Europabewegung

Europa mit Kuchen und Worten gefeiert

Europa mit Kuchen und Worten gefeiert

Europa mit Kuchen und Worten gefeiert

Tondern/Tønder
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Bürgermeister Jørgen Popp Petersen schnitt den Kuchen vor. Assistiert wurde er vom Kassierer der Europabewegung, Peter Iver Johannsen. Foto: Monika Thomsen

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Die Europabewegung führte es zum ersten Mal an die Westküste. Für Tonderns Bürgermeister gibt es keine Alternative zu dem „Friedensprojekt".

Europa war am 9. Mai auf dem Markt in Tondern präsent. Mit Gesprächen, einem Europa-Schokolade-Kuchen und einer Rede von Bürgermeister Jørgen Popp Petersen (Schleswigsche Partei) feierte die Europabewegung den Europatag in der Wiedaustadt.

„Wir wählen jedes Jahr eine Stadt für unsere Straßenaktion, die nach dem gleichen Muster abläuft. Im vergangenen Jahr waren wir in Sonderburg“, erläuterte die Vorsitzende von „Europabevægelsen Syd- og Sønderjylland“, Bente Witt dem „Nordschleswiger“.

„Mir gefällt das direkte Ansprechen der Bürgerinnen und Bürger besser als eine Podiumsdiskussion. Peter Iver und ich fassen uns als die wichtigsten Personen im Vorstand auf“, sagt die Vorsitzende mit einem Lachen mit Blick auf Kassierer Peter Iver Johannsen.

„Wir wollen Europa"

„Wir wollen Europa“, steht auf dem Handzettel der Bewegung, die die verpflichtende europäische Zusammenarbeit als Lösung für viele der aktuellen Herausforderungen in der Welt sieht. Diese würden keine Grenzen kennen.

„Wir setzen uns natürlich dafür ein, dass die Leute am 1. Juni zur Stimmabgabe gehen. Wir verhehlen auch nicht, dass sie gerne Ja stimmen sollen. Das Wichtigste ist aber, dass sie ihr Stimmrecht nutzen“, sagte Bente Witt.

Die Vorsitzende Bente Witt und Kassierer Peter Iver Johannsen Foto: Monika Thomsen

Premiere in Tondern

Es war übrigens das erste Mal, dass die Europabewegung, die seit 40 Jahren in Nordschleswig existiert, einen Stopp in Tondern einlegte.

„Dann war es vielleicht auch an der Zeit, dass ihr nach Tondern gekommen seid. Wir freuen uns über euren Besuch hier in unserer Grenzlandstadt und unserer Grenzlandkommune“, so Popp Petersen.

„Ich bezeichne mich als Europäer. Es ist aber unterschiedlich, wie leicht dies einem fällt. Es fällt den Menschen in Deutschland, den Benelux-Ländern und in Frankreich leichter als in Dänemark“, so seine Feststellung.

Von seinen mehrmaligen Besuchen in Brüssel empfahl er einen Besuch des Parlamentariums, um in dem Besucherzentrum Näheres von der Entwicklung der europäischen Zusammenarbeit, angefangen von der Kohle- und Stahl-Gemeinschaft 1952 bis in die Gegenwart, zu erfahren.

Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen

In Anlehnung an Punkt 16 der UN-Weltziele mit Frieden, Gerechtigkeit und starken Institutionen erklärte er: „Für mich ist die EU immer ein Friedensprojekt gewesen.“

Mit Blick auf die Lage in der Ukraine und Russland hoffte er, dass auf der Basis von Gesprächen eine Lösung gefunden werde.  „Ich meine, dass die EU mit 27 Ländern und 447 Millionen Einwohnern eine der größten Institutionen ist. Ich wage gar nicht daran zu denken, wie Dänemark ohne Mitgliedschaft dagestanden hätte“, so der Bürgermeister.

Die Natur, das Klima, die Sicherheit und Gesundheit würden keine Grenzen kennen. „Daher müssen wir zusammenarbeiten“, so Popp. Er ging auch auf die Landwirtschaftspolitik in der EU ein, die sich zu einem Riesenerfolg entwickelt habe. Die Zeiten mit Seen von Milch und Kornbergen sei inzwischen Geschichte.

Spannende Vorhaben

Zu den spannenden Projekten gehöre das Erasmus-Förderprogramm im Bereich der Bildung. Jüngst sei er dabei an der Schmiedeschule in Tondern Schülerinnen und Schülern aus Frankreich begegnet.

Die EU-Life-Projekte im Bereich von Natur und Umwelt würden vom Größenumfang her mehr ermöglichen, als wenn sie im Alleingang umgesetzt werden müssten.

„Ich bin mir ganz darüber im Klaren, dass es in der EU viel Bürokratie gibt und es umständlich ist. An die Alternative ohne die EU mag ich jedoch gar nicht denken“, so Popp Petersen. Er widmete sich an diesem sonnigen Nachmittag auch der Minority-Safepack-Initiative.

Helge Skriver (r. stehend) suchte das Gespräch mit dem Bürgermeister. Foto: Monika Thomsen

„Endlich gibt es frisches Blut in Tondern"

Helge Skriver aus Lügumkloster (Løgumkloster) hatte sich auf sein Fahrrad geschwungen, um am Rande die Zeit zu einem Gespräch mit dem Bürgermeister zum Thema Radwege zu nutzen, von denen er sich mehr wünscht. „Aber es ist klar, es ist alles eine Frage des Geldes“, so Skriver.

 „Ich habe ihm im vergangenen August beim Klostermarkt gesagt, dass er aktiv werden sollte, damit wir einen neuen Bürgermeister erhalten. Das hat er ja getan. Das ist schön, damit gibt es endlich frisches Blut in Tondern“, so der begeisterte Radler.

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