Energie und Klima

Kommune Tondern informiert über Gas-Alternativen

Kommune Tondern informiert über Gas-Alternativen

Kommune Tondern informiert über Gas-Alternativen

Tondern/Tønder
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Im neuen Fernwärmewerk im Tonderner Industriegebiet Süd steht umweltfreundliche Technik im Mittelpunkt. Es wird klimaneutral mit Biomasse geheizt und in Zeiten mit billigem Windstrom das Wasser elektrisch aufgewärmt. Erdgas wird nur noch im geringem Umfang als Energieträger genutzt. Im Tank links im Bild wird Warmwasser gelagert. Foto: Volker Heesch

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Der zuständige Ausschussvorsitzende im Tonderner Stadtrat, Thomas Ørting Jørgensen (Bürgerliste): Die Bürgerinnen und Bürger bekommen Auskunft über die Alternativen zum Brennstoff Gas bei der Energieversorgung.

Der dänische Energieminister Dan Jørgensen (Sozialdemokraten) und der Verband der dänischen Kommunen KL haben Ende Juni einen Fahrplan vereinbart, wann die Haushalte, die bisher mit Gas heizen, auf umweltfreundlichere Energieversorgungen umgestellt werden.

Gaskunden werden bald informiert

„In der Kommune Tondern werden die Bürgerinnen und Bürger, die jetzt noch Erdgas nutzen, über Alternativen informiert“, so Thomas Ørting Jørgensen (Bürgerliste), der Vorsitzender im Ausschuss für Klima, Wachstum und Energie des Tonderner Kommunalparlaments ist.
 

Thomas Ørting Jørgensen (Bürgerliste) Foto: privat

 

„In der Kommune werden ja Tondern, Lügumkloster, Bredebro und Toftlund bereits mit Fernwärme versorgt, aber es gibt Orte wie Hoyer und Jeising, wo die meisten noch mit Gas heizen“, so Ørting Jørgensen.

 

Fernwärme-Versorgungsnetze könnten erweitert werden

„Es wird in Zusammenarbeit mit den Fernwärmegesellschaften untersucht, wo die Versorgungsnetze erweitert werden können“, erläutert der Kommunalpolitiker. Alle Haushalte werden schriftlich informiert, wie es weitergeht.

In der Kommune Tondern werden unter 15 Prozent der Haushalte mit Gas beheizt. Dabei wird inzwischen knapp 30 Prozent Biogas ins Erdgasnetz eingespeist. Foto: Danmarks Statistik

 

Angesichts der aktuell sehr hohen Erdgaspreise aufgrund des Kriegs Russlands gegen die Ukraine und der damit verbundenen unsicheren Versorgungslage mit dem Brennstoff ist es für viele Haushalte momentan attraktiv, auf Fernwärme umzusteigen.

 

Planung für Ausstieg beim Gas

Entsprechend der Vereinbarung zwischen dem Energieministerium und dem Verband der Kommunen müssen die Fernwärmeunternehmen und die Kommunen im kommenden Jahr Planungen vorlegen, wie der Ausstieg beim Gas technisch vollzogen werden kann. Auch die Stromversorgungsunternehmen werden eingeschaltet, denn diese müssen die erforderliche Infrastuktur liefern, wenn Haushalte von Gas auf elektrische Wärmepumpen umstellen müssen, weil keine Versorgung mit Fernwärme möglich ist.

An vielen Häusern in der Kommune sind Wärmepumpen installiert worden, oft als Ersatz für Ölheizungen. Foto: Volker Heesch

 

„Es ist auch denkbar, dass in Orten wie Hoyer mit dichterer Bebauung Energiegemeinschaften gebildet werden. Dabei könnten mehrere Haushalte an eine gemeinsame Wärmepumpe angeschlossen werden. Bei einem Gang durch Ortschaften in der Kommune Tondern sind viele individuell angeschaffte Wärmepumpen zu sehen, die sich Hausbesitzerinnen und -besitzer anstelle von Ölheizungen angeschafft haben. Auch sind viele Gebäude mit Holzöfen ausgerüstet, die in den kommenden Monaten sicher fleißig genutzt werden, um die Gasrechnungen niedrig zu halten.

Auch Fördermittel im Programm

Die Vereinbarung zwischen Energieministerium und Kommunen sieht Fördermittel für Fernwärmegesellschaften vor, aber auch für Bürgerinnen und Bürger, die sich in den kommenden Monaten und Jahren von der Gasheizung verabschieden sollen. Noch bis vor wenigen Jahren gab es Fördermittel für die Beschaffung besonders umweltfreundlicher neuer Gasheizungen mit Brennwerttechnik. Auch diese sollen nach Vorstellungen der Politik außer Betrieb gehen.

In Tondern verlief die Erweiterung des Fernwärmenetzes zuletzt relativ langsam. Erst im April konnte die Versorgungsgesellschaft melden, dass sich im Bereich  Twedt (Tved) und an der Ulriksallé genügend Haushalte für einen Anschluss ans Fernwärmenetz gemeldet hatten. Obwohl auch die Fernwärmegesellschaft ihre Preise anheben musste, ist die dort geliefert Energie relativ preisgünstig.

 

In Tondern wird mithilfe von Wärmepumpen bei der Abkühlung von Aluminium im Unternehmen Hydro Energie ins Fernwärmenetz eingespeist. Foto: Volker Heesch

 

Es zahlt sich aus, dass Abwärme der Aluminiumindustrie, Biomasse und Überschussstrom als Wärmequelle genutzt werden. Auch die Fernwärmeunternehmen in anderen Orten der Kommune setzen auf umweltfreundliche Energieversorgung, was aktuell nicht nur dem Klima wegen Senkung des Kohlendioxidausstoßes durch Verzicht auf fossile Brennstoffe nützt, sondern auch preiswerter als Erdgas oder Erdöl ist.

 

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