„Gegenwärtig erreichen wir mit etwa 300 Neuinfzierten die höchste Anzahl der Neuangesteckten pro Tag“, sagt der kommunale Corona-Beauftragte Peter Michael Jørgensen dem „Nordschleswiger“.

„Wir erwarten, dass diese Zahl während der kommenden 14 Tage ihren Höhepunkt erreichen wird“, so der kommunale Chefberater im Bereich der Kindertagesstätten und Schulen. Auch die Eltern seien betroffen.

Sinkender Infektionsdruck in zwei Wochen

Er geht davon aus, dass der Infektionsdruck nach den Winterferien in Woche 7 wieder nachlassen wird.

Die Sieben-Tage-Inzidenz (Anzahl der Infizierten pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner in einer Woche) liegt in der Kommune Tondern bei 4.604 (Montag, 7. Februar). Das ist der niedrigste Stand in den vier nordschleswigschen Kommunen.

Spitzenreiter ist Apenrade (Aabenraa) mit 5.695. An der Westküste gab es während der vergangenen sieben Tage 1.694 Menschen, die nachweislich an Covid-19 erkrankt sind.

Mit Blick auf die Zahlen in der Hauptstadtregion, die zurückgegangen sind, erwartet Jørgensen, dass diese wieder steigen werden, wenn sich die Konsequenzen aus dem wiederaufgenommenen Nachtleben niederschlagen.

Vorerst wird nicht an den Öffnungszeiten gerüttelt

Während landesweit am 6. März in den Schnelltestzentren das Licht ausgemacht wird, laufen in der Kommune Tondern die bisherigen Öffnungszeiten vorerst bis nach den Winterferien weiter.

„Dann erstellen wir einen Plan, um das Angebot zurückzuschrauben“, so Jørgensen. Die Nachfrage nach den Schnelltests zeige eine rückläufige Tendenz.

„Ich denke, das ist eine Kombination daraus, dass viele mittlerweile bereits angesteckt gewesen sind und dass die überall angebotenen Selbsttests bevorzugt werden.“

PCR-Tests sind gefragt

Bei den PCR-Tests sei die Nachfrage unverändert groß.

Am Sonntag, 6. Februar, ließen in drei Schnellteststellen in der Kommune Tondern etwas über 700 Personen einen Abstrich in der Nase vornehmen. In Tondern waren es mehr als 400 Testwillige, in Scherrebek (Skærbæk) 184 und in Lügumkloster 132.

„Früher waren es allein in Tondern an einem Sonntag 1.000 bis 1.100 Personen“, berichtet der Chefberater.

626 Neuinfizierte bei der jungen Garde

Die höchste Ansteckungsrate gibt es im Bereich der Altersgruppe 0 bis 19 Jahre mit 626 Neuinfizierten während der vergangenen sieben Tage. Bei den 20- bis 39-Jährigen sind es 418 Angesteckte und bei den 40- bis 64-Jährigen 495.

„Aktuell verzeichnen wir eine steigende Tendenz bei den Menschen im Alter von 65 plus“, sagt Jørgensen. Während der vergangenen sieben Tage gab es dort 155 Angesteckte. Gewöhnlich lag das Niveau bei 30 bis 50 Neuinfizierten.

„Mehr Großeltern stecken sich jetzt an, obgleich sie durch die dritte Impfung besser geschützt sind. Das hängt mit der Omikron-Variante und ihrem hohen Ansteckungsrisiko zusammen“, so Peter Michael Jørgensen.

Das Risiko sei aber geringer als ohne Booster-Impfung.

Nachlassende Vorsicht

„Zudem denke ich mir, dass wir auch nicht mehr so sehr auf die Ansteckungsgefahr Acht geben, wie das früher der Fall war. Allein dadurch, dass keine Maskenpflicht mehr besteht, werden wir mehr Angesteckte sehen“, erklärt der Chefberater.

Die Corona-Restriktionen in Dänemark wurden am 1. Februar aufgehoben.