Kulturgeschichte

„Was machen wir jetzt mit Nolde?“

„Was machen wir jetzt mit Nolde?“

„Was machen wir jetzt mit Nolde?“

Hadersleben/Haderslev
Zuletzt aktualisiert um:
Buchautor und Kulturredakteur Hans Christian Davidsen Foto: Pressefoto

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Was tun mit einem der herausragendsten Repräsentanten des Expressionismus des 20. Jahrhunderts? Dieser Frage widmet sich Kulturredakteur Hans Christian Davidsen in einem Vortrag im Rathaus von Hadersleben.

Emil Nolde, geboren im damaligen Kreis Tondern, wurde nach 1945 stets als Opfer des Nationalsozialismus dargestellt: „Es war eine Opfergeschichte, deren Grundstein er selbst gelegt hatte“, sagt Hans Christian Davidsen, Buchautor und Kulturredakteur der Zeitung der dänischen Minderheit in Südschleswig, „Flensborg Avis“.

Antisemitische Ansichten

Deutsche Politiker, Schriftsteller, Kunstkritiker und nicht zuletzt Museumsfachleute der Nachkriegszeit hätten diese Darstellung nachgerade befeuert: „Diese Geschichte aber ist falsch“, betont Davidsen: „Der Maler Emil Nolde war nicht nur Mitglied der nationalsozialistischen Partei NSDAP in Nordschleswig, er hatte auch antisemitische Ansichten.“

Vortrag in Regie des Kunstvereins

Hans Christian Davidsen stellt am Mittwoch, 26. Januar, im Haderslebener Rathaus die Frage: Was sollen wir jetzt mit Noldes Kunst machen?

Ab 19 Uhr hält der gebürtige Haderslebener einen Bildervortrag zu seinem neuen Buch „Nolde – Maleren, som trådte ved siden af“ (Nolde ­– der Maler, der sich danebenbenahm). Das Buch ist im November bei „Politikens Forlag“ erschienen. Der Eintritt ist frei. Veranstalter ist „Haderslev Kunstforening“.

Mehr lesen