Tonderner-Marsch-Initiative

Bald geht es auf die Spitze des Schleusenturms

Bald geht es auf die Spitze des Schleusenturms

Bald geht es auf die Spitze des Schleusenturms

Hoyer/Højer
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Das Baugerüst am Schleusenturm lenkt seit einigen Wochen die Aufmerksamkeit auf sich. Foto: Monika Thomsen

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Besucherinnen und Besucher an der Wiedauschleuse können in einigen Monaten aus einer höheren Perspektive die Aussicht auf die Marschlandschaft und das Wattenmeer genießen. Am Schleusenturm entstehen eine Treppe und eine Plattform.

Am Turm der Wiedauschleuse in Hoyer sind seit einigen Wochen Handwerker in Schwung.

40 Jahre nach der Fertigstellung der Schleuse wird der Turm aufgerüstet, damit Besuchende vom Flachdach aus im Nationalpark die Aussicht auf das Wattenmeer und den Margrethenkoog genießen können.

Die Wiedauschleuse ist der am meisten frequentierte Ort in der Kommune Tondern.

Gäste kommen höher hinaus

Die Initiative Tonderner Marsch will mit diesem Vorhaben den Gästen noch bessere Möglichkeiten bieten, um die Natur und Kulturlandschaft zu erleben.

Sie können künftig vier Meter höher hinauskommen, als dies derzeit auf dem Deich möglich ist.

Auf der Spitze des Schleusenturms entsteht eine nach oben hin offene Aussichts- und Vermittlungsplattform, die von einem 1,2 Meter hohen Geländer eingegrenzt wird.

In einigen Monaten kann der Schleusenturm über einer Treppe erklommen werden. Foto: Monika Thomsen

„Das bestehende Dach mit Dachpappe wird mit einem neuen Belag verstärkt und mit einem Geländer versehen“, erläutert Projektkoordinatorin Signe Visbech Holm Pedersen auf Anfrage.

Die Innenseite des Geländers werde mit Informationen ausgestattet. „Dort gibt es jeweils Informationen über die Richtung, in die man blickt. In der Mitte ist eine Sitzgelegenheit geplant“, berichtet Signe Pedersen.

Die Tonderner-Marsch-Initiative:

In Zusammenarbeit gründeten die Stiftungen Realdania, „A. P. Møller og Hustru Chastine Mc-Kinney Møllers Fond til Almene Formaal“, der Nordea-Fonds und die Kommune Tondern 2016 die Tonderner-Marsch-Initiative. Über einen Zeitraum von fünf Jahren haben die Partner etwa 300 Millionen Kronen (ursprünglich waren es 250 Millionen) in Hoyer und Tondern investiert. Das Projekt ist bald beendet – etwa zwei Jahre verspätet.

Die Haupteinsatzbereiche
• Stadterneuerung in Hoyer und Tondern
• „Højer Byfond“ (Förderung der Restaurierung von erhaltenswerten und denkmalgeschützten Häusern von Privatleuten in Hoyer)
• Routen, Wanderpfade und Vermittlung
• Klimaanpassungen entlang der Wiedau
• Klimaanpassung im Stadtkern in Tondern
• Weiterentwicklung der Wirtschaft und des Tourismus

Rücksicht auf die Natur

„Wenn Wind und Wetter mitspielen, hoffen wir, dass der Aussichtspunkt zum Jahresende fertig ist“, sagt sie.

Was die Witterung anbelangt, sei es unter anderem mit der Möglichkeit von Frost nicht die beste Periode.

„Es ist aber die schonendste Jahreszeit für die Natur und die Vögel mit Rücksicht auf ihre Brutzeit“, erläutert die Projektkoordinatorin.

Die Visualisierung der Baumaßnahme Foto: Tøndermarsk Initiativet

Galvanisierter Stahl

Um den Turm herum werde ein neuer Belag verlegt. Treppe und Geländer werden aus galvanisiertem Stahl gebaut.

Der Auftrag ging an das Tiefbauunternehmen Kjelkvist aus Tondern (Tønder).

Um das Vorhaben umzusetzen, war eine Ausnahmegenehmigung vom Küstendirektorat erforderlich.

Die Arbeiten am Schleusenturm übernimmt das Tiefbauunternehmen Kjelkvist. Foto: Monika Thomsen

„Verhältnismäßig kleinere Änderungen"

Die Behörde hat bei ihrer Dispensation gewichtet, dass es sich um eine offene Konstruktion auf dem bestehenden Schleusenturm handelt. Abgesehen von dem Geländer werde das Bauwerk nicht höher.

Wenn Wind und Wetter mitspielen, hoffen wir, dass der Aussichtspunkt zum Jahresende fertig ist.

Signe Visbech Holm Pedersen, Projektkoordinatorin

„Das Küstendirektorat ist der Auffassung, dass es sich um verhältnismäßig kleine Änderungen am Schleusenturm handelt. Trotz der charakteristischen umliegenden flachen Marschenlandschaft  wirken sie nicht nennenswert auf das Erleben der Küstenlandschaft ein“, so die Einschätzung der Behörde.  

Weit größerer Eingriff vorgesehen

Ursprünglich gab es weit umfassendere Pläne für den Umbau des Schleusenturms. Inzwischen sind drei Jahre ins Land gegangen, seit der erste Vorschlag von der Behörde verworfen wurde.

Seither hat das Vorhaben im Rahmen eines Dialogs mit der Behörde mehrmals den Charakter geändert.

Die Kommune Tondern erwartet nicht, dass die hohe Besucherzahl durch das Bauvorhaben einen Zahn zulegt, wie aus den Unterlagen hervorgeht.

Bei den Bauarbeiten wird das bestehende Dach verstärkt. Foto: Monika Thomsen

Nicht behindertenfreundlich

Behindertenfreundlich ist der über eine Außentreppe zu erreichende neue Aussichtspunkt nicht.

„Das ließ sich leider nicht machen, da es sich bei dem Schleusenturm vorrangig um eine technische Anlage handelt, und das hat Priorität“, erklärt Signe Visbech Holm Pedersen.

Über den Kostenpunkt des Vorhabens konnte sie unmittelbar keine Angaben machen.

Aufgaben werden veranschaulicht

Auch die wichtige Funktion der Schleuse, die zum einen für die Entwässerung der Wiedau sorgt und andererseits auch vor einem zu hohen Wasserstand im Wattenmeer schützt, wird auf Infotafeln erläutert.

Noch dauert es jedoch einige Monate, bevor Einheimische und Auswärtige quasi Schleusenmeister Steen Skov Christensen aufs Dach steigen können.

Im ersten Stock des Schleusenturms befinden die Wachstube und der Kontrollraum für den Schleusenmeister. Unter der Wachstube hat die Technik ihren Standort.

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