Deutsche Minderheit
Seit mehr als 20 Jahren: Morgendliches Singen in Lügumkloster
Seit mehr als 20 Jahren: Morgendliches Singen in Lügumkloster
Seit mehr als 20 Jahren: Singen am Morgen in Lügumkloster
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Jede Schule hat ihre eigenen Traditionen: Bei der deutschen Schule in Lügumkloster beginnt jeder Tag mit gemeinsamem Singen in der Turnhalle. Das morgendliche Singen soll auch an anderen Bildungsstätten etabliert werden.
„Wir hatten den Wunsch nach einem gemeinsamen Anfang“, meinte Schulleiterin Connie Meyhoff Thaysen. Jeder Schultag beginnt an der Deutschen Schule Lügumkloster gleich. Gegen 8 Uhr versammeln sich alle Schülerinnen und Schüler in der Sporthalle, um den Morgen mit einem gemeinsamen Lied einzuläuten.
Egal, ob Deutsch oder Dänisch
„Eine Klassenlehrerin oder ein Klassenlehrer ist immer zuständig für die Liederauswahl“, erklärte die Schulleiterin. Die Verantwortlichkeit dafür wechselt jede Woche, gesungen werden Songs auf Deutsch und auf Dänisch. Hat ein Kind Geburtstag, wird zusätzlich noch ein Ständchen gesungen.
Seit mehr als 20 Jahren wird dieses Morgenritual durchgeführt. „Früher haben wir das oben im Gang in der kleinen Bücherei gemacht“, sagte Thaysen. Aber der Platz sei für die 58 Schülerrinnen und Schüler irgendwann zu klein gewesen. Auch Buchvorstellungen oder kleinere Ehrungen gehörten früher zum Programm. Heutzutage wird das Zusammenkommen noch für weitere Ankündigungen genutzt.
Seit zwei Jahren gibt es mit Dorthe Olesen eine ausgebildete Musiklehrerin an der Schule, die das Singen tatkräftig unterstützt. Ein neues Keyboard wurde ebenfalls angeschafft und ersetzt das alte Klavier.
Das morgendliche Singen soll auch in anderen Volksschulen größere Bedeutung bekommen. Laut Kulturminister Jakob Engel-Schmidt (Moderate) soll der Schultag mit einem oder mehreren gemeinsamen Liedern beginnen. Engel-Schmidt hat einen Topf von 10 Millionen Kronen bereitgestellt. Schulen, die das Singen einführen oder stärken wollen, können die Mittel beantragen.
Monika Merz, Musikkonsulentin im Bereich Kindergarten und Schule der deutschen Minderheit, ist vom morgendlichen Singen an Schulen begeistert. Sie lebt nach dem Motto „Singen ist das Atmen der Seele“ und findet die Initiative in vielerlei Hinsicht gut.
Das Singen bringe gute Stimmung und beruhige das Gehirn sowie das Nervensystem, wodurch das Denken einfacher falle und die Kinder entspannter seien. Merz warnt aber auch: „Es darf nicht elitär sein.“ Die Lehrkräfte dürften keine Erwartungen nach einem perfekten Chor haben.
Wird dies aber beachtet, steht einem erfolgreichen Schulstart durch das Singen nichts mehr im Wege.