Krieg in der Ukraine

In Kisbæk wird kostenlos für Flüchtlinge geschlachtet

In Kisbæk wird kostenlos für Flüchtlinge geschlachtet

In Kisbæk wird kostenlos für Flüchtlinge geschlachtet

Kisbæk
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Die Schlachter aus Kisbæk bei ihrer Arbeit Foto: ugeavisen

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Schlachtereibesitzer Johann Jørgensen zeigt seine Hilfsbereitschaft. Er wird die Geflohenen aus der Ukraine zunächst mit Hackfleisch versorgen. Die Schlachtrinder haben Landwirte gespendet. Tonderaner fahren wieder an die polnische Grenze.

„Ich will lieber auf diese Weise helfen, als Geld zu spenden, das womöglich in falsche Hände gerät“, so Johann Jørgensen. Der Schlachter und Besitzer von Kisbæk Slagteri in Kisbæk bei Lügumkloster will lieber mit dieser Aktion helfen als Geld spenden.

Am Montag kommt das erste Schlachtvieh

Seine Hilfe wird sein, jede zweite Woche kostenlos für die in Gramm (Gram) und Umgebung privat einquartierten Flüchtlinge aus der Ukraine zu schlachten. „Wir liefern die Arbeitskraft. Landwirte aus Gramm und Umgebung werden die Schlachttiere spenden. Am Montag werden die ersten zwei Rinder geliefert“, erzählt Jørgensen, der mit drei Gesellen und einem Lehrling die Schlachtungen vornimmt. In der Kisbæker Schlachterei werden jährlich etwa 800 Bullen geschlachtet und verarbeitet.

Johann Jørgensen will gerne helfen. Foto: Kisbæk Slagteri

Das Fleisch wird zunächst als Hack gepackt. „Wenn anderes gewünscht wird, besorgen wir auch das“, so Jørgensen, der die genauen Konditionen noch nicht kennt, beispielsweise, wie es mit dem Transport aussieht.

Das kostet gar nichts. Ich war froh über diese Anfrage und glaube, dass das Fleisch eine gute Hilfe für die Flüchtlinge ist.

Johann Jørgensen, Schlachter

Über einen seiner Kunden ist der Kontakt zu seiner Schlachterei entstanden. Schlossbesitzer Svend Brodersen aus Gramm, der auch dort seine eigenen Tiere schlachten lässt, fragte ihn, was es kosten würde, Rinder für die Flüchtlinge zu schlachten.

„Das kostet gar nichts. Ich war froh über diese Anfrage und glaube, dass das Fleisch eine gute Hilfe für die Flüchtlinge ist“, erzählt Johann Jørgensen.

Svend und Sanne Brodersen sind kürzlich mit dem renommierten Preis des Arbeitgeberverbandes gewürdigt worden (Archivbild). Foto: Ute Levisen

Weitere Hilfsaktionen unternehmen auch Bürger aus der Kommune Tondern. Sie haben am vergangenen Wochenende 38 geflüchtete Frauen und Kinder an der polnisch-ukrainischen Grenze abgeholt.

 

 

Mehrere Fahrzeuge werden sich am Freitag erneut auf den Weg machen, teilt der Initiator Hans Otto Sørensen mit. Wer Kontakt zu ukrainischen Staatsbürgerinnen und -bürgern hat, deren Angehörige ihr Heimatland verlassen wollen, sollte sich an die Gruppe Freiwilliger wenden. Sørensen meint, dass man dank der ersten Fahrt nun besser die Verhältnisse um und beim Aufnahmelager in Przemysl kenne.

 

Es habe sich gezeigt, dass es günstig sei, eine Ukrainerin oder einen Ukrainer als Dolmetscher dabeizuhaben. Wer sich dafür zur Verfügung stellen würde oder auch anderweitig die Aktion unterstützen möchte, sollte sich auch an die Gruppe Initiativ Tønder Ukraine wenden.

 

Lob vom Bürgermeister

Ihren Einsatz hat auch Bürgermeister Jørgen Popp Petersen beim Neujahrsempfang der Kommune und des Tonderner Wirtschaftrats gelobt. In der Kommune Tondern wohnen rund 400 Ukrainerinnen und Ukrainer. Damit zählt sie zu den Kommunen, in denen die meisten Menschen aus dem osteuropäischen Land leben.

Die Betreibergesellschaft AsylSyd im Zuständigkeitsbereich der Kommune wird in Kürze ein Asylzenrum in Toftlund eröffnen.

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