Klimawandel
EU-Programm: Tondern tauscht sich mit griechischer Stadt aus
EU-Programm: Tondern tauscht sich mit griechischer Stadt aus
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Für die Kommune Tondern war die etwa 2.590 Kilometer entfernte Stadt Ioannina eine Wunschkandidatin. Der kommunale Klimakoordinator gibt einen Einblick in das Projekt.
Die Kommune Tondern hat für ihre Bewerbung, Teil des EU-Projekts „Net Zero Cities Twinning Programme“ zu werden, grünes Licht erhalten.
Das Projekt ist ein Baustein auf dem Weg, klimaneutral zu werden. „Es gab eine Liste mit etwa 20 Städten, die wir priorisieren sollten. Mit der Stadt Ioannina haben wir unsere Wunschkandidatin bekommen“, erläutert der kommunale Klimakoordinator Mikkel Blønd Vestergaard.
Als „Zwilling“ startet die Kommune Tondern mit der Stadt Ioannina im nordwestlichen Griechenland einen Paarlauf, um Wissen und Erfahrungen auszutauschen, wie dem Klimawandel begegnet werden kann.
Ein bewusster Umgang mit den Herausforderungen
„Griechenland gehört zu den südeuropäischen Ländern, die die Klimaherausforderungen durch Hitzewellen, Dürreperioden und sintflutartigen Regen direkter erleben, als es bei uns der Fall ist. Es ist mein Eindruck, dass sie sehr bewusst damit umgehen“, erzählt Mikkel Blønd Vestergaard.
Die 450 Kilometer nordwestlich von Athen gelegene Stadt Ioannina bezieht beim Schaffen von klimaneutralen Bereichen Bürgerinnen und Bürger ein.
Die Bemühungen konzentrieren sich unter anderem auf Gebäude, den Transportsektor, die Abfallwirtschaft, Wasser sowie die Landwirtschaft.
„Ioannina ist als Vorzeigeprojekt ausgewiesen worden. Die Stadt ist in verschiedene Klimaeinheiten eingeteilt, die von Bürgerinnen und Bürgern gesteuert werden, und dabei gibt es Unterstützung von der Universität“, erläutert Vestergaard.
Gegenseitiger Austausch
Klimakoordinator Mikkel Blønd Vestergaard wird während der kommenden 20 Monate zweimal mit seiner Kollegin Eva Duedahl in die etwa 2.600 Kilometer entfernte Stadt Ioannina reisen, um etwas über die Methoden zu erfahren, klimaneutrale Zonen zu schaffen.
Außerdem werden die Kolleginnen und Kollegen aus Griechenland nach Tondern eingeladen, um Ideen auszutauschen. Zudem soll ein Handlungsplan mit konkreten Lösungen ausgearbeitet werden.
In Tondern zählt jeder Ort
„Ich denke, wir können sie mit unserem Klimaprojekt ‚Hver By Tæller‘ inspirieren“, sagt Mikkel B. Vestergaard. Dieser Aktion haben sich bislang die Lokalräte in Aggerschau (Agerskov) und Seth (Sæd) angeschlossen.
Es gibt einen Maßnahmen-Katalog mit zehn Punkten, aus denen die Ortschaften „pflücken“ können.
Seth habe sich zum Beispiel für einen gemeinsamen nachhaltigen Küchengarten entschieden und plant ein klimafreundliches Gemeinschaftsessen. „Zudem testen zurzeit fünf Personen E-Bikes von der Kommune, um zu sehen, ob sie in einigen Fällen das Auto ersetzen können“, erläutert der Klimakoordinator.
EU-Netzwerk im Blick
Die Ausgaben für das Projekt trägt die EU. Die beteiligten Mitarbeitenden investieren monatlich acht bis zwölf Stunden. Sie befassen sich mit einer effektiven Wissensvermittlung und der Umsetzung der gewonnenen Erkenntnisse.
Der Kommune Tondern geht es dabei nicht ausschließlich um das Klima. „Es ist auch eine Chance, um eine starke internationale Zusammenarbeit zu schaffen und das EU-Netzwerk zu nutzen“, erzählt Mikkel Blønd Vestergaard.
Mit der Teilnahme an dem Projekt erhofft sich die Kommune Tondern eine Rolle als wichtige Spielerin im Bereich der dänischen Klimabemühungen, welches sowohl den Bürgerinnen und Bürgern als auch den örtlichen Gemeinschaften zugutekommen würde, wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht.