Mensch & Natur

Giftanschlag auf Greifvögel in Nordschleswig

Giftanschlag auf Greifvögel in Nordschleswig

Giftanschlag auf Greifvögel in Nordschleswig

Ritzau/hm
Mögeltondern/Møgeltønder
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Ein Mäusebussard und ein Habicht wurden in Nordschleswig Opfer eines Giftanschlages. Foto: Johnny Madsen/Biofoto/Ritzau Scanpix

Das seit Jahren verbotene Nervengift Carbofuran tötet weiterhin. Opfer sind oft Greifvögel, die vergiftet werden. Nun gibt es einen neuen Fall mit zwei toten Tieren – dieses Mal in Nordschleswig.

Wie die Umweltbehörde (miljøstyrelsen) mitteilt, sind zwei Greifvögel in einem Wald in der Nähe von Schloss Schackenborg vergiftet worden. Die beiden Tiere, ein Mäusebussard und ein Habicht, wurden mit dem Insektizid Carbofuran, das in der EU seit Jahren verboten ist, vergiftet. Die Behörde hat den Fall an die Polizei übergeben.

Ein aufmerksamer Bürger hatte die beiden Tiere am 22. November vergangenen Jahres gefunden. Weil sich die beiden Greifvögel in einem äußerlich guten Zustand befanden, wurden sie der Dänische Technische Universität (DTU) zur näheren Untersuchung übergeben.

„Das muss aufhören!“

Nun ist die Todesursache klar und die erzürnt Knud Flensted, Biologe vom Dänischen Ornithogischen Verein (DOF). „Es ist ausgesprochen besorgniserregend, wenn wir wieder und wieder vergiftete Greifvögel in der dänischen Natur finden. Das muss bald aufhören!“, so Flensted.

Seit 2008 wurden 27 Strafsachen dieser Art gezählt. Ein Seeadler starb 2018 in Ostjütland an einer Vergiftung mit Carbofuran. Dasselbe Nervengift tötete 2015 eine Turmfalkenfamilie auf Lolland.

Forderung nach höheren Strafen

„Beschämend“ nennt der Vorsitzende des dänischen Jägerverbandes, Claus Lind Christensen, den Fall und fordert höhere Strafen. Diese seien in Dänemark zu milde. Christensen kündigte gegenüber der Nachrichtenagentur Ritzau an, darüber mit der zuständigen Ministerin Lea Wermelin (Sozialdemokraten) zu sprechen. Unterstützung erhält er vom Biologen Knud Flensted, der Strafen wie in Deutschland, Spanien oder Großbritannien anregt.

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