Wirtschaft

Unternehmer aus Klipleff übernimmt „Krusaagaard“

Unternehmer aus Klipleff übernimmt „Krusaagaard“

Unternehmer aus Klipleff übernimmt „Krusaagaard“

Krusau/Kruså
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Das ehemalige Hotel „Krusaagaard" hat erneut den Besitzer gewechselt. Foto: kjt (Archiv)

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Für 1,34 Millionen Kronen hat Ole Nissen bei einer Zwangsversteigerung am Sonderburger Gericht den Zuschlag für das ehemalige Hotel „Krusaagaard“ bekommen. Der Betreiber der Firma ON-Handel ApS möchte auf dem heruntergekommenen Anwesen erst einmal ordentlich aufräumen. Eine erneute Zimmervermietung schließt er nicht aus.

Liest man den Artikel im 2019-Jahrbuch des lokalhistorischen Vereins der Kirchspiele Holebüll/Holbøl und Bau/Bov, dann hat das zuletzt als Hotel genutzte Anwesen „Krusaagaard“ ein wechselhaftes Schicksal mit unterschiedlichen Besitzern gehabt. Am Sonderburger Gericht ist es nun zu einem erneuten Besitzwechsel gekommen.

Bei einer Zwangsversteigerung ging der Zuschlag an Ole Nissen, Inhaber der Klipleffer Firma „ON-Handel ApS“, die sich auf die Vermietung von Lagerräumen, Pavillons und Bürocontainern spezialisiert hat.

Unter dem Schätzwert

Für 1,34 Millionen Kronen hat der Geschäftsmann das rund 16.500 Quadratmeter große Grundstück mit dem alten Hauptgebäude aus dem 19. Jahrhundert samt neuerer Anbauten erworben. Ob der Kauf bei einem Schätzwert der Immobilie von 2,3 Millionen Kronen (2019) lohnenswert ist, muss sich zeigen.

Wegen Corona und eines Formfehlers war die Versteigerung mehrmals verschoben worden.

Was soll nun mit dem „Krusaagaard" passieren?

„Ganz genau weiß ich es noch nicht. Es soll auf dem Gelände erst einmal gründlich aufgeräumt und die Gebäude von Bäumen und Büschen befreit werden, damit man sich einen genauen Überblick verschaffen kann“, so Ole Nissen am Dienstag zum „Nordschleswiger“.

Ihm schwebe vor, einige noch gut intakte Trakte instand zu setzen und dann zu vermieten.

Das einst florierende Hotel in Krusau steht seit Jahren leer. Foto: kjt (Archiv)

Kein Hotelbetrieb wie früher

Er gehe nicht davon aus, dass es einen Hotel- und Restaurantbetrieb auf dem Gelände am Flensborgvej geben wird, wie es früher der Fall war. „Denkbar ist aber, dass Zimmer in den neueren Gebäuden vermietet werden“, so Nissen.

Er werde nun erst einmal alles in Ruhe aufräumen und freilegen „und dann sehen, welche Möglichkeiten sich auftun werden“, sagt der neue Besitzer.

Das Haupthaus, ein ehemaliger Herrensitz und später Teil eines landwirtschaftlichen Großbetriebes, wurde laut lokalhistorischem Jahrbuch 1842 gebaut. Von Ende des 19. Jahrhunderts bis in die 20er Jahre wechselte das Anwesen mehrmals den Besitzer. So richtig glücklich schien niemand mit der Immobilie zu werden.

Das wurde offensichtlich auch der letzte Inhaber Uwe Kay Festersen nicht. Er hatte das Anwesen 2012 ebenfalls bei einer Zwangsversteigerung erworben, kümmerte sich trotz anderer Verlautbarungen aber nicht darum und ließ es verkommen.

Als zuletzt die Grundsteuern nicht mehr bezahlt wurden und sich Verbindlichkeiten auf über 180.000 Kronen anhäuften, hatte die Kommune Apenrade ein Konkursbegehren eingereicht.

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