Umweltschutz

Dänische Landwirtschaftsbehörde verkauft Natur-Perlen

Dänische Landwirtschaftsbehörde verkauft Natur-Perlen

Dänische Landwirtschaftsbehörde verkauft Natur-Perlen

Kopenhagen/Hoyer/Højer
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Die renaturierten Flächen am Kuxbüller Moor haben bereits in diesem Jahr viele Tiere als Futterkammer angezogen. Foto: Volker Heesch

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In Nordschleswig stehen knapp 35 Hektar Feuchtwiese am Kuxbüller Moor auf der Angebotsliste. Die Flächen unterliegen aber weiter als Agrarland der Bewirtschaftungspflicht.

Die staatliche dänische Landwirtschaftsbehörde „Landbrugsstyrelsen“ preist in einer Pressemitteilung rund 400 Hektar Flächen zum Verkauf an. „Schöne Naturperlen zu verkaufen“ lautet die Überschrift zu der Mitteilung, die sich auf 20 Naturgebiete auf der Insel Fünen, in Jütland und in Nordschleswig bezieht.

Auch ein Stück Nordschleswig im Angebot

In Nordschleswig gehört zum Angebot eine Fläche von 35 Hektar Feuchtwiesenland in Nachbarschaft zum Kuxbüller Moor (Kogsbøl Mose) nördlich von Hoyer (Højer). Auch ein Stück der Niederung entlang der Vejle Å ist auf der Verkaufsliste, die man auf der Internetseite der Behörde lbst.dk findet. Allerdings können sich nicht alle interessierten Naturliebhaber die Flächen kaufen, auf denen teilweise auch Jagd und Fischerei in angrenzenden Gewässern möglich ist. Bei allen Flächen handelt es sich um zuvor renaturierte ehemalige Feuchtgebiete und Niederungen, die weiterhin einer landwirtschaftlichen Bewirtschaftungspflicht unterliegen.

Beweidung oder Abmähen erforderlich

Nur Beweidung und regelmäßiges Mähen sichern den Wert der mitunter überschwemmten Flächen für die Pflanzen und Tierwelt. Dabei muss die Zielvorgabe der Vernässung, der Erhalt oder die Wiederherstellung einer Bindung von Kohlendioxid in Humus oder Torf im Bereich der Flächen langfristig gesichert werden.
 

Diese Luftbildkarte der Landwirtschaftsbehörde zeigt die Lage der Niederung neben dem einstigen Hochmoor Kuxbüller Moor, an dessen Wiederherstellung die staatliche Naturbehörde „Naturstyrelsen“ seit Jahrzehnten experimentiert. Foto: Landbrugsstyrelsen

 

Die Kommune Tondern hatte die Flächen am Kuxbüller Moor im Rahmen eines durch Staat und EU geförderten Projekts zum Klimaschutz durch Kohlendioxidbindung erworben und den Vorbesitzern im Rahmen einer Flurbereinigung Ersatzflächen zur Verfügung gestellt. Den früheren Besitzern steht ein Vorkaufsrecht zu. Es wird für die Fläche ein Schätzwert von 1,050 Millionen Kronen genannt.
 

In den Gräben und Schilfgebieten am Feuchtgebiet singen im Frühjahr bis in den Juli hinein Schilfrohrsänger, die alljährlich aus ihren afrikanischen Winterquartieren auch nach Nordschlewsig kommen. Foto: Volker Heesch

 

Auch gibt es Hinweise zu Fördermitteln, die für Naturpflegemaßnahmen in Anspruch genommen werden können. Neben Privatpersonen kommen auch Stiftungen und Vereine als neue Eigentümer der Feuchtgebiete in Frage. Im Bereich des Kuxbüller Moores zählen Kraniche, Sprosser, Blaukehlchen, Kiebitze und Große Brachvögel zum Arteninventar. Auch durchziehende Wiesenvögel wie Goldregenpfeifer geben dort Gastspiele.      

 

 

 

 

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