Bei der Polizei in Tondern haben Unbekannte ein ganzes Waffenlager aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs abgegeben. Die Waffen waren damals von den Alliierten über Dänemark abgeworfen worden, um die sogenannte Hvidsten-Gruppe zu unterstützen.

In den dänischen Polizeistationen tauchen dieser Tage zahlreiche illegale Waffen auf – darunter auch immer wieder Granaten, Sprengstoff und Schusswaffen aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges. Hintergrund ist die inzwischen regelmäßig stattfindende Aktion „freies Geleit“, bei der Bürger straffrei und anonym Waffen bei der Polizei abgeben können oder abholen lassen können. Viele der Waffen und Sprengstoffe seien noch immer lebensgefährlich, so die Polizei.

Bisher sind in diesen Tagen bereits 100 Handgranaten aus dem Zweiten Weltkrieg abgegeben worden. Die Menge überrascht die Beamten, doch „es ist schön, dass die Leute die Möglichkeit nutzen, sich dieser gefährlichen Gegenstände auf eine verantwortungsvolle Weise zu entledigen“, so D. S. Nielsen von der Waffenräumeinheit. Er hoffe, dass noch weitere Menschen auf dem Dachboden nachsehen, bevor das „freie Geleit“ endet, so Nielsen weiter.

Historische Waffen in Tondern abgegeben

In Tondern sind am Donnerstag gleich 25 ganz besondere Waffen aufgetaucht. Wie die Polizei von Südjütland und Nordschleswig dem Nordschleswiger bestätigte, handelt es sich um Waffen, die die Alliierten über Dänemark abwarfen, um den Widerstand gegen die deutschen Besatzer und die sogenannte Hvidsten-Gruppe zu unterstützen. Eine Panzerfaust, Maschinengewehre und mehrere britische Maschinenpistolen vom Typ Sten Gun. „Historisch“, so der Kommentar der Polizei.

Bereits bei einer ähnlichen Aktion 2013 sind eine Pistole und zwei Gewehre abgegeben worden, die der Hvidsten-Gruppe entstammten.

Die Hvidsten-Gruppe war eine Widerstandsbewegung, die während der Besatzungszeit Waffen, Munition und Sprengstoff von britischen Fliegern entgegennahm. Zentrum der Gruppe war die Gaststätte Hvidsten Kro bei Randers.
 

Noch bis Sonnabend Zeit, Waffen abzugeben

Noch bis Sonnabend, 24 Uhr, haben Bürger die Möglichkeit, straffrei und anonym Waffen bei der Polizei abzugeben. Der Hintergrund ist eine Gesetzesänderung, durch die illegaler Waffenbesitz härter bestraft wird. Wer mit einer Schusswaffe auf der Straße angetroffen wird, muss künftig bei Verurteilung zwei Jahre hinter Gitter.

Neben den Widerstands-Waffen und Tausender modernerer Waffen sind auch Artilleriegranaten aus dem 19. Jahrhundert und eine britische Brandbombe aus dem Zweiten Weltkrieg abgegeben worden.