-Faktor gearbeitet. Denn ein Festival ist nicht nur Musik – es ist auch Gemütlichkeit, gutes Essen, Freunde treffen und sich dabei wohlfühlen.

Die Festivalkonzerte wurden daher gesammelt und der Festplatz neu eingeteilt: Bereiche wie Outlaw Village und das sandige Wattenmeer wurden geschaffen. Überall gibt es außergewöhnliche und gemütliche Sitzgelegenheiten, und kleine Details wie Lichterketten, Leuchten, Fackeln, Blumen und vieles mehr sorgen für eine lockere Stimmung. „Und die Besucher wissen dies zu schätzen. Sie sehen auch die kleinen Details", sagt Anette Just vom Tønder Festival.

Das alles ist nämlich kein Zufall, denn seit einigen Jahren hat das Festival eigens dafür eine Atmosphäre-Gruppe eingerichtet. Die sorgt dafür, dass Hyggen und Chillen nicht zu kurz kommen. In diesem Jahr gibt es sogar zwei Atmosphäre-Gruppen, denn erstmals ist auch der Campingplatz mit einbezogen worden. Hier sorgen Annette Just und ihr 22-köpfiges Team für die gute Stimmung.

 

Gemütliche Runde im Erwachsenen-Sandkasten im Wattenmeer-Bereich Foto: Gwyn Nissen

Stimmung und Hochzeit auf dem Campingplatz

„Auf dem Campingplatz spielt sich vieles ab. Vor und nach den Konzerten sind die Leute hier, und wir versuchen, sie mit unseren Aktionen zusammenzubringen", erklärt Annette Just.

Zum einen ist die Hauptstraße zwischen Campingplatz und Festivalplatz mit Vogelfiguren geschmückt. Darüber hinaus gibt es kleine Läden, einen Konzertraum und viele Sitzgelegenheiten. „Außerdem haben wir hier auch Konzerte, Events und sogar eine richtige Hochzeit", freut sich Anette Just.

Vor vielen Jahren war sie bereits beim Tønder Festival als Besucherin. „Das war damals, als es noch das alte Konzept und keinen geschlossenen Festivalplatz gab. Es war ein gutes Festival, aber richtig gemütlich war es mit den traditionellen Bierbänken und Tischen nicht", erinnert sie sich. Als sie 2016 nach einigen Jahren Pause wieder zum Festival zurückkehrte, staunte sie nicht schlecht: „Hier war wirklich was passiert, und ich hatte Lust, daran mitzuwirken."

Die vergangenen beiden Jahre hat sie in der Atmosphäregruppe für den Festivalplatz gearbeitet. „Das ist eine riesige Aufgabe, die mit einem Vollzeitjob schwer zu vereinen ist. Deswegen habe ich nun diese Teilaufgabe auf dem Campingplatz übernommen", erklärt die gelernte Szenografin, die Theaterstücke und Museumsausstellungen aufgebaut hat, heute aber in Döstrup/Døstrup als Pädagogin arbeitet.

 

Lichterketten, Leuchten und Fackeln sorgen dafür, dass es auch spätabends noch gemütlich ist auf dem Festivalgelände. Foto: Gwyn Nissen

Immer wieder neue Erlebnisse

„Man sieht, glaube ich, schon meinen Theaterhintergrund. Ich versuche, mit meiner Dekoration Geschichten zu erzählen", sagte die 52-Jährige. Sie hat das ganze Jahr hindurch neue Ideen für zukünftige Ausschmückungen und Events, aber sie hat auch einen Haushalt, an den sie sich halten muss. Der setzt Grenzen.

„Dann muss man manchmal eben ganz schön kreativ sein", sagt Anette Just, die neben den Sommer-Freiwilligen beim Festival auch eine Winter-Gruppe hat, die sich in der alten Feuerwehrwache trifft, um die Ideen der Atmosphäre-Gruppen umzusetzen. „Die Leute sind einfach Gold wert, so wie sie imstande sind, unsere Ideen umzusetzen", erzählt die Esbjergerin begeistert.

Worauf können sich die Besucher nächstes Jahr freuen? „Ich weiß schon, was wir machen, aber das sage ich nicht. Das soll ja eine Überraschung sein. Aber wir versuchen die ganze Zeit, einen obendrauf zu legen, damit unsere Besucher immer wieder neue Erlebnisse bekommen", sagt Anette Just.

 

 

Annette Just auf der Vogelinsel im Festivalcamp. Hier findet am Wochenende auch eine Hochzeit statt – ein Pärchen aus Nordjütland heiratet. Foto: Gwyn Nissen
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