Großveranstaltung
Zweiter Anlauf für Minderheiten-Event
Zweiter Anlauf für Minderheiten-Event
Zweiter Anlauf für Minderheiten-Event
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Die deutsche und die dänische Minderheit an der Westküste planen für den 2. Oktober eine Großveranstaltung in der Fußgängerzone in Tondern. Die finanzielle Schützenhilfe von KursKultur bringt Planungssicherheit.
„Das bringt uns Planungssicherheit“, sagt der Kommunalvorsitzende der Schleswigschen Partei (SP) in der Kommune Tondern, Christian Andresen, mit Blick auf einen Zuschuss in Höhe von 10.413 Euro (77.577 Kronen) aus dem Förderpool des Interregprojekts KursKultur 2.0.
100 plus 1 Jahr Minderheit
Nachdem Corona im vergangenen Jahr dem Event „100 år mindretal/100 Jahre Minderheit“ ein Bein stellte, feiern die dänische Minderheit aus dem Amt Südtondern und die deutsche Minderheit in der Kommune Tondern nun am Sonnabend, 2. Oktober, ihren 101. „Geburtstag".
Das bringt uns Planungssicherheit.
Christian Andresen, SP-Kommunalvorsitzender
Die Grenzziehung 1920 war auch zugleich die Geburtsstunde der Minderheiten zu beiden Seiten der Grenze.
Somit soll gefeiert werden, dass die Beziehungen zwischen den Minderheiten sich in den vergangenen 100 Jahren von einem friedlichen Nebeneinander zu einem respektvollen Miteinander entwickelt haben.
Fünfköpfiges Vorbereitungsteam
An den Fäden für die Vorbereitung ziehen von nördlich der Grenze außer Andresen auch Schulleiterin Bonni Rathje-Ottenberg und der Stadtratspolitiker der Schleswigschen Partei, Jørgen Popp Petersen.
Von Sydslesvigsk Forening in Sydtønder Amt sind die Vorsitzende Elsbeth Ketelsen und Amtsberater Lars Petersen in der Projektgruppe mit von der Partie.
Finanzieller Rahmen von 200.000 Kronen
Geplant ist eine bürgernahe Feier, die die Vielfalt der Grenzregion und der Minderheiten widerspiegelt. Der Gesamthaushalt hat ein Volumen von ungefähr 200.000 Kronen.
Noch stehe die Antwort auf einige Anträge aus, so Andresen. Die Veranstaltung wird auch aus Eigenmitteln der ausrichtenden Verbände mitgestemmt. Federführend sind der Bund Deutscher Nordschleswiger im Raum Tondern sowie der Südschleswigsche Verein im Amt Südtondern.
Die Fußgängerzone in Tondern soll sich zum Auftakt der Kulturwoche von 11 bis 14 Uhr in einen Präsentierteller für die Vereine der beiden Minderheiten verwandeln, die dort Einblicke in ihre Tätigkeit vermitteln.
Politischer Austausch und Musik
Von 13 bis 14 Uhr findet auf dem Markt in Tondern auf einer Bühne ein politischer Talk zum Thema Minderheit mit Tonderns Bürgermeister Henrik Frandsen, Niebülls Bürgermeister Wilfried Bockholt, Landtagsmitglied Lars Harms (SSW) und Kommunalratsmitglied Jørgen Popp Petersen (SP) statt.
Moderiert wird dieser Auftritt von den Chefredakteuren Gwyn Nissen, „Der Nordschleswiger“, und Jørgen Møllekær, „Flensborg Avis“. Ab 14.30 Uhr gibt dann die Band Fools Paradise eine Stunde lang musikalisch den Ton an.
Der Tag klingt mit einem gemeinsamen Abschluss in der Ludwig-Andresen-Schule aus.
Wanderausstellung geplant
Der Geschichtsverein Niebüll und der Lokalhistorische Verein in Tondern stellen eine Wanderausstellung zum Minderheiten-Thema auf die Beine.
Einen Plan B gibt es nicht, sollte Corona eine Umsetzung erneut gefährden, wie von Andresen zu erfahren ist. 2020 wurde im Juni entschieden, die Veranstaltung abzusagen, um keine halben Sachen zu machen.
„Die Veranstaltung an sich ist von großem Wert. Es gibt immer noch großen Informationsbedarf in der deutschen Minderheit über die dänische Minderheit an der Westküste und umgekehrt. Ich denke, es wird noch extremer, wenn wir an die Mehrheitsbevölkerung denken“, sieht Andresen Potenzial für einen Nachholbedarf, um mehr über das Minderheitenleben zu erfahren.