Protest

Initiative sucht Draht nach DK

Initiative sucht Draht nach DK

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Tondern/Tønder
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Foto: V. Heesch

In Nordfriesland hat sich der Protest gegen Hochspannungsmasten in einer Bürgerinitiative formiert.

Nicht nur auf dänischer Seite wird von Bürgern und Politikern gegen die geplanten Hochspannungsleitung protestiert, die entlang der  Westküste von Holstebro bis nach Niebüll verlaufen soll.  Auf deutscher Seite haben sich die Gegner in der Bürgerinitiative „Keine 380 kV Stromtrasse im Landschaftsschutzgebiet“ zusammengetan.

Ihr Sprecher Otto C. Seefeld unterstreicht, dass es der Initiative primär darum gehe, dass Hochspannungsleitungen nicht durch das Schutzgebiet Wiedingharder und Gotteskoog verlaufen. Dieses Gebiet wurde schon seit 1997 als charakteristischer Landschaftsraum bezeichnet. Per Verordnung vom März 2018 hat der Kreis Nordfriesland diesen Raum  zum Landschaftsschutzgebiet erklärt. Das heißt: Das Gebiet muss von vertikalen technischen Anlagen wie z. B. Windkraftanlagen und Masten freigehalten werden.

„Solange wir keine neue Regierung bekommen,  wird sich wohl nichts zu unseren Gunsten tun. Peter Altmaier hat als Minister für Wirtschaft und Energie  erklärt,  dass es keine Erdverkabelung geben wird. Unsere Petition wurde von 28 deutschen Westküstengemeinden unterstützt und wurde über die Landesregierung nach Berlin und von uns auch an politische Gremien und Umweltorganisationen geleitet.“

Europäisches Problem

Die Trasse sei ein internationales, europäisches Problem, meint Seefeld. Von deutscher Seite sei man sehr an einem  Meinungsaustausch mit der dänischen Seite interessiert. Eine erste Kontaktaufnahme habe es  über Jørgen Popp Petersen, Stadtratsabgeordneter der Schleswigschen Partei im Tonderner Stadtrat, gegeben.

Otto C. Seefeld unterstreicht, dass es trotz anderslautender Behauptungen nicht entschieden worden sei, dass es anstelle der Hochspannungsleitungen südlich der Grenze zu einer Verkabelung komme. Uns wird immer wieder gesagt, zuletzt vor einer Woche in Niebüll, dass wir uns gedulden müssen, denn eine konkrete Linienführung gibt es noch nicht. Damit fehlte auch die Planungssicherheit“, beklagt Seefeld.

Als der frühere Energieminister Lars Christian Lilleholt  den Bau einer Fortsetzung der Stromtrasse entlang der nordschleswigschen Westküste genehmigte, nahm die  staatlichen Netzbetreiber Energinet.dk  umgehend in Planung in Angriff, damit die Trasse ab 2022  in Betrieb gehen kann. Im Folketing war vorab festgelegt worden, dass neue Hochspannungsleitungen, die im Rahmen der Umstellung der Stromversorgung auf erneuerbare Energie erforderlich sind, aus Kostengründen als Freileitungen gebaut werden.

Nur in Ausnahmefällen sind Verkabelungen zugelassen. Im Falle der  neuen Westküsten-Autobahn sollen die Stromkabel nur  auf 26 Kilometern auf dänischer Seite unterirdisch  verlegt werden.

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