Ortsentwicklung

Zustand der ehemaligen Kneipe bereitet Sorgen

Zustand der ehemaligen Kneipe bereitet Sorgen

Zustand der ehemaligen Kneipe bereitet Sorgen

Tingleff/Tinglev
Zuletzt aktualisiert um:
Das zuletzt als Kneipe genutzte Gebäude in der Tingleffer Hauptstraße ist vielen ein Dorn im Auge. Foto: Friedrich Hartung

Anrainer sehen in der maroden Immobilie Hovedgaden 18 in Tingleff eine Gefährdung. Die Kommune ist eingeschaltet und hat Kontakt zum Eigentümer aus Solrød Strand aufgenommen. Der zeigt sich gesprächsbereit, möchte das Anwesen aber am liebsten loswerden.

So kann es nicht weitergehen, sagte sich Gerd Danielsen aus Tingleff. Er wandte sich an die Kommune Apenrade. Seine Mutter wohnt hinter dem Gebäude Hauptstraße 18, in dem sich einst eine Bäckerei befand, und das zuletzt als Kneipe genutzt wurde. Die Immobilie steht seit geraumer Zeit leer und verfällt zunehmend.

„Das alte Kneipenschild hängt bedrohlich herunter. Auch Dachpfannen und andere Teile des Daches drohen in absehbarer Zeit herunterzufallen. Das ist gefährlich. Meine Mutter ist 97 Jahre alt und wohnt gleich hinter dem Haus. Das Gebäude ist in einem erbärmlichen Zustand – auch zur Hauptstraße hin“, so Gerd Danielsen.

Schandfleck

Hinzu komme, dass das gesamte Anwesen zugewuchert ist und ein Schandpfleck in der Hauptstraße darstellt. „Das ist doch kein Zustand“, so der Tingleffer.

Auch der zugewucherte Hinterhof mit demoliertem Zaun und marodem Nebengebäude ist Anwohnern ein Dorn im Auge. Foto: kjt

Gerd Danielsen hat sich bei der Kommune Apenrade beschwert. Die hat sich einen ersten Eindruck vom Gebäude gemacht und sich an den Eigentümer gewandt, bestätigt Sachbearbeiterin Mette Aagaard dem „Nordschleswiger“.

Das Gebäude ist in einem erbärmlichen Zustand – auch zur Hauptstraße hin.

Gerd Danielsen

Dass ein Haus nicht gepflegt wird, zugewuchert ist und das Ortsbild nicht gerade aufbessert, dagegen könne die Kommune Apenrade grundsätzlich nichts machen. „Wenn von einem Gebäude aber eine Gefahr beispielsweise durch lose Teile ausgeht, dann kann die Kommune einschreiten“, so die Sachbearbeiterin der Abteilung „Byg“.

Warten auf Rückmeldung

„Wir haben den Kontakt zum Besitzer aufgenommen und ihn auf die Sache aufmerksam gemacht“, so Aagaard. Man warte nun auf eine Reaktion des Eigentümers und wolle ihm die Möglichkeit geben, sich das Haus selber genauer anzuschauen und Missstände zu beheben, die eine Gefahr darstellen oder darstellen könnten.

Das Anwesen in der Hauptstraße ist in Augen vieler ein Schandfleck. Foto: Friedrich Hartung

Besitzer des Anwesens ist laut Register die Immobilienfirma „Casahansen ApS“ aus Solrød Strand. Auf Anfrage des „Nordschleswigers“ bestätigt deren Direktor Jan Revald, dass man im Dialog mit der Kommune Apenrade ist, und dass man „demnächst vorbeischauen und die Immobilie genauer inspizieren wird“. Eine Instandsetzung und Weitervermietung schließt er indes aus.

Verkauf angestrebt

„Es ist ja leider ein heruntergekommenes Anwesen, und wir wünschen im Prinzip, die Immobilie zu verkaufen. Sollte einer eurer Leser an ein billiges Anwesen mit Renovierungsbedarf interessiert sein, dann bitte melden“, so die Rückmeldung von Jan Revald.

Laut Register liegt der staatliche Schätzwert der 1930 gebauten Immobilie mit 276 Quadratmetern Gebäudefläche und 1.189 Quadratmetern Grundstück bei 830.000 Kronen. Ob dieser Preis auch nur annähernd erzielt werden kann, scheint wegen des maroden Zustands allerdings mehr als fraglich. 

Für Gerd Danielsen, seine Mutter und für andere Bürger aus Tingleff heißt es jetzt abwarten, ob sich etwas auf dem Anwesen in der Hauptstraße tut. Zwei Wochen werde die Kommune dem Eigentümer einräumen, um sich der Sache anzunehmen. Passiert nichts, werde man eine neue Bewertung vornehmen und unter Umständen Maßnahmen anordnet, so Mette Aagaard.

Auf dem Vordach und auch an der Fassade haben sich Gegenstände gelöst. Foto: kjt
Mehr lesen